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Die Musik des Zufalls

Die Musik des Zufalls

Titel: Die Musik des Zufalls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Auster
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Pozz i hiel t mi t und erhöht e u m weiter e fünfhundert . Ston e hiel t ebenfall s mit, zögert e ei n paa r Sekunde n mi t de n Chip s i n seine r Han d und legte dann noch einmal fünfhundert dazu. Der Junge schob seine restlichen fünfhundert in die Mitte des Tisches. «Also schön, Willie» , sagt e er . «Ic h wil l s e hen.»
    Stone s Mien e verrie t nichts . Ein e nac h de r andere n dreht e er seine Karten um, aber selbst als alle drei zu sehen waren, hätte ma n kau m sage n können , o b e r gewonne n ode r verlore n hatte.
    «Ic h hab e dies e zwe i Achten» , sagt e er . «Un d dan n hab e ich dies e Zehn » (e r dreht e si e um) , «un d noc h dies e ander e Zehn» (e r dreht e sic h um) , «un d noc h dies e dritt e Acht » (e r dreht e die siebt e un d letzt e Kart e um).
    «Ful l House! » brüllt e Flowe r un d schlu g mi t de r Faus t auf de n Tisch . «Wa s habe n Si e dagege n aufzubieten , Jack?»
    «Ga r nichts» , sagt e Pozzi , ohn e sein e Karte n aufzudecken.
    «E r ha t mic h geschlagen. » De r Jung e starrt e ein e Weil e au f den Tisch hinunter, als versuchte er sich über das Ergebnis klarzuwerden . Dan n nah m e r seine n Mu t zusammen , dreht e sich u m un d grinst e Nash e an . «Tja , Alter» , sagt e er . «Sieh t s o aus, al s müßte n wi r z u Fu ß nac h Haus e gehen.»
    Pozzi sagte das mit dermaßen verlegener Miene, daß Nashe nu r Mitlei d mi t ih m empfinde n konnte . E s wa r seltsam , abe r der Jung e ta t ih m wahrhafti g meh r lei d al s e r si ch selbst . Alle s war verloren , un d doc h empfan d e r kei n andere s Gefüh l al s Mitleid.
    Al s wollt e e r ih n beruhigen , klopft e Nash e ih m au f die Schulter, und dann hörte er Flower in Lachen ausbrechen. «Ich hoffe , ih r hab t bequem e Schuhe» , sagt e de r Dicke . «Bi s n ach Ne w Yor k sin d e s gu t achtzi g ode r neunzi g Meilen.»
    «Halt den Rand, Fettsack», sagte Pozzi, dem nun endlich der Kragen platzte. «Wir schulden Ihnen fünftausend Eier. Wir geben Ihnen einen Schuldschein. Sie geben uns den Wagen, und innerhal b eine r Woch e bekommen Sie das Geld.»
    Flower , unberühr t vo n de r Beleidigung , lacht e noc h einmal lau t auf . « O nein» , sagt e er . «S o wa r da s mi t Mr . Nash e nicht ausgemacht. Der Wagen gehört jetzt mir. Wenn Sie keine andere Möglichkeit haben, nach Hause zu kommen, werden S i e ebe n zu Fu ß gehe n müssen . S o sieh t di e Sach e aus.»
    «Vo n Poke r woh l kein e Ahnung , was , Si e Matschgesicht?» sagt e Pozzi . «Natürlic h nehme n Si e unsere n Schuldschein . Das is t doc h gan z normal.»
    «Ic h hab e e s einma l gesagt» , ga b Flowe r gelasse n zurück,
    «un d i c h sag e e s ei n zweite s Mal . Kei n Kredit . Ic h wär e doch dumm , eine m Pärche n wi e Ihne n z u vertrauen . Sobal d Si e von hie r we g wären , könnt e ic h mei n Gel d vergessen.»
    «Scho n gut , scho n gut» , sagt e Nash e un d versucht e hastig ein e Lösun g z u improvisieren . «Wi r k n obeln darum. Wenn ich gewinne, geben Sie uns den Wagen zurück. Ganz einfach. Einma l abhebe n un d fertig.»
    «Kein Problem», sagte Flower. «Aber was, wenn Sie nicht gewinnen?»
    «Dan n schuld e ic h Ihne n zehntausen d Dollar» , sagt e Nashe.
    «Da s sollte n Si e sic h gu t überlegen , mei n Freund» , sagte Flower. «Das war nicht gerade Ihre Glücksnacht. Wozu alles noc h schlimme r machen?»
    «Wei l wi r de n Wage n brauchen , u m hie r wegzukommen, Arschloch» , sagt e Pozzi.
    «Kei n Problem» , wiederholt e Flower . «Abe r denke n Sie daran , da ß i ch Si e gewarn t habe.»
    «Misc h di e Karten , Jack» , sagt e Nashe , «un d dan n gi b si e Mr. Flower . E r sol l de n erste n Versuc h haben.»
    Pozz i öffnet e ei n neue s Blatt , legt e di e Joke r herau s und mischte , wi e Nash e ih n gebete n hatte . Dan n beugt e e r sic h mit übertriebe n e r Feierlichkei t vo r un d knallt e di e Karte n vor Flowe r au f de n Tisch . De r dick e Man n zögert e keinen Augenblick . Schließlic h hatt e e r nicht s z u verlieren , un d daher grif f e r sofor t z u un d ho b mi t Daume n un d Mittelfinge r etw a den halbe n Stape l ab . Gleic h daraufhiel t e r di e Her z Siebe n hoch. Stone zuckte die Achseln, und Pozzi klatschte in die Hände – nu r einmal , seh r kräftig , zu r Feie r de r mäßige n Karte.
    Dan n hiel t Nash e di e Karte n i n de r Hand . E r fühlt e sich vollkomme n leer , un d eine n Herzschla g lan g staunt e e r übe r die Lächerlichkei t diese s kleine

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