Die Musik des Zufalls
Danach befestigten Nashe und Pozz i i m Abstan d vo n j e fün f Fu ß klein e Holzpflöck e a n der Schnur, die dann in den Boden getrieben wurden. Eine mühselige Arbeit, die ständ i ges Messen und Nachmessen erforderte, aber da Nashe und Pozzi wußten, daß jede Stunde, di e si e mi t de r Schnu r verbrachten , ein e Stund e weniger Steineschleppe n bedeutete , hatte n si e e s nich t sonderlic h eilig damit . D a insgesam t achthunder t Pflöck e einzuschl age n waren, schie n e s nich t übertrieben , da ß si e dre i Tag e fü r dies e Aufgabe brauchten . Unte r andere n Umstände n hätte n si e da s Ganze womöglic h noc h länge r hinausgezögert , abe r Murk s wa r immer i n de r Nähe , un d seine n blaßblaue n Auge n entgin g kein e List.
A m Morgen darauf erhielten sie Schaufeln, mit denen sie eine n flache n Grabe n zwische n de n beide n Schnüre n ausheben sollten . Da s Schicksa l de r Maue r hin g davo n ab , da ß si e den Boden dieses Grabens soeben wie möglich machten, weshalb sie sehr sorgfältig vorgin ge n un d nu r äußers t langsam vorankamen. Die Wiese war keineswegs vollkommen flach, und s o mußte n si e di e verschiedene n Höcke r un d Hügelche n au f der Streck e beseitigen , mi t ihre n Schaufel n Gra s un d Unkraut entferne n un d dan n mi t Picke n un d Brechstange n säm t liche Steine , di e darunte r steckten , au s de m We g räumen . Manche diese r Stein e erwiese n sic h al s überau s widerspenstig . Sie wollte n sic h einfac h nich t au s de m Bode n lösen , un d Nash e und Pozzi schlugen sich volle sechs Tage damit herum, bis sie dem störrisc h en Boden all diese Hindernisse entrissen hatten. Die größere n Stein e ließe n natürlic h Löche r zurück , di e hinterher mi t Erd e aufgefüll t werde n mußten ; dan n mußt e de r ganze restlich e Grabenaushu b mi t Schubkarre n weggebrach t un d in de n Wal d gekipp t werden . D i e Arbei t gin g langsa m voran , aber die beiden empfanden sie nicht als besonders schwierig. Und als sie letzte Hand daran legten, bekamen sie beinahe schon Spaß daran . Eine n ganze n Nachmitta g lan g glättete n si e de n Boden de s Graben s un d klopfte n ih n dan n mi t Hacken fest. Während diese r wenige n Stunde n schie n ihne n de r Jo b nicht anstrengender als Gartenarbeit.
Si e brauchte n nich t lange , sic h a n ih r neue s Lebe n zu gewöhnen. Schon nach drei oder vier Tagen auf der Wiese war ihne n di e Routin e vertraut , un d a m En d e de r erste n Woche brauchte n si e ga r nich t meh r darübe r nachzudenken . Jeden Morge n u m sech s wurde n si e vo n Nashe s Wecke r au s den Bette n geholt . Dan n ginge n si e nacheinande r in s Bad , trafe n sich in der Küche und machten das Frühstück (Pozzi kümmerte sich u m Orangensaft , Toas t un d Kaffee , Nash e u m Rühreie r und Würstchen) . U m Punk t siebe n erschie n Murks , klopft e leis e an di e Wohnwagentür , un d dan n trate n si e au f di e Wies e und beganne n ih r Tagewerk . Nac h de r erste n Fün f - Stunde n - Schicht ginge n si e zu m Mittagess e n i n de n Wohnwage n zurüc k (eine unbezahlt e Freistunde) , un d a m Nachmitta g arbeitete n si e noch einmal fünf Stunden. Feierabend war um sechs, für beide immer ei n schöne r Augenblick , de r Auftak t z u eine r wohltuenden warme n Dusch e un d eine m geruhsame n Bie r i m Wohnzimmer. Danac h bereitet e Nash e i n de r Küch e da s Abendesse n z u (meist simple Rezepte, die alten amerikanischen Standardgerichte: Steak s un d Koteletts , geschmorte s Huhn , Berg e vo n Kartoffeln un d Gemüse , zu m Nachtisc h Puddin g ode r Eis) , un d wen n sie sic h sat t gegesse n hatten , räumt e Pozz i au f un d macht e den Abwasch . Anschließen d streckt e Nash e sic h au f de m Sof a im Wohnzimme r aus , hört e Musi k un d las , un d Pozz i setzt e sic h an de n Küchentisc h un d spielt e Patience.
Manchma l unterhielte n si e sich , manchma l bliebe n si e stumm. Gelegentlich gingen sie nach draußen und spielten eine von Pozz i erfunden e Basketball - Variante : au s dre i Mete r Entfernung Stein e i n ein e Mülltonn e werfen . Ei n paarmal , al s di e Abendluft besonders angenehm war, saßen sie auf den Stufen des W ohnwagens und sahen zu, wie hinter dem Wald die Sonne unterging.
Nash e wa r nich t annähern d s o ruhelos , wi e e r sic h vorgestellt hatte . Nachde m e r einma l akzeptier t hatte , da ß sei n Aut o weg war, spürte er wenig oder gar kein Verlangen nach der Straße mehr, u n d e s
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