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Die Mutanten kommen

Die Mutanten kommen

Titel: Die Mutanten kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isidore Haiblum
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falsche Spur zurückgelassen. Ich wollte jeden in die Irre führen, der hinter mir her ist. Und das waren einige. Aber niemand rief den Hausmeister oder untersuchte das Corpus delicti auch nur. Sehr traurig.«
    Ich nickte verständnisvoll. Langsam begann mir das Licht aufzugehen.
»Okay, kaufe ich Ihnen ab. Aber sagen Sie: Sind Sie mein neuer Zellengenosse?«
»Sie haben ja nicht einmal einen alten.«
»Hat man Sie erwischt?«
»Wo denken Sie hin.«
»Ich frage mich, ob Sie nicht zu denen gehören?«
»Das fehlte noch«, stöhnte Lane. »Ein Mitarbeiter, der an Verfolgungswahn leidet.«
»Dann gibt es nur eine Erklärung für Ihre Anwesenheit.«
»Ich bin kein Versicherungsvertreter. Sie könnten die Beiträge sowieso nicht bezahlen.«
»Da haben Sie recht«, gab ich zu. »Demnach sind Sie hier, um mir zur Flucht zu verhelfen, was? Jede Sekunde, mein Freund, kann ich aufwachen, und Sie lösen sich in Rauch auf. Ich glaube, ich stehe noch unter Schockeinfluß. Wer sind eigentlich Ihre reizenden Gefährten?«
Ich nickte zu den Männern an der Tür. Sie standen teilnahmslos herum.
»Mitglieder des Freiheitskomitees.«
»Sie befreien Gefangene?«
»Gelegentlich.«
»Also los.«
Insgesamt waren es acht, alle in die Uniform des Sicherheitsdienstes gekleidet. Ich hatte keine große Hoffnung, daß wir es schafften. Ein einziger Wachtposten oder ein Spionauge, und die Hölle wäre los.
Wir befanden uns im dreizehnten Stockwerk. Das allein verhieß schon nichts Gutes.
»Hören Sie mal«, sagte ich zu Lane. »Wir sollten auf keinen Fall schießen. Dabei könnte jemand verletzt oder verkrüppelt, entstellt oder gar getötet werden. Wenn wir in die Bredouille geraten, geben wir besser auf. Ein lebender Gefangener ist allemal mehr wert als ein toter Flüchtling, nicht wahr? Schließlich habe ich J. Z. Fleetwood, den Adler der Gerechtigkeit, auf meiner Seite. Das haut Sie um, stimmt's?«
»Was ist los mit Ihnen, Morgan?« fragte Lane.
»Ich phantasiere.«
Minutenlang schlichen wir einen dunklen Korridor entlang, von dem hübsche kleine Zellen ausgingen. Bisher kam uns niemand entgegen.
»Wenn ihr nicht wärt, Jungs«, sagte ich, »käme ich mir ganz schön einsam vor, haha.«
»Seien Sie still, Mann!« brauste Lane auf.
»Ja, Sir«, erwiderte ich.
Es war reichlich weit mit mir gekommen. Meine Nerven machten nicht mehr mit.
Wir blieben vor einer verschlossenen Röhre stehen. Lane drückte auf einen Knopf.
»Ähem«, meinte ich. »Sind Sie sicher, daß Sie das tun wollen? Wäre es nicht besser, wir benutzten die Treppe? Dort ist weniger Verkehr, oder nicht?«
»Wir haben die Röhre hinauf benutzt, warum also nicht hinunter? Seien Sie nicht so pessimistisch, Morgan.«
Die Tür öffnete sich.
Tatsächlich. Der Himmel fiel uns nicht auf den Kopf. Wir stiegen ein – die acht anderen Typen nach wie vor schweigend – und schwebten nach unten.
Dann traten wir hinaus. Mitten in ein Gewimmel von uniformierten Galgenstricken.
»Hier ist ganz schön was los«, flüsterte ich Lane zu. »Ob sie unsere Flucht spitzgekriegt haben?«
»Bestimmt nicht.«
»Aus welchem Grund dann?«
»Mutant Village macht Ärger.«
»Hmm, muß aber einiger Ärger sein.«
» Müssen Sie so reden, Morgan?«
»Warum nicht? Schließlich wollen wir nicht auffallen. Also haben wir uns anzupassen.«
»Es gibt Zeiten«, bekannte Lane, »in denen ich an meiner Mission verzweifle.«
»Das glaube ich. Übrigens erinnert mich das an etwas. Worin besteht eigentlich Ihre Mission? Man kann die Nacht auf amüsantere Weise verbringen.«
»Ich muß meinen Job tun, Morgan.«
»Für die Mondbasis?«
»Wen sonst?«
»Für Geld?«
»Was sonst?«
»Also hat man Ihnen den Auftrag erteilt?«
»Nein, das war meine Idee.«
»Sie zeigen Initiative, wie schön.«
»Zu Ihrem Glück, Morgan. Ich werde es in Rechnung stellen.«
»Sehr geschäftstüchtig.«
»Und dann gehe ich in Pension, Morgan.«
»Eine hohe Rechnung, zweifellos. Meinen Sie, die Mondbasis zahlt?«
»Hat sie bisher immer, Morgan. Sie sind es wert, oder?«
»Jeden Pfennig«, sagte ich inbrünstig.
»Seien Sie jetzt still. Es folgt der schwierige Teil.«
Ein Lautsprecher begann irgendwelche Anweisungen zu plärren. Solange wir niemandem auffielen, hatte ich jedoch keinen Grund, mich zu beschweren. Ich folgte Lane und seinen Gefährten einen Korridor entlang. Das gröbste Gewimmel lag hinter uns, und wir näherten uns einer eisernen Tür. Zwei Wachen standen davor, die uns mißtrauisch ansahen.
»He«, meinte eine von ihnen. »Was

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