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Die Mutter der Königin (German Edition)

Die Mutter der Königin (German Edition)

Titel: Die Mutter der Königin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philippa Gregory
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eine Frau mit reinem Herzen, eine Jungfrau, die meinen Befehlen gehorcht, die mein ist, als hätte ich eine Sklavin von den türkischen Galeeren gekauft. Und genau das habe ich mit dir bekommen. Später sollst du erfahren, was ich von dir will. Aber du wirst weder verletzt noch in Schrecken versetzt, darauf hast du mein Wort.»
    Er steht auf und zieht den Dolch aus der Scheide. «Und jetzt müssen wir die Laken beflecken», sagt er. «Falls dich irgendjemand fragt – deine Mutter oder dein Vater –, dann sagst du ihnen, ich hätte mich auf dich gelegt und es hätte ein bisschen weh getan und du hoffst, wir hätten ein Kind gemacht. Sag ihnen nichts über unser Leben. Lass sie in dem Glauben, du wärst eine normale Gattin, und ich hätte dich entjungfert.»
    Ohne ein weiteres Wort ritzt er sich das Handgelenk auf, und Blut quillt aus der Schnittwunde. Er lässt es austreten, dann wirft er die Laken zurück, ohne auf mich zu achten, die ich die bloßen Füße an mich ziehe, streckt die Hand aus und lässt ein paar rote Blutstropfen auf die Laken fallen. Ich starre auf den Fleck, der größer wird, und fühle mich zutiefst beschämt. Dies ist meine Ehe, sie beginnt mit dem Blut meines Gemahls, mit einer Lüge.
    «Das reicht», sagt er schließlich. «Deine Mutter wird es sehen und denken, ich hätte dich genommen. Weißt du noch, was du ihr sagen sollst?»
    «Dass Ihr auf mir gelegen habt, dass es ein bisschen weh tat und ich hoffe, dass wir ein Kind gemacht haben», wiederhole ich gehorsam.
    «Dass ich dir deine Jungfräulichkeit erhalte, ist unser Geheimnis.» Plötzlich ist er ernst, fast bedrohlich. «Vergiss das nicht. Als meine Gemahlin wirst du meine Geheimnisse kennen, und dies ist das erste und größte von allen. Die Alchemie, die Wahrsagerei, deine Jungfräulichkeit, all dies musst du für dich behalten. Bei deiner Ehre, du gehörst jetzt dem königlichen Haus von England an, das wird dir Größe bringen, aber auch einen hohen Preis abverlangen. Diesen Preis musst du zahlen. So wie du den Wohlstand genießen kannst.»
    Ich nicke, die Augen auf sein dunkles Gesicht geheftet.
    Er nimmt seinen Dolch und trennt einen Streifen vom Laken, ohne an die Kosten zu denken. Stumm hält er mir das Leinen hin, und ich wickele es um sein Handgelenk über den Schnitt. «Hübsche Maid», sagt er, «ich sehe dich beim Frühstück.» Damit zieht er seine Stiefel an und verlässt den Raum.

[zur Inhaltsübersicht]
    Paris
MAI 1433
    W ir reisen mit großem Gefolge, wie es dem Herrscher von Frankreich gebührt, besonders einem Herrscher, der sein Land mit Gewalt regiert. Vor uns eine bewaffnete Eskorte, eine Vorhut unter dem Befehl des Edelknechts mit den blauen Augen, die den Weg sichert. Dann mit etwas Abstand – damit der Staub sich legen kann – mein Gemahl, der Herzog, und ich. Ich sitze hinter einem stämmigen Soldaten auf einem Sattelkissen und halte mich an seinem Gürtel fest. Mein Lord reitet neben mir auf seinem Schlachtross, wie um mir Gesellschaft zu leisten, doch er sagt kaum ein Wort.
    «Ich wünschte, ich könnte selbst reiten», bemerke ich.
    Er sieht mich an, als hätte er vollkommen vergessen, dass ich da bin. «Heute nicht», sagt er. «Es wird ein strammer Ritt, und wenn wir auf Schwierigkeiten stoßen, müssen wir womöglich schnell reiten. Wir können nicht im Schritt einer Dame oder vielmehr eines Mädchens reiten.»
    Ich sage nichts, denn es stimmt, dass ich keine große Reiterin bin. Dann versuche ich noch einmal, ein Gespräch anzufangen. «Und warum wird es heute ein strammer Ritt, Mylord?»
    Er schweigt einen Augenblick, als überlegte er, ob er sich überhaupt die Mühe machen soll, mir zu antworten.
    «Wir reiten nicht nach Paris, sondern in den Norden, nach Calais.»
    «Verzeiht, aber ich dachte, wir reiten nach Paris. Warum reiten wir nach Calais, Mylord?»
    Er seufzt, als sei es von einem Mann zu viel verlangt, dass er zwei Fragen hintereinander beantwortet.
    «In der Garnison in Calais gab es unter den Soldaten, die ich rekrutiert und befehligt habe, eine Meuterei. Verdammte Narren. Auf dem Weg zu dir bin ich dort vorbeigeritten und habe die Rädelsführer hängen lassen. Jetzt kehre ich zurück, um sicherzustellen, dass die anderen ihre Lektion gelernt haben.»
    «Ihr habt auf dem Weg zu unserer Hochzeit Männer gehängt?»
    Er sieht mich finster an. «Warum nicht?»
    Das kann ich nicht sagen, doch kommt es mir unrecht vor. Ich verziehe das Gesicht und wende mich ab.
    Er lacht auf. «Auch

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