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Die Mutter der Königin (German Edition)

Die Mutter der Königin (German Edition)

Titel: Die Mutter der Königin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philippa Gregory
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bewaffne sie. Wenn Warwick landet, wartet meine Armee schon auf ihn. Und dieses Mal schlagen wir ihn. Er muss für sein Verbrechen zahlen.»

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    Auf dem Feldzug
SOMMER–HERBST 1459
    D ie Königin ist wie besessen. Sie übersiedelt mit dem Hof nach Coventry, den König im Gefolge. Zu dem, was nun geschieht, hat er nichts zu sagen. Dass sein Waffenstillstand gebrochen wurde und plötzlich Krieg herrscht, erschreckt ihn. Sie schlägt alle Ratschläge, vorsichtig zu sein, in den Wind, sie meint, den Sieg schon zu riechen, und sie ist ganz darauf aus. Sie reitet mit dem Pomp und Prunk eines herrschenden Königs in Cornwall ein, und die Menschen verbeugen sich vor ihr, als wäre sie die anerkannte Herrscherin des Landes.
    Noch nie hat jemand so eine Königin von England gesehen. Sie lässt sich auf einem Knie aufwarten wie ein König. Sie sitzt unter dem königlichen Baldachin. Sie mustert Soldaten an, verlangt von allen Männern in allen Grafschaften Englands Abgaben und missachtet die Tradition, nach der jeder Lord seine eigenen Männer einberuft. In Cheshire rekrutiert sie eine eigene Armee, die sie die Prinzentruppe nennt und der sie sein Abzeichen verleiht – einen Schwan – mitsamt einer neuen Livree. Die Hauptleute schlägt sie zu Rittern des Schwans, und sie verspricht ihnen eine besondere Stellung in der Schlacht, die gewiss kommen wird.
    «Die Schwanenkinder trugen goldene Krägen und wurden von ihrer Mutter als Schwäne versteckt. Sie kamen alle zurück bis auf eines», sage ich unbehaglich über ihre plötzliche Liebe zu diesem Abzeichen und darüber, dass sie sich auf die alte Legende bezieht. «Das hat nichts mit Prinz Edward zu tun.»
    Der Prinz sieht zu mir auf und schenkt mir ein strahlendes Lächeln. «Schwan», wiederholt er. Sie hat ihm das Wort beigebracht und ihm das Abzeichen eines silbernen Schwans ans Revers gesteckt.
    «Ihr habt gesagt, Ihr hättet gesehen, wie ein silberner Schwan die Krone von England genommen hat», erinnert sie mich.
    Ich werde rot, als ich an die Lüge denke, mit der ich meine eigentliche Vision vertuschen wollte: die von meiner Tochter Elizabeth, wie sie lacht und sich den wie eine Krone geschmiedeten Ring an den Finger steckt. «Es war eher ein Tagtraum, Euer Gnaden, und ich habe Euch gewarnt, dass er gar nichts bedeuten könnte.»
    «Ich werde die Herrschaft in England übernehmen, und wenn ich mich dazu in einen Schwan verwandeln muss.»

    Im September ziehen wir weiter nach Eccleshall Castle, fünfzig Meilen nördlich von Coventry. Wir gleichen immer weniger einem Hof und immer mehr einer Armee. Viele Hofdamen sind nach Hause zurückgekehrt, als ihre Gatten einberufen wurden, mit der kriegführenden Königin zu marschieren. Die wenigen Ladys, die mit der Königin und mir reisen, haben alle ihre Männer in der schnell anwachsenden Armee; wir sind ein Tross auf dem Marsch, kein Hof.
    Der König und der Prinz sind bei uns, beide nehmen täglich an den Anmusterungen teil, während Marguerite immer mehr Männer rekrutiert, die sie in der Burg einquartiert oder in Zelten auf den umliegenden Feldern unterbringt. Sie ruft die treuen Lords um Unterstützung an und lässt den kleinen Prinzen vor ihnen paradieren. Er ist erst sechs Jahre alt, aber er reitet aufrecht auf seinem kleinen weißen Pony durch die Reihen der Männer und gehorcht seiner Mutter aufs Wort. Sein Vater kommt an das Burgtor und hebt die Hand, als wollte er die abertausend Männer segnen, die unter seiner Standarte stehen.
    «Sind es die Franzosen?», fragt er mich erstaunt. «Nehmen wir jetzt Bordeaux ein?»
    «Noch gibt es keinen Krieg», versichere ich ihm. «Vielleicht können wir ihn sogar vermeiden.»
    Der alte James Touchet, Lord Audley, soll die Armee anführen, und Lord Thomas Stanley soll ihn dabei unterstützen. Lord Audley überbringt der Königin die Nachricht, dass die yorkistischen Lords ihre Kräfte in England zusammenziehen und Männer anmustern. Sie wollen sich in Yorks Burg in Ludlow an der Grenze zu Wales treffen, und deswegen muss der Earl of Salisbury von seiner Burg in Middleham im Norden Englands nach Süden reiten. Lord Audley schwört, ihn abzufangen, wenn er in der Nähe vorbeimarschiert, und ihn überraschend anzugreifen, wenn er auf dem Weg zu den anderen verräterischen Lords ist. Unsere Armee fasst rund zehntausend Mann, und mit Lord Stanley stoßen Tausende zu uns. Salisburys Armee ist vielleicht halb so groß – er marschiert in den sicheren Tod, er ist

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