Die Musik des Zufalls
Dan n hiel t e r Nash e seine Recht e hin . «Jac k P o zzi», sagte er. «Meine Freunde nennen mic h Jackpot.»
«Si e scheine n mi r wirklic h de n Jackpo t gewonne n z u haben. Abe r woh l nich t den , mi t de m Si e gerechne t haben.»
«Ma n ha t Glückssträhnen , un d ma n ha t Pechsträhnen . Letzte Nacht hatte ich eine der schlimmste n .»
«Immerhi n lebe n Si e noch.»
«Tja . A m End e ha b ic h vielleich t doc h Glüc k gehabt . Jetzt ha b ic h di e Chanc e rauszufinden , wievie l meh r blöde s Zeu g mir noc h passiere n kann.»
Pozz i lächelt e übe r sein e Bemerkung , un d Nash e lächelte zurück ; e s ermutigt e ihn , da ß de r Jung e Sin n fü r Humo r hatte.
«Wen n Si e meine n Ra t höre n wollen» , sagt e Nashe , «trennen Sie sich auch von diesem Hemd. Ich denke, es hat seine besten
Zeite n hinte r sich.»
Pozz i sa h au f de n schmutzigen , blutbefleckte n Stof f hinunter und fingerte wehmüt i g, fast zärtlich daran herum. «Würde ich machen , wen n ic h ei n andere s hätte . Abe r ic h fan d da s immer noc h besser , al s alle r Wel t meine n schöne n Körpe r vorzuführen. Natürliche r Anstand , verstehe n Sie , wa s ic h meine ? Ma n sollte i n Kleider n herumlaufen.»
Ohn e ein Wort zu sagen, ging Nashe hinten an den Wagen, öffnet e de n Kofferrau m un d began n i n eine m seine r Koffe r zu wühlen . Bal d zo g e r ei n T - Shir t de r Bostone r Re d So x hervor un d war f e s Pozz i zu , de r e s mi t de r freie n Han d auffing.
«Nehmen Sie das», sagte N a she . «Is t zwa r vie l z u gro ß fü r Sie, abe r immerhi n is t e s sauber.»
Pozzi stellte seinen Kaffee auf das Wagendach, hielt das Hem d au f Armesläng e vo n sic h un d mustert e es . «Di e Bostoner Red Sox», sagte er. «Was sind Sie denn für einer, Verteidiger hoffnungs l oser Fälle oder so was?»
«Genau . Ic h kan n mic h nu r fü r Ding e begeistern , wen n sie hoffnungslos sind. Jetzt seien Sie still und ziehen das an. Und verschmiere n Si e mi r nich t de n ganze n Wage n mi t Blut, verdammt.»
Pozz i knöpft e sic h da s zerfetzt e Hawaiihem d a u f un d lie ß es vo r sein e Füß e fallen . Sei n nackte r Oberkörpe r wa r wei ß und mager , ei n Bil d de s Jammers , al s wär e e r sei t Jahre n nich t mehr a n di e Sonn e gekommen . Dan n zo g e r sic h da s T - Shir t übe r den Kopf , breitet e di e Händ e aus , dreht e di e Handfläche n no c h oben un d lie ß sic h betrachten . «Und? » fragt e er . «Besse r so?»
«Viel besser», sagte Nashe. «Langsam beginnen Sie wie ein Mensch auszusehen.»
Da s Hem d wa r s o groß , da ß Pozz i schie r dari n versackte . Es hin g ih m bi s hal b übe r di e Beine , di e kurze n Ärme l bede ckten sein e Ellbogen , un d eine n Augenblic k sa h e s s o aus , al s hätt e er sic h i n eine n knochige n Zwölfjährige n verwandelt . Aus Gründen , di e ih m nich t gan z kla r waren , empfan d Nashe Rührun g dabei.
Si e fuhre n au f de m Taconi c Stat e Parkwa y nac h Süden ; sie rech n eten damit, es in zwei bis zweieinhalb Stunden in die Stadt z u schaffen . Wi e Nash e bal d herausfand , wa r Pozzis anfängliches Schweigen untypisch gewesen. Jetzt wo der Junge auße r Gefah r war , began n e r Flagg e z u zeigen , un d binnen kurzem redete er wie ein Wa sserfall . Nash e fragt e ih n nich t nach de r Geschicht e aus , abe r Pozz i erzählt e si e ih m trotzdem , als wäre n sein e Wort e ein e Ar t Belohnung . Wen n ma n einen andere n au s eine r schwierige n Lag e befreit , ha t ma n ei n Recht darau f z u erfahren , wi e e r d a hineingerat e n ist.
«Keinen Penny», sagte er. «Sie haben uns keinen einzigen verdammten Penny gelassen.» Pozzi ließ diese mysteriöse Bemerkun g eine n Augenblic k lan g i m Rau m stehen , un d als Nash e nicht s sagte , fin g e r vo n neue m a n un d redet e i n den nächste n zeh n bi s f ü nfzeh n Minuten , praktisc h ohn e auc h nur einma l Luf t z u holen.
«E s wa r vie r Uh r morgens» , fuh r e r fort , «un d wi r hatte n seit siebe n Stunde n ohn e Paus e a m Tisc h gesessen . Wi r ware n zu sechst , di e andere n fün f s o richtig e Volltrottel , Stümpe r erster Güte . D u gibs t glat t deine n rechte n Ar m her , u m mi t solchen Affe n in s Spie l z u komme n – reich e Type n au s Ne w York , die nur zum Wochenendvergnügen spielen. Anwälte, Börsenmakler, Managertypen . Solang e di e ihre n Nervenkitze l kriegen , stör t es si e nicht , wen n si e ver l ieren . Gute s Spiel ,
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