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Die Mutter

Die Mutter

Titel: Die Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Mcbean
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weiß, was Sie denken - sie ist mit diesem Jungen ausgegangen, um mehr Aufmerksamkeit von Mummy und Daddy zu bekommen, sie wollte rebellieren und all das - nun, was soll ich sagen? Sie haben absolut recht. Das ist genau der Grund, weshalb ich mit Burt Rhodes zusammen blieb. Ich liebte ihn nicht, er liebte mich nicht. Er war nicht besonders gut aussehend oder charmant. Er war aber auch nicht dämlich - eigentlich war er sogar ziemlich klug, wenn er wollte. Was nicht oft der Fall war.
    Wir waren noch keinen Monat zusammen, als es passierte.
    Wir verbrachten wenig Zeit bei Burt zu Hause, da sein Dad ständig trank und ziemlich gemein und ausfallend werden konnte. Da meine Eltern aber meistens im Café arbeiteten, waren wir fast immer bei mir zu Hause.
    Es war Freitagabend. Wir waren gerade heftig in meinem Zimmer zugange - ich war oben; nur, damit Sie sich die Szene ein bisschen besser ausmalen können als meine Tür aufging.
    Obwohl ich meine Eltern in den nächsten drei Stunden nicht zurück erwartete, schloss ich stets die Tür, wenn wir Sex hatten - ich fühlte mich dann einfach sicherer - und als sich meine Tür Öffnete, war mein erster Gedanke, dass sich ein Einbrecher im Haus befand
    Falsch - es war mein Dad, der früher nach Hause gekommen war, weil er sich nicht wohlfühlte und im Café nicht viel los war. Auch wenn er deshalb ohnehin schon blass wirkte, hätten Sie ihn mal sehen sollen, als er sein kleines Mädchen dabei erwischte, wie sie, vollkommen nackt, auf Bad Boy Burt herumturnte und dabei stöhnte wie ein sterbender Elch.
    Nun, obwohl meine Eltern die Sechziger und Siebziger miterlebt hatten, waren sie immer noch der Ansicht, Sex sei etwas, was man nur hatte, wenn man verheiratet war, und ganz sicher hatten sie nicht damit gerechnet, dass ihre süße sechzehnjährige Tochter vorehelichen Sex praktizierte. Oder vielleicht wollten sie es auch einfach nicht wahrhaben. Wie dem auch sei, sie konnten sich beide kaum noch beruhigen, nachdem mein Vater mich erwischt hatte, sodass ich mich allmählich fragte, wie ich überhaupt gezeugt worden war (ja, ich weiß - sie waren katholisch). Sie taten gerade so, als sei es das Böseste, was ein Mensch Überhaupt tun konnte, und dass sie Burt hassten, machte die ganze Situation nur noch schlimmer.
    Wir hatten einen heftigen Streit, bei dem viele böse Dinge gesagt wurden. Mein Dad verpasste mir sogar eine Ohrfeige, aber ich sah, dass es ihm sofort leidtat, und wahrscheinlich hat er sich selbst nie verziehen. Sie warfen mich raus und keiften, ich solle nie mehr zurückkommen. Ich sagte, na schön - ich hasste sie sowieso und wollte sie schon lange verlassen, und so zog ich aus und bei Burt ein.
    Das ging nicht lange gut. Burts Vater, der seinen Sohn misshandelte, fing an, mich anzugraben, der Widerling, und so entschlossen Burt und ich uns, Adelaide zu verlassen und uns ein eigenes Leben aufzubauen.
    Ich schmiss die Schule, Burt brach seine Lehre ab und wir packten unsere Sachen in Burts Auto und fuhren nach Melbourne. Wir hinterließen keine Nachricht für unsere Eltern. Anfangs war es hart. Keiner von uns liebte den anderen, wir
    hatten beide aus unterschiedlichen Gründen abhauen wollen und waren eher Komplizen als ein Liebespaar. Das Ergebnis war, dass das, was zunächst wie die perfekte Lösung für unser Problem ausgesehen hatte, schon bald Risse bekam, als die Realität des Zusammenlebens uns einholte. Wir hatten nicht viel Geld und keinen Platz zum Wohnen, und uns lag einfach nicht besonders viel aneinander.
    Wir hausten fast einen Monat in Burts Wagen, bevor er eine Stelle als Mechanikergehilfe und ich einen Job als Kassiererin fand.
    Wir blieben zusammen. Er fühlte sich wahrscheinlich verantwortlich, denn ich hatte Angst davor, allein in einer fremden Stadt zu sein. Wir mieteten ein heruntergekommenes Holzhäuschen in einem Vorort westlich der Stadt.
    Es dauerte nicht lange, bis Burt sich in seinen Vater verwandelte. Man sagt, die Geschichte wiederholt sich, aber ich habe das nie geglaubt, bis ich sah, wie Burt zur Flasche griff. Mit jedem Tag wurde er seinem Vater ähnlicher; bald glich er ihm sogar äußerlich. Immer, wenn er im Suff ausrastete, war er seinem Dad so ähnlich, dass ich schreckliche Angst bekam.
    Was als verbale Misshandlung begann, verwandelte sich schon bald in körperliche, und je mehr Burt trank, desto gewalttätiger wurde er. Es dauerte nicht lange, und er musste nichts mehr trinken, um gewalttätig zu werden - jede Kleinigkeit konnte

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