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Die Nacht am See

Die Nacht am See

Titel: Die Nacht am See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julianne MacLean
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dahinschmelzen?
    Offensichtlich war er wirklich ein Experte auf dem Gebiet der Verführung. Darauf hatten seine Fragen wahrscheinlich abgezielt. Er suchte sich die Schwachstelle einer Frau, um dann genau dort anzusetzen.
    Er zwinkerte ihr zu. „Sie sollten öfter nachgeben, wissen Sie das?”
    Sie sah sich, wie sie auf seinem Bett lag und nachgab. Oder besser gesagt, sich hingab.
    „Wie bitte?” Reiß dich zusammen, ermahnte sie sich. Du reagierst auf seine sinnliche Ausstrahlung und liest zu viel in das hinein, was er sagt. Das sollte gar keine zweideutige Anspielung sein.
    Er berührte ihre Stirn mit dem Daumen. „Sie sehen dann weicher aus.”
    Mit dem Daumen strich er sanft über ihre Braue, während er mit der Handfläche ihre Wange umschloss, und plötzlich hatte sie weiche Knie. Wer hätte gedacht, dass die Berührung einer Augenbraue eine so verheerende Wirkung auf sie haben würde?
    Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Eine Grenzlinie war überschritten worden, und sie war es nicht gewohnt, auf der anderen Seite zu stehen - mit weichen Knien und benebeltem Verstand, hervorgerufen von einem Klienten, der eine unangemessene Unterhaltung über ihren Charakter begonnen hatte.
    Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und bemühte sich, ruhig zu atmen, während sie versuchte, nicht daran zu denken, wie es wohl wäre, seine Lippen auf ihren zu spüren.
    „Sie können sich entspannen”, sagte er. „Ich werde Sie nicht feuern.”
    „Ich bin völlig entspannt.”
    „Ja? Das glaube ich nicht.” Er schenkte ihr ein amüsiertes Grinsen, das ihr verriet, dass er sich durchaus seiner Wirkung auf Frauen bewusst war.
    Jocelyn versuchte noch immer, sich gegen seinen Charme zu wehren. „Hören Sie, ich bin nicht Ihre Freundin.”
    „Das ist mir völlig klar.”
    Warum zog er dann seine Hand nicht zurück? Seine Fingerspitzen wanderten weiter und streiften ihr Ohr, dann ihr Haar, und sie erschauerte unwillkürlich.
    „Ich meine”, sagte sie in strengem Ton, während sie seine Hand fortzog……Sie sind mein Klient, und was Sie tun, halte ich für unpassend.”
    Er sah sie weiterhin amüsiert an, und sein Mund verzog sich zu einem sexy Grinsen. „Ich wusste, dass das kommen würde. Vielleicht sollte ich Sie doch feuern.”
    „Und riskieren, dass Sie die Tür aufmachen und Ihrem Angreifer gegenüberstehen?” fragte sie mit rauer Stimme.
    Irgendetwas war anders, ihre Stimme hatte einen neckenden Tonfall angenommen. Jetzt war sie diejenige, die verführerisch klang. Das sah ihr doch überhaupt nicht ähnlich! Sie verhielt sich nicht wie ein Profi; sie spielte auf einmal die Kokette.
    Er schaute zur Tür, in der noch der Schlüssel steckte, dann wieder zu ihr. Langsam ließ er den Blick zu ihren Lippen gleiten.
    Sie konnte sehen, dass er beeindruckt war von ihrer angeblichen Immunität gegenüber seinem Charme. Und sie erkannte, dass er drauf und dran war, sie zu küssen. Eine Sekunde lang dachte sie, er würde es tun, und insgeheim war sie stolz, dass sie ihn nicht unbeeindruckt ließ.
    Hastig erinnerte sie sich jedoch daran, nicht zu überheblich zu werden, denn sie war sich nicht sicher, ob sie ihm widerstehen könnte, wenn er tatsächlich versuchen sollte, sie zu küssen.
    Glücklicherweise machte er einen Rückzieher. Er neigte den Kopf, als wäre er enttäuscht, dass sie nicht schwach geworden war. „Lieber nicht.”
    Er öffnete die Tür, doch sie packte ihn am muskulösen Oberarm, um ihn daran zu hindern, als Erster einzutreten. Er war schweißnass, und diese intime Berührung seiner warmen, feuchten Haut, nach dem, was gerade zwischen ihnen geschehen war, war unglaublich erotisch. Sie spürte die Hitze dieses Körperkontaktes bis in die Zehenspitzen.
    Jocelyn ignorierte diese Gefühle, konzentrierte sich wieder auf ihren Job und betrat die Wohnung. „Mrs. Meinhard, sind Sie da?”
    „Ich bin in der Küche!” hörte sie die Frau rufen.
    „Ist alles okay?”
    „Ja.”
    Trotzdem instruierte Jocelyn Donovan zu warten, bis sie alles gecheckt hatte.
    „Alles in Ordnung”, sagte sie, als sie zurückkam.
    Aber es war nicht alles in Ordnung, denn ihr Herz klopfte noch immer wie verrückt. Und das nur, weil ihr Klient eine so sinnliche Ausstrahlung besaß und sie durchschaut hatte.
    Als Donovan an diesem Abend nach einem langen, anstrengenden Tag im Krankenhaus nach Hause kam, zog er eine ausgeblichene Jeans und ein T-Shirt an und ließ sich auf sein weiches Sofa fallen. Er hatte chinesisches Essen

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