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Die myrrhischen drei Könige: Roman (German Edition)

Die myrrhischen drei Könige: Roman (German Edition)

Titel: Die myrrhischen drei Könige: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Seth Grahame-Smith
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an.
    »Siehst du?«, sagte Herodes. »Ich habe gehofft, dass du genau das sagen würdest. Das ist eine Antwort, die des Geistes von Antiochia würdig ist.«
    Und bevor das Gespräch richtig angefangen hatte, war es auch schon zu Ende. Herodes drehte sich um und erklomm langsam und schwach die Stufen zu seinem Thron. Seine Berater traten mit den nächsten Angelegenheiten auf ihn zu, und Balthasar wurde auf demselben Weg hinausgeführt, auf dem er hereingekommen war.
    Der König war ein viel beschäftigter Mann.

Balthasar musste zugeben, dass der Kerker des Herodes zu den schönsten Gefängnissen gehörte, die er je gesehen hatte. Die sandfarbenen Mauern und Böden waren glatt und trocken, und mit drei mal drei Metern waren die Zellen relativ groß geschnitten. Doch die wirklich spektakulären Vorzüge waren die kleinen eisenvergitterten Fenster an der Ostseite jeder Zelle. Fenster … in einem Kerker. Was für eine Welt das hier doch ist!
    Er wurde von nicht weniger als sechs fackeltragenden Palastwachen den Gang entlanggeführt und in eine Zelle am anderen Ende geschubst, wo er zu seiner leichten Enttäuschung zwei weitere Gefangene erblickte, die an der gegenüberliegenden Wand auf dem Boden saßen. Er war davon ausgegangen, dass ein Gast seines Formats ein Einzelquartier zugewiesen bekäme. Der eine Mitgefangene war Afrikaner, hager und muskulös, blickte ständig finster drein und hatte eine Glatze. Der andere sah griechisch aus, auch wenn es sich dank seines dichten braunen Bartes schlecht sagen ließ. Welche Staatsangehörigkeit er auch immer besaß, jedenfalls war er rund und klein. Ihrem Erscheinungsbild nach zu schließen hatten sie so einiges hinter sich.
    »Der mächtige Herodes wird deine letzte Bitte hören«, sagte die Hauptwache.
    Balthasar dachte einen Augenblick nach. In Wahrheit wollte er nichts auf der Welt so sehr wie Essen – irgendetwas zu essen – und Wasser. Doch ein Plan war ein Plan.
    »Ich hätte gern einen Priester«, sagte er. Der Wächter gab sich keine Mühe, seine Überraschung zu verbergen, und hinter ihm tauschten die anderen Gefangenen verwirrte Blicke aus. »Ich hätte gern, dass ein Priester kommt und mir Trost spendet, bevor sie uns holen kommen. Einen für mich« – Balthasar drehte sich um und musterte seine Zellengenossen – »und je einen für die da.«
    »Deine Priester brauchen sich keine Umstände zu machen«, sagte der Afrikaner mit einem Akzent, den Balthasar für äthiopisch hielt. »Mein Freund und ich kommen schon klar.«
    »Bitte … ich bestehe darauf«, sagte Balthasar. Dann wandte er sich wieder an die Wachen: »Drei Priester. Einen für jeden von uns, um uns Trost zu spenden.«
    Die Hauptwache dachte einen Moment über diese Bitte nach. »Wie du willst«, sagte er und entfernte die Fesseln von Balthasars Handgelenken, was sich fast so gut anfühlte, wie sich ein Schluck Wasser angefühlt hätte. Und damit verschwanden die Wachen und nahmen das Licht ihrer Fackeln mit sich. Die Tür wurde zugeschlagen und abgesperrt, und Balthasar war mit den zwei Fremden allein. Nur ein paar Zentimetern Zellenboden und wenig Mondlicht zwischen ihnen. Er ließ die Arme kreisen, um seine schmerzenden Schultern zu lockern und das Blut wieder in die Handgelenke strömen zu lassen.
    »Herzlichen Glückwunsch«, sagte der Afrikaner. »Du bist möglicherweise der blödeste Mann, der mir je begegnet ist.«
    »Wahrscheinlich hast du recht. Aber es spart Zeit, wenn du mich Balthasar nennst.«
    »Caspar«, sagte der andere. »Und das hier ist mein Partner, Melchyor von Samos – der beste Schwertkämpfer im ganzen Reich.«
    Balthasar hatte schon so einige Kerkerprahlereien zu hören bekommen. Verbrecher waren ein angeberischer Menschenschlag, besonders im Beisein anderer Verbrecher. Doch das hier gehörte zum Lächerlichsten, was er je vernommen hatte. Caspars runder kleiner Gefährte sah nicht so aus, als könnte er ein Schwert hochheben , geschweige denn jemanden damit töten. Doch da Balthasar zu schwach für den üblichen verbalen Schlagabtausch war, der in diesen Zellen stattfand, ließ er es durchgehen.
    »Und du?«, fragte er Caspar. »Ich vermute einmal, dass du ebenfalls über ein außergewöhnliches Talent verfügst?«
    »Mein einziges Talent besteht darin, dass ich schlau genug bin, mich mit dem besten Schwertkämpfer im ganzen Reich zusammenzutun.«
    »Er kann nicht so gut sein«, sagte Balthasar, »wenn ihr beiden hier gelandet seid.«
    »Wir wurden bei dem Versuch gefangen

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