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Die Mutanten kommen

Die Mutanten kommen

Titel: Die Mutanten kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isidore Haiblum
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bekommen hatte, und studierte ihn. Neben mir befand sich eine Feuertreppe. Wenn ich sie benutzte und mich oben nach rechts wandte ...
Ich machte mich auf den Weg. Als ich auf einen breiten Korridor trat, orientierte ich mich neu. Keine Sekunde zu früh, denn schon im nächsten Moment eilten haufenweise Kollegen an mir vorbei, so daß mir der Kopf schwindelte. Ich schien in einen Bienenstock geraten zu sein.
Das Hauptquartier war recht groß. Während der nächsten halben Stunde kam ich an Büros, Computerräumen und Waffenlagern vorbei. Mehrmals sah ich mich nach allen Richtung um, schien aber keinem aufzufallen.
Schließlich erreichte ich einen etwas abgelegenen Gang, an dessen Ende sich eine Tür befand. Ich war am Ziel. Vorsichtig holte ich den Schlüssel aus meiner Tasche, steckte ihn ins Schloß und drehte ihn um.
Ein leises Klick ertönte.
Kein Alarm.
Zufrieden schlüpfte ich durch die Tür, drückte sie zu und drehte mich um.
Er lag in einer Koje. Er war in beigefarbene Shorts und ein weißes Hemd gekleidet, das über der Brust offen war. Er war etwa ein Meter siebzig groß, kahlköpfig und sonnengebräunt. Seine Nase war krumm, die Lippen straff und das Kinn kantig. Er hatte einen Schmerbauch und blaue Augen. Doch das konnte ich leider nicht sehen, weil seine Lider geschlossen waren.
Er schlief.
Ich hatte Senator Fulton gefunden.

20.
    Ich starrte auf den alten Fuchs hinunter und fragte mich, ob er all das wert war.
»Senator«, flüsterte ich. »Senator.«
Er blinzelte.
»Könnt ihr mich nicht in Ruhe lassen?« murmelte er.
»Ich bin gekommen, um Sie zu retten.«
Er gähnte.
»Hübsche Geschichte, aber ihr beamteten Meuchler seid doch einer wie der andere.« Er richtete sich auf. »Ihr werdet mich nicht zum Reden bringen. Und wenn ich erstmal hier raus bin, mache ich euch die Hölle heiß. Keinen roten Heller bekommt der Sicherheitsdienst mehr.«
Innerlich stöhnte ich auf.
»Glauben Sie mir, Senator. Ich will Sie wirklich retten. Mein Name ist James Morgan, und ich arbeite für die Mondbasis.«
»Oh! Nett, Sie kennenzulernen. Ich bin ein großer Befürworter der Mondbasis.«
»Ich weiß. Deshalb bin ich hier. Übrigens, sind wir bei unserem Gespräch sicher oder wird man uns stören?«
»Ist es Nacht?«
»Ja.«
»Nachts werde ich niemals gestört.«
»Sehr zuvorkommend.«
»Sind Sie wirklich von der Mondbasis, junger Mann?«
»Allerdings.«
»Wie haben Sie mich gefunden, mein Junge?«
»Reines Glück. Außerdem bekam Senator Tarken, Ihr Kollege, Wind von Ihrem Aufenthaltsort. Daraufhin hat er uns einen Tip gegeben.«
»Jeff? Das tat er für mich?«
»Ja. Möge er in Frieden ruhen. Tut mir leid, Ihnen das sagen zu müssen, aber er ist über den Jordan gegangen.«
Fulton klappte der Mund auf.
»O nein!«
»Ich dachte mir, daß Sie das mitnimmt.«
Fulton richtete sich zu seiner vollen Größe auf, was alles in allem nicht viel war.
»Jeff Tarken und ich waren Freunde«, erklärte er. »Gewährt die Mondbasis mir Unterstützung, Morgan?«
»Das versuche ich Ihnen ja zu sagen, Senator. Wir sind ganz und gar auf Ihrer Seite, zu hundert Prozent.«
»Offiziell?«
»Unser PR-Büro gehört Ihnen, Senator.«
»Vielen Dank, mein Junge.«
»Nicht der Rede wert, Senator. Vor allem, wenn wir hier nicht mehr rauskommen.«
»Wie stellen Sie sich das vor?«
»Ich fürchtete schon, Sie würden mich niemals fragen. Was wissen Sie über die Wachen?«
»Ich war bloß ein paarmal außerhalb dieses Zimmers. Aber mir sind keine aufgefallen.«
»Dann hauen wir ab. Es wird zwar nicht leicht sein, doch wir werden es schaffen.«
»Haben Sie einen Plan?«
Ich nickte.
»Sie müssen beten, das Kinn vorschieben und unserem Glück vertrauen.«
    Wir sahen ganz wie Respektspersonen aus, während wir durch das Labyrinth der Korridore und Türen zurückschritten. Es hatte den Anschein, als würde unsere Frechheit siegen. Wir erreichten die Feuertreppe und stiegen hinab. Aber die Vorhalle des Gebäudes sollten wir niemals erreichen.
»Bleiben Sie, wo Sie sind«, sagte eine Lautsprecherstimme.
    »Oho«, sagte ich.
    »Wir haben überall bewaffnete Männer postiert«, fuhr die Lautsprecherstimme fort.
Beunruhigt warf ich einen Blick auf meinen Gefährten. Er war mitten im Schritt erstarrt.
»Werfen Sie die Waffen zu Boden und heben Sie die Hände«, befahl die Stimme.
»Keine Sorge«, flüsterte ich Fulton zu. »Noch haben sie uns nicht.«
Aber selbst wenn dem so war, glaubte ich nicht, daß wir entkommen konnten. Ich beschloß jedoch, dem Senator

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