Die Mutter
umbringen würde. Und falls er diesen Bastard in mir nicht bereits umgebracht habe, musste ich ihn wegmachen lassen und die Abtreibung von meinem Geld bezahlen.
Als er gegangen war, dauerte es noch zwei Stunden, bis ich überhaupt wieder aufstehen konnte. Mein ganzer Körper schmerzte und blutete, aber das war mir egal - alles, was mich interessierte, war Rebecca. (Ich hatte dem Baby schon an dem Tag einen Namen gegeben, als ich erfuhr, dass es ein Mädchen war - ich hatte sie nach meinem Lieblings-Hitchcock-Film benannt) Ich rief mir ein Taxi und fuhr ins Krankenhaus, wo man meine Wunden säuberte und schaute, ob mit Rebecca alles in Ordnung war. Ich weinte heftiger als je zuvor (seither habe ich nur ein einziges Mal noch hemmungsloser geweint), als sie mir sagten, dem Baby gehe es gut
Gegen meinen Willen rief eine der Schwestern die Polizei an. Ich erzählte den Beamten, wie dem Krankenhauspersonal, dass mich eine Gang überfallen und meinen Geldbeutel gestohlen, und dass ich keinen meiner Angreifer richtig gesehen hatte.
Ich weiß, ich weiß - Sie denken, ich war ein Riesenidiot, weil ich den Bullen nichts von Burt erzählte. Aber zu diesem Zeitpunkt war ich tief verletzt und sehr emotional, und das Letzte, was ich wollte, war, an diesen Bastard zu denken. Ich wusste, dass es eine Anhörung geben würde, wenn ich den Bullen von Burt erzählte und dass ich ihm dann gegenübertreten musste, aber ich wollte ihn nie wieder sehen oder je wieder etwas mit ihm zu tun haben. Außerdem war ich mir sicher, dass ihn die Tatsache, dass ich spurlos verschwunden war, viel wütender machen würde, als verhaftet zu werden. Ich wollte ihm so wehtun, wie nur irgend möglich, und das schien mir die ultimative Strafe für ihn zu sein.
Ein paar Stunden später verließ ich das Krankenhaus - gegen den Wunsch der Ärzte, die mich über Nacht zur Beobachtung dabehalten wollten. Zu Hause wartete das Taxi auf der Straße, während ich alles Geld einsammelte, das ich finden konnte, und mit meinem Koffer in der Hand fuhr ich zum Bahnhof.
Ich habe Burt nie wieder gesehen.
CHRIS, DER NACHT-WÄSCHER
Chris öffnete die Tür und hielt inne, als er die einsame Gestalt sah, die gerade Klamotten in einen Trockner stopfte. Er hatte gehofft, der Waschsalon sei leer, eigentlich sogar damit gerechnet, sodass er jetzt schnell eine Entscheidung treffen musste: umdrehen und ein anderes Mal wiederkommen oder reingehen und hoffen, dass die Frau bald verschwinden würde.
Noch bevor er sich entscheiden konnte, drehte sie sich um und sah ihn an. Sie lächelte nicht, sondern starrte ihn nur einen Moment lang an, bevor sie sich wieder dem Füllen des Trockners widmete.
Verdammt! Wieso muss sie so spät ihre Wäsche waschen? Wer macht um diese Zeit die Wäsche?
Er zum Beispiel, fiel ihm ein. Aber er musste ja auch. Er musste die Flecken so schnell wie möglich aus seinen Klamotten waschen.
Vielleicht befand sie sich ja im selben Dilemma wie er?
Er bezweifelte es ernsthaft.
Er atmete tief ein, um seine Nervosität zu dämpfen, betrat den neonbeleuchteten Waschsalon und ging ganz gemächlich zur Waschmaschine, die der Tür am nächsten stand. Zu seinem Glück hatte die Frau einen Trockner in der hinteren Ecke gewählt. Die Waschmaschinen standen gegenüber den Trocknern am anderen Ende des Raumes, sodass sie zu weit entfernt war, um die dunkelroten Flecken auf seinem Hemd und seiner Hose zu erkennen.
Er warf den Wäschesack auf den Tisch und löste den Knoten der Kordel. Er hatte jede Menge sauberer Kleidung um die schmutzigen Klamotten verteilt, sodass kein Blut auf den Sack durchgesickert war.
Er sah zu der Frau hinüber. Sie war immer noch damit beschäftigt, den Trockner zu füllen, und so zog er seine Klamotten hastig und vielleicht etwas aggressiver als nötig aus dem Sack und stopfte sie in die Waschmaschine. Er packte sich den Arm richtig voll, um möglichst viele der belastenden Kleidungsstücke auf einmal in die Maschine stopfen zu können, und ließ prompt das rot bespritzte Hemd fallen.
»Scheiße«, keuchte er. Er bückte sich, hob das Hemd auf und steckte es zu den anderen Klamotten in die Maschine. Als er den Deckel schloss, spürte er, dass ein scharfer, stechender Blick auf ihm ruhte. Er drehte sich um und sah noch, dass die Frau ihn angestarrt hatte, ihre Augen nun aber schnell wieder abwendete.
Er biss die Zähne zusammen.
Wieso ist sie hier? Wieso heute Nacht? Meine Güte, wir sind hier auf dem Land und nicht in
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