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Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Titel: Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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erschienen waren.
    Ähnliche Wolken klammerten sich besitzergreifend ans Hochland von Sofold, die Heimat von Hunnar und Elfa. Jenes dichte Grau war eine Aufwallung von Dampf, nicht Rauch. Aus Vulkanspalten und Kaminen herausgepreßt, erneuerte sich dieser Dampf ebenso schnell, wie der Wind ihn wegblies. Das erklärt die Illusion der >verharrenden< Wolken.
    Vulkanische Hitze lieferte Sofold die Energie für seine Eisenschmelzen und zugleich den Grundstock für den größten Teil seines Wohlstands. Moulokin verfügte also neben seinem Ruf in der Kunst des Schiffbaus und seiner strategisch unübertroffenen Lage auch über diese wichtige Hilfsquelle.
    Er trat neben den Diplomaten Mirmib. »Ja, es stimmt, dort sind Schmieden«, gab der hagere Tran zu, »aber sie gehören weder uns noch bedienen wir sie.« Auf Ethans überraschten Blick erklärte er: »Wir haben mit den Leuten, die die Gießereien und Schmieden betreiben, eine Vereinbarung.«
    »Sind das keine Moulokinesen?«
    »Nein.« Der Ausdruck seines Gesichtes bei diesem Wort war für Ethan unerklärlich.
    Er hatte die Absicht der Frage weiter nachzugehen, als die Slanderscree in diesem Augenblick hart nach Steuerbord abtrieb. Sie fuhren jetzt in eine Seitenschlucht. Die Matrosen betätigten sich an ihren Rahen und Segeln, aber jetzt aus einem völlig neuen Grund. Jetzt, da der Eissegler südwärts fuhr und nicht mehr landeinwärts, war der Wind vom Plateau fast verschwunden, kaum daß das Schiff in den Seitencanyon eingefahren war.
    Er verminderte sich zu einer sanften, fast erdähnlichen Brise. Vorsichtig öffnete Ethan die Maske seines Schutzanzugs einen Spalt, schloß sie aber gleich wieder. Vor ihnen war kein Paradies. Mochte sein, daß der Wind sich gelegt hatte, aber wenn es außerhalb seiner Schutzkleidung wärmer als minus fünfzehn Grad war, hatten ihn die Hautzellen seines Gesichts belegen. Moulokin war ganz bestimmt kein tranisches Shangri-la.
    Der Canyon beschrieb einige Biegungen und Wendungen. Zehn Minuten später öffnete er sich zu einem weiten, natürlichen Amphitheater. Die dunklen Klippen bogen sich nach Osten und Westen, ehe sie sich im Süden wieder schlossen. Sie fuhren durch eine von Klippen umgebene Schüssel, die wenigstens ein Dutzend Mal weiter als die Mündung des Canyons war.
    Vor ihnen lag Moulokin und wirkte sehr real.
    Am südlichen Ende des Canyons waren die Klippen zerbröckelt und vom Wind erodiert worden und schoben sich in einigen Stufen nach oben, so daß man den Eindruck mehrerer Etagen hatte. Der größte Teil der Stadt war auf diesen verschiedenen Ebenen gebaut, so daß Moulokin wie eine Terrassenstadt wirkte.
    Einige tausend Dächer glänzten in der Sonne. Eispfade waren mit schwarzen Punkten wie Schokoladesplittern bedeckt, die die weißen Straßen hinauf- und hinunterschossen. Weit vom Rande des Hafens entfernt, auf der obersten Etage, mit einer dreißig Meter hohen Felswand dahinter, war eine wuchtig wirkende Festung zu sehen.
    Jetzt hatte die Slanderscree genügend Platz zum Manövrieren. Der Eishafen, der sie umgab, enthielt mit Leichtigkeit ebenso viele Schiffe wie der von Wannome. Im Westen schoben sich Docks wie braune Würmer auf das Eis hinaus. Eiskanäle und seltsame Gebäude beherrschten den Westrand des Hafens und zogen sich bis zu den Klippen hinauf.
    »Unsere Werften«, erklärte Mirmib mit einem Anflug von Stolz in der Stimme.
    »Ich beginne zu begreifen, warum diese Stadt nie erobert wurde«, polterte September. »Wenige Soldaten konnten diese zwei Mauern, die wir passiert haben, gegen eine ganze Armee halten. Und so, wie der Wind den Canyon hinunterbläst, hätten es Angreifer auch verdammt schwer, canyonaufwärts zu kreuzen und zugleich zu kämpfen.«
    Während der Eissegler sich, von Mirmib und Ta-hoding gesteuert, auf ein langes, verlassenes Dock zuschob, wanderte Ethans Aufmerksamkeit nach Südosten. Zwischen der Stadt und der westlichen Canyonwand wichen die Klippen einem sanft ansteigenden Seitencanyon, der mit dem dichtesten Wald aus koniferenähnlichen Bäumen gefüllt war, die sie bis jetzt auf dieser Welt vorgefunden hatten. Ohne Zweifel wuchsen sie hier deshalb zu solcher Höhe, weil der Canyon sie vor den gleichmäßigen Winden schützte, die das übrige Tran-ky-ky peitschten. Hier konnten sie heranwachsen, ohne daß Winde von Orkanstärke sie losrissen, hier fanden die Samen Schutz im Erdreich und konnten Wurzeln schlagen, von denen dann später die Erde nicht weggerissen wurde. In diesem

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