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Die Musik des Zufalls

Die Musik des Zufalls

Titel: Die Musik des Zufalls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Auster
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Red e gewese n war.
    Nash e erblickt e eine n einzelne n Stei n a m Ran d eine s der Haufen , un d neugierig , wi e schwe r e r woh l sei n mochte , bückte e r sich , u m ih n anzuheben . De r erst e Versuc h jagt e ih m einen drückende n Schmer z in s Kreuz , un d al s e r de n Klot z vo m Boden gehobe n hatte , ächzt e e r vo r Anstrengun g un d hatt e da s Gefühl, gle i ch einen Krampf in den Beinmuskeln zu bekommen. Er macht e dre i ode r vie r Schritt e un d legt e ih n dan n wiede r hin.
    «Donnerwetter» , sagt e er . «Nich t seh r kooperativ , wie?»
    «Di e wiege n zwische n sechzi g un d siebzi g Pfund» , sagte Murks . «Gerad e genug , da ß ma n je den einzeln spürt.»
    «Gespür t ha b ic h ihn» , sagt e Nashe . «Gan z ohn e Zweifel.»
    «Also, wie sieht’s aus, Alter?» sagte Pozzi, an Murks gewandt . «Beförder n wi r dies e Kiese l mi t de m Jeep , oder kriege n wi r irgendwa s anderes ? Ic h such e nac h einem Lastwagen , se h abe r keine n hie r i n de r Nähe.»
    Murk s lächelt e un d schüttelt e bedächti g de n Kopf . «D u hältst di e woh l fü r reichlic h dumm , wie?»
    «Wa s sol l da s heißen? » sagt e Nashe.
    «Wen n wi r euc h eine n Lastwage n geben , hau t ih r doch einfac h dami t vo n hie r ab , oder ? Woz u sollt e ma n euc h eine Möglichkei t zu r Fluch t bieten?»
    «Is t mi r neu , da ß wi r hie r i m Gefängni s sind» , sagt e Nashe.
    «Ic h dachte , wi r seie n al s Arbeite r eingestellt.»
    «Schon richtig», sagte Murks. «Aber die beiden hätten es nich t gern , wen n ih r au s de m Vertra g aus s teigt.»
    «Als o wi e transportiere n wi r di e nun? » fragt e Pozzi . «E s sind j a nich t gerad e Zuckerwürfel , di e wi r un s i n di e Tasche n stecken könnten.»
    «Kein Grund zur Aufregung», sagte Murks. «Im Schuppen habe n wi r eine n Karren , de r is t gena u da s richtig e fü r d i e Arbeit.»
    «Damit brauchen wir ja ewig», sagte Nashe.
    «N a und ? Solang e ih r eur e Stunde n abarbeitet , kan n doc h gar nicht s schiefgehen . Wa s kümmer t e s euch , wi e lang e e s dauert?»
    «Gottverdammich» , schimpft e Pozz i aufgebrach t und schnippte mit den Fingern. «Danke, daß du mir Bescheid gestoße n hast , Calvin . Ic h meine , zu m Teufel , waru m eigentlich jammern ? Wi r habe n eine n Karren , un d wen n ma n bedenkt , wie seh r e r un s be i de r Arbei t helfe n wir d – un d e s is t j a wahrhaftig Gottes Arbeit, Bruder Calvin –, sollte n w i r jetz t ziemlich glücklic h sein , schätz e ich . Ic h ha b da s einfac h blo ß nich t von der richtigen Seite betrachtet. Jim und ich, wir beide, also wir müsse n doc h di e glücklichste n Mensche n sein , di e j e au f Gottes Erd e herumgelaufe n sind.»
    Dan n fuhre n si e zu m W ohnwage n zurück , lude n Nashes Sache n au s de m Jee p un d stellte n di e Koffe r un d Tasche n mit Büchern und Kassetten auf dem Boden des Wohnzimmers ab. Dan n setzte n si e sic h wiede r a n de n Küchentisc h un d erstellten ein e Einkaufsliste . Murk s schrieb , un d e r formt e die Buchstaben s o langsa m un d gewissenhaft , da ß si e fas t ein e Stunde brauchten , u m alle s aufzulisten : di e verschiedene n Eßsachen und Getränke und Gewürze, die Arbeitskleidung, die Stiefel und Handschuhe, die zusätzlichen Kleider für Pozzi, die Sonnenbri l len, Seife, Müllsäcke und Fliegenklatschen. Nachdem sie die wichtigsten Punkte abgehakt hatten, fügte Nashe einen tragbare n Radi o - Kassettenrecorde r hinzu , un d Pozz i ba t noch u m ein e Reih e vo n Kleinigkeiten : ei n Kartenspiel , ein e Zeitung, ein e Ausgab e vo n P enthouse. Murk s sagt e ihnen , e r wär e am Nachmitta g zurück , dan n stan d er , ei n Gähne n unterdrückend, vo m Tisc h au f un d schickt e sic h a n z u gehen . Doc h gerad e al s er au s de m Wage n kletter n wollte , fie l Nash e ein e Frag e ein , di e er scho n vorhe r hatt e stelle n wollen.
    «O b ic h woh l ma l telefoniere n könnte? » fragt e er.
    «Hie r gibt’ s kei n Telefon» , sagt e Murks . «Da s siehs t d u doch selbst.»
    «Vielleich t könnte n Si e mic h zu m Hau s zurückfahren.»
    «Woz u wills t d u den n telefonieren?»
    «Ich bezweifle, daß Sie das etwas ange h t , Calvin.»
    «Nein , woh l nicht . Abe r ic h kan n dic h nich t einfac h zum Hau s zurückbringen , wen n ic h nich t wei ß warum.»
    «Ic h möcht e mein e Schweste r anrufen . Si e erwarte t mic h in einige n Tagen , un d si e sol l sic h übe r mei n Ausbleibe n keine Sorge n

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