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Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Titel: Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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sollten sie dann einen einzelnen, unbewaffneten Vertreter schicken, um uns von ihren Absichten zu verständigen? Das wäre unklug gehandelt. Sie hätten uns sofort nach dem Passieren des ersten Tores angreifen können.«
    »Warum angreifen, wenn sie die Slanderscree ja auch ohne Kampf gewinnen können?« protestierte der Ritter. »Es ist etwas Unerhörtes. Eine fremde Stadt zu betreten ist schon schwierig genug. Aber das ohne Waffen tun, heißt unser aller Tod als Dank für solche Dummheit herausfordern.« Er knurrte den Menschen an. »Nein, das kommt nicht in Frage!«
    Ethans Stimme klang besorgt: »Hunnar, diese ganze lange Reise, die wir gemeinsam unternommen haben, von Sofold nach Arsudun nach hier – auch sie war unerhört. Und doch haben wir sie vollbracht. Diese Idee einer Konföderation der Stadtstaaten von Tran war auch unerhört, und jetzt sind wir hier und versuchen eben das in die Tat umzusetzen. Jeden Tag tust du, tut Balavere und der Rest der Mannschaft Dinge, die sich niemand aus eurem Volk je vorstellen könnte.
    Jetzt ist die Zeit für Kühnheit, die Zeit, ein Risiko einzugehen, nicht die Zeit, in primitiven Aberglauben zurückzufallen und in Sitten, die dem Tode geweiht sind.« Er hielt inne und merkte, daß Balavere, Elfa und die übrigen ihn anstarrten, und einige davon ohne jede Zuneigung. Doch er wandte den Blick nicht von Hunnar.
    In dem lastenden Schweigen war Mirmibs Stimme zu hören: »Ich verstehe nicht alles, worauf ihr euch bezieht, Außenweltler, aber ich kann euch in dem, was ihr sagt, nur recht geben. Ich bin überzeugt, daß wir Freunde sein werden.«
    »Fest gesprochen, aber nicht gut.« Hunnar schüttelte Ethans Hand ab und drehte sich zu Mirmib herum. »Auch wenn dies nur ein Vorwand für Verrat ist, so wisset, daß meine Gefährten und ich durch die Hölle selbst gegangen und zurückgekehrt sind, nachdem wir das Innere der Welt angespuckt haben. Selbst unbewaffnet würden wir nicht wie K’niths zum Schlachten gehen.«
    »Ihr sprecht zuviel vom Schlachten.« Mirmib blickte traurig. »Da wir viel zu beschützen haben, ist uns von Moulokin das Töten nicht fremd. Aber wir lieben es weniger, als Außenseiter das anscheinend tun.«
    »Wo wollt Ihr sie haben?«
    Mirmib blickte zu Elfa hinüber. Sie hatte ihr Schwert gezogen, war bereit, es auszuliefern. Die Stimme des Diplomaten wurde ehrerbietig.
    »Hier genügt es, edle Lady.« Er verbeugte sich und deutete vor sich auf das Deck. Matrosen und Ritter zogen vorüber, legten Bogen, Armbrüste, Schwerter, Äxte und Waffen jeder Art ab. Ta-hoding lud Mirmib ein, die Kabinen und die Lagerräume unter Deck auf zusätzliche Waffen zu untersuchen. Der Moulokinese lehnte höflich ab und vertraute auf Hunnars Wort, daß das ganze Arsenal der Mannschaft jetzt zu seinen Füßen lag.
    Ethan überlegte, daß die Moulokinesen, wenn Mirmib auch darauf bestand, daß sie ein simples Arbeitervolk wären, kultiviert genug waren, um eine unbeugsame und wirksame Prozedur dafür entwickelt zu haben, wie mit potentiell gefährlichen Fremden umzugehen war. Er hatte Zweifel an der Behauptung des Diplomaten, daß seinen Mitbürgern auch das Töten nicht fremd war. Wahrscheinlich hatte Mirmib in der Vergangenheit diese Ablieferung der Waffen schon oft überwacht.
    Während Stahl- und Beinwaffen auf den immer größer werdenden Haufen polterten, schob Hunnar sich neben Ethan und flüsterte ihm zu: »Die Konföderation, die du vorschlägst, und dein eigenes Leben können leicht mit dem Dampfen deines Blutes auf den Straßen dieser Stadt enden, Sir Ethan.«
    »Selbst in meinem Beruf kommt man manchmal an einen Punkt, wo man dem anderen vertrauen muß, Hunnar.«
    »Du sagst viel von Vertrauen, Sir Ethan«, meinte Hunnar, »und doch stelle ich fest, daß weder du noch deine Begleiter vorgetreten sind, um eure Lichtwaffen auf den Haufen vor uns zu legen.«
    »Solange dieser Bursche sie nicht als Waffen erkennt, besteht keine Notwendigkeit zur Übertreibung.« Ethans Erklärung klang ihm selbst nicht ganz plausibel, und so fügte er hinzu: »In meinem Beruf hat es sich auch häufig als nützlich erwiesen, noch eine Karte im Ärmel zu behalten.«
    »Ich wollte, wir hätten noch hundert solcher Karten«, pflichtete Hunnar ihm bei und benutzte dabei eine Analogie, die er überhaupt nicht begriff. »Es ist interessant festzustellen, daß du die Wahrheit nicht als etwas Absolutes betrachtest, sondern als einen Begriff, dessen Definition sich je nach Lage ändert.«
    »Ich

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