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Die Mutter aller Stürme

Die Mutter aller Stürme

Titel: Die Mutter aller Stürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Barnes
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Sprache
pflegte, hat sie mir das Sprachmodul zu Weihnachten
geschenkt.«
    Der Name dieser Freundin ist Zoe Matson. Sie ist lieb und nett und
sagt Eric sofort, daß »du mir zum Glück einen
Schlüssel dagelassen hast. Ich gehe gleich zu deinem Haus
rüber und kaschiere alle Hinweise auf deinen Lebenswandel, du
schmutziges Schwein. Dann trommle ich alle anderen minderjährigen Mädchen zusammen, die ich finde, gebe
ihnen eine Busfahrkarte in die Stadt und mache es überall
publik…«
    Die Tatsache, daß Eric eine solche Freundin hat, verschafft
ihm bei Naomi noch mehr Sympathien, und nun ist wirklich alles in
Ordnung. Als das Gespräch mit Zoe beendet ist, fragt Naomi:
»Hegst du noch immer… äh… solche Gefühle
für mich?«
    »Ja«, erwidert er. »Ich meine, ich bin immer noch
ein Gentleman…«
    »Das weiß ich, Kumpel«, sagt sie, und dann –
der Vorgang kommt ihr absolut irreal vor, und als sie es dann richtig
genießt, lacht sie über sich selbst – schaltet sie
die Innenbeleuchtung ein, so daß er sieht, wie sie das Oberteil
auszieht. »Also – willst du mal die Dutteln von der Biene
sehen?«
    Sie wundert sich über ihre Gefühle.
    Als sie den Entschluß dazu faßte, hatte sie fast schon
damit gerechnet, daß er wild über sie herfallen
würde, aber nach dem Herumalbern mit Zoe erkennt sie, daß
sie ihn wirklich will; es ist der letzte Schritt zur Selbstfindung.
Selbst wenn er wie ein Tier über sie hergefallen wäre,
hätte sie es trotzdem genossen.
    Statt dessen beugt er sich jedoch langsam nach vorne, hebt ihr
Kinn an, bringt ihren Mund an den seinen und küßt sie
fest; er streichelt ihren Hals, fährt zärtlich über
die Schulter, die weiche Armbeuge und dann über die Brust, bis
er schließlich ihre erigierte Brustwarze berührt.
»Ich danke dir dafür«, flüstert er.
    Sie küßt ihn auf die Wange und legt seine beiden
Hände auf ihre Brüste. »Fick mich«, verlangt sie.
»Fick mich einfach – reden können wir
später.« Sie fühlt sich wie im XV, und sie findet
dieses Gefühl göttlich, und sie findet auch sonst alles
göttlich, was geschieht, und sie findet Eric göttlich. Sie
weiß nicht, ob sie sich jemals in ihrem bisherigen Leben solche
Gefühle gestattet hat.
    Das Auto fährt weiter nach Norden, es gleitet lautlos dahin;
zum Glück ist der Bordcomputer umsichtig genug, sie rechtzeitig
zu wecken, daß sie sich noch vor dem Eintreffen im Hotel
anziehen können.
    Naomi hätte nicht gedacht, daß danach noch Feuer in
ihnen wäre, aber das große Bett und das schöne Zimmer
verfehlen ihre Wirkung nicht… sie bleiben noch einen ganzen Tag
in Mexico City und müssen Zoe daher Bescheid sagen, daß
sie erst später kommen. Es macht Naomi nicht einmal etwas aus,
deswegen gefrotzelt zu werden.
    Vielleicht sollte ich mich bei Passionet bewerben, überlegt sie.
     
    Als sie die Ergebnisse bekommt, stößt Berlina Jameson
einen Seufzer der Erleichterung aus. Die Gerüchte, die sie im
Netz ausgestreut hatte, haben ihren Zweck erfüllt; zehn Minuten,
nachdem sie Glinda Gray informiert hat, daß die Story über
die ›Raumpiraten der USSF‹ der Aufmacher der nächsten Sniffings- Sendung sein würde, wurden über siebzig
Kurzmitteilungen an UN-Botschafter, Kongreßabgeordnete,
Abgeordnete des Europarlaments und japanische Parlamentsmitglieder
versandt… sie erkennt, daß das vorliegende Material die
Struktur von Kliegs Einfluß abbildet. Diese Leute werden John
Klieg und GateTech ein Monopol auf die Weltraumfahrt
einräumen, wobei sie vielleicht mit diversen Dienstleistungen
oder auch nur mit barer Münze honoriert werden.
    Sie stellt daraus eine Sondersendung von Sniffings zusammen, die nachträglich gebracht wird. Weil es schon
spät ist, desaktiviert sie für die Nacht die Verbindung zu
den anderen Nachrichtenagenturen. Sie hat jetzt genügend
Material über den Golf, um später über die Katastrophe
zu berichten, die sich dort bereits abzeichnet; den höchsten
Nachrichtenwert hat im Augenblick die immense Anzahl von Menschen,
die ihre Häuser aufgeben und in die höhergelegenen Regionen
im Norden flüchten.
    Dann fällt ihr ein, daß es dort oben noch gar keine
Flüchtlingslager gibt. Viele Menschen weichen in die Rockies
aus, wohl im Bewußtsein, daß es höher nicht mehr
geht; also beschließt sie, das Schicksal der Flüchtlinge
zu recherchieren – vielleicht bekommt sie dadurch Material
für eine neue große Sniffings -Sendung und macht
ordentlich Knete. Sie programmiert das Auto mit Kurs nach

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