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Die Mutanten kommen

Die Mutanten kommen

Titel: Die Mutanten kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isidore Haiblum
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Mein Weg führte mich also ins Hauptquartier. Das hätte ich mir nun doch nicht träumen lassen.
»Mist«, sagte ich. »Das wird recht knifflig. Aber ich werde mein Bestes geben.«
»Klar.«
»Ich habe ein unbeschränktes Spesenkonto, Litkey.«
»Und?«
»Willst du mich nicht begleiten?«
»Wohin?«
»Ins Hauptquartier des Sicherheitsdienstes.«
»Du spinnst.«
»Auch gut. Dann sei wenigstens so nett und besorge mir das nötige Handwerkszeug, um hineinzukommen. Ich zahle dafür. Das heißt, die Mondbasis tut es. Du kannst der Mondbasis trauen, Litkey. Jedenfalls solange es sie noch gibt. Und das wollen wir schließlich auf längere Sicht sicherstellen, nicht wahr? Also laß dich nicht erst bitten.«
»Weißt du was, Morgan? Ich glaube, ich könnte damit leben, daß es die Mondbasis nicht mehr gibt.«
»Ich wußte, daß du mich nicht im Stich läßt, Litkey. Was ein wahrer Freund ist ...«
»Hm. Wann brauchst du das Zeug?«
»Morgen.«
»Das wird dich aber einiges kosten.«
»Nicht mich, Litkey.«
Er nickte. »Vielleicht«, fügte er hinzu, »könnte ich meine Verbindungen zum Sicherheitsdienst spielen lassen, um herauszufinden, was Fulton mit denen am Hut hat.«
» Das würdest du tun?«
»Wenn das Honorar stimmt, sicher. Sag mal, Morgan, interessiert dich denn gar nicht, was mit den beiden Gorillas ist, auf die du mich angesetzt hast?«
»Das habe ich ganz vergessen. Wo hast du sie untergebracht?«
Litkey zuckte zusammen.
»Für wen hältst du mich, einen Gefängniswärter oder was? Natürlich habe ich sie laufen lassen.«
»Ach ja?«
»Aber ich habe ihnen ganz schön zugesetzt, weißt du? Fulton hat Befehl erteilt, jedem auf der Fährte zu bleiben, der herumschnüffelt. Und das hast du getan, nicht wahr? Doch jetzt, wo du dermaßen unter Beschuß stehst, werden sie dich wohl vorerst in Ruhe lassen.«
»Großartig.«
»Obwohl es Söldner sind.«
»Ich weiß.«
»Duverstehst nicht, Morgan. Sie sind befördert worden und sind jetzt Captains in Fultons Privatarmee.« »Seiner was? «
»Erhat eine Privatarmee aufgestellt. Wahrscheinlich sah er die Zeichen der Zeit. Ein gewaltiger Coup wird vorbereitet.Hess untersteht bereits ein Teil der Armee sowieder Großteil von Wests Sicherheitsbeamten. Vielleicht hat Fulton das nachdenklich gemacht. Alle großen Tiere haben ihre Handlanger, nicht wahr? Jetzt unterstehen dem Senator fünf Generäle, etwa zwei Drittel der städtischen Polizei – mit Ausnahme des Sicherheitsdienstes – und zweitausend Rekruten.«
» Zweitausend? Wie kommt es, daß davon nichts an die Öffentlichkeit drang?«
»Warum sollte es?«
»Es sind Neuigkeiten.«
»Nicht, wenn Schwergewichtler ihre Teams um sich scharen. Dann ist es Geheimsache. Ein Fahrschein ohne Rückfahrkarte für jeden, der Alarm schlägt, du verstehst?«
»Erinnere mich daran, nicht Alarm zu schlagen.«
»Sie haben genug damit zu tun, dich aus dem Weg zu schaffen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen.«
»J. Z. Fleetwood ist ja auf meiner Seite.«
»Dann bist du erst recht verloren.« Litkey gab mir einen Zettel. »Hier ist eine Liste mit einigen von Fultons Leuten. Viel Glück, mein Junge.«
Ich steckte den Zettel in meine Brusttasche.
»Du hast nicht zufällig etwas, womit ich den Alarm herauszögern könnte, Litkey?«
»Durchaus möglich.«
»Was dagegen, wenn ich's mir ausborge?«
»Ich stelle es in Rechnung.«
»Du bist ein wahrer Freund, Litkey.«
Tom Boßleins Mund stand weit offen, und er starrte mich an, als wären auf einmal schwarze und braune Flecken auf meinem Gesicht entstanden. Ich schloß die Bürotür hinter mir.
»Jesus Christopherus!« stammelte er.
»Keine Sorge«, versicherte ich.
»Es ist schlimm genug, daß du mich in meiner Wohnung aufsuchst, während die halbe Stadt nach dir sucht. Aber an meinem Arbeitsplatz! Hast du denn den Verstand verloren, James? Glaubst du, daß du unsichtbar bist?«
»Nichts dergleichen«, erklärte ich und zog mir einen Stuhl heran. »Warum beschimpfst du mich so? Scheinbar gibt es keine Gerechtigkeit mehr.«
»Scheinbar«, stöhnte Boßlein.
Ich grinste.
»Hör mal, Tom. Selbst meine eigene Mutter würde mich in diesem Aufzug nicht wiedererkennen.«
Ich deutete auf meinen schwarzen Schnauzer, die Stulpenschuhe und die karierte Weste.
»Es ist nicht deine Mutter, die mir Sorgen macht.«
»Beruhige dich.«
»Es ist soviel am Kochen, daß die Bullen an jeder Straßenecke lauern.«
»Zum Beispiel?«
»Die Mutis. Sie setzen Erwartungen in die Zukunft, die mir angst und bange machen.

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