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Die Mutanten kommen

Die Mutanten kommen

Titel: Die Mutanten kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isidore Haiblum
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treiben Sie hier? Es herrscht Alarmzustand.«
»Wir haben unsere Befehle«, sagte Lane.
»Ja? Lassen Sie sehen.«
Lane fingerte in seiner Tasche herum und holte einen Zettel hervor. Die Wache warf einen Blick darauf und schüttelte den Kopf.
»Hör mal, Junge, kannst du nicht lesen?« sagte sie. »Im Kleingedruckten steht doch ganz deutlich, daß der Befehl im Alarmfall aufgehoben ist.«
»Und es ist Alarm«, sagte Lane.
»Richtig, Junge. Du brauchst einen Stempel vom Oberst, wenn du passieren willst.«
»Man lernt doch nie aus«, erwiderte Lane.
Er und die acht anderen Kerle sprangen die beiden Wachen an. Ich stand daneben und sah zu. Es war nett, jemanden zu haben, der einem die Schmutzarbeit abnahm. Der Kampf war kurz aber heftig, wenn auch nicht gerade fair.
»Gehen wir«, sagte Lane schließlich.
Das brauchte er mir nicht zweimal zu sagen. Wir stiegen über die Wachen hinweg.
»Jetzt kriegen wir Schwierigkeiten«, meinte Lane. »Jetzt erst?«
»Es sind überall Kameras angebracht«, erklärte Lane.
»Was sollen wir also tun?«
»Laufen, was sonst?«

23.
    Ich folgte Lane und seinen Leuten ins Freie. Er hatte mich bis hierher gebracht, vielleicht brachte er mich noch weiter. Obwohl es nicht danach aussah. Ein Blick über die Schulter zeigte mir mehr als ich wissen wollte.
    Lichter gingen im Gebäude des Sicherheitsdienstes an, bewaffnete Männer strömten hinter uns durch den Notausgang. Sirenen, Hupen, Pfeifen und Hörner versuchten herauszufinden, wer von ihnen am lautesten war.
    »Lane!« schrie ich.
»Was ist?«
Einen Meter vor mir sah er sich hektisch um. Die anderen acht gingen geschickter vor. Sie liefen, als wollten sie einen Rekord aufstellen.
    »Wie kommen Sie darauf«, keuchte ich, »daß wir den Lasern entgehen könnten?«
»Deshalb«, rief er. »Jetzt!«
»Was jetzt?«
Einer seiner Gefährten griff in eine Tasche und holte etwas heraus. Hinter mir machte es BUMM!
Ich sah zurück.
Die untere Hälfte des Gebäudes wurde von einer dicken schwarzen Rauchwolke eingehüllt. Zusammen mit den Knaben, die uns gejagt hatten. Der Rauch begann am Gebäude hinaufzukriechen und sich über die Straße zu verbreiten. Ich spürte, wie meine Knie weich wurden.
»Sie haben den Laden in die Luft gesprengt?« fragte ich mit heiserer Stimme.
Ich sah mich bereits als meistgesuchte Person der Erde, als jenen, der für den Knall und den Tod Hunderter von Menschen verantwortlich war. Wer würde mir jemals glauben, daß ich nicht das geringste damit zu tun hatte?
»Keine Sorge«, meinte Lane. »Bloß Rauch, kein Feuer.«
»Ach?« sagte ich.
»Jetzt wissen Sie's. Nicht, daß es mir etwas ausgemacht hätte, alles in die Luft zu jagen. Es ist nicht die richtige Zeit.«
»Da haben Sie verdammt recht. Die richtige Zeit ist, wenn ich nicht dabei bin.«
»Wir verdrücken uns dort um die Ecke, Morgan.«
In der nächsten Straße warteten drei Minicars auf uns. Niemand stellte sich unserem Abschied in den Weg. Lane und ich quetschten uns in eines davon. Er fuhr los. Die anderen rauschten in entgegengesetzte Richtungen davon. Langsam begann ich mich zu beruhigen und wieder halbwegs menschlich zu fühlen.
»Lane«, sagte ich.
»Ja?«
»Der Chef teilte Ihnen doch sicher mit, daß ich zur Erde kommen würde, nicht wahr?«
»Natürlich. Seit einiger Zeit bin ich sein Hauptverbindungsmann hier.«
»Sie haben es an West weitergeleitet, stimmt's?« 
    »Machen Sie sich nicht lächerlich.«
»Sie leugnen es?«
»Sicher.«
»Wie hat West es denn herausgefunden? Sagen Sie mir das. Er besaß sogar ein Foto von mir, das mich beim Verlassen des Raumhafens zeigte.«
Lane zuckte die Schultern.
»Woher in aller Welt soll ich das wissen?«
    »So«, sagte Valerie Loring. »Sie haben also eine ereignisreiche Nacht hinter sich?«
»Milde ausgedrückt, ja.«
    »Dann greifen Sie erst einmal zu.«
    Ich war nicht in der Stimmung zu widersprechen. Also schnappte ich mir einen Küchenstuhl und machte mich über das Essen her.
    Ich befand mich auf einem Grundstück fernab der Stadt. Die Autobahn lag Kilometer weit weg. Der letzte Teil der Fahrt hatte über Landstraßen geführt.
    »Vielen Dank«, erklärte ich, als ich mir mit einer Serviette den Mund abtupfte.
Valerie hatte ihre zarte Gestalt in Jeans und ein Flanellhemd gesteckt. Sie trug das schwarze Haar offen und lächelte mich hinreißend an.
»Sie haben es verdient«, meinte sie.
»Das stimmt«, erwiderte ich.
Ich schenkte mir noch ein Bier ein. Langsam begann ich mich wieder wie mein früheres Selbst zu

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