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Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.)

Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.)

Titel: Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Guillermo;Hogan Del Toro
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blickte der Meister tief in die Augen des Jungen und erkannte diesen einen Menschen, der, so schwach und unbedeutend er auch war, nie aufgeben würde, gegen ihn zu kämpfen.
    Ephraim Goodweather.
    Die Anschläge, die Goodweather und seine Spießgesellen verübten, beeinträchtigten die von den Vampiren errichtete Infrastruktur nur in sehr geringem Maße – was das betraf, waren es eher Lausbubenstreiche. Aber es wurde darüber gesprochen, in den Lagern, den Farmen, den Fabriken, und je mehr darüber gesprochen wurde, desto größer wurden die Widerständler in der Vorstellung der Menschen, desto mehr wurden sie zu einem Symbol. Und der Meister kannte die Bedeutung von Symbolen. In den Tagen des Umsturzes hatte er befohlen, in jeder Stadt, die die strigoi übernommen hatten, einige Gebäude niederzubrennen und die Asche und das geschmolzene Metall nicht wegzuräumen. Die Ruinen waren Symbole für die Macht des Meisters.
    Es gab noch andere, die sich ihm nicht unterworfen hat ten – Drogendealer, Schmuggler, Plünderer –, aber ihre Akt i vitäten beeinträchtigten den Plan des Meisters in keiner Weise, also ließ er sie gewähren. Doch mit Goodweather und seinen Kameraden war es etwas anderes. Sie waren Abraham Setrakians Erben – und allein ihre Existenz war ein Affront für die Macht des Meisters.
    Der Herr der Vampire hegte allerdings keinen Zweifel daran, wer diesen Kampf gewinnen würde, war er doch im Besitz jener Geisel, die Goodweather zu ihm – und damit in den Tod – locken würde.
    Der Meister lächelte Zack an.
    Und Zack lächelte zurück.

Gerichtsmedizin, Manhattan
    Nach der Explosion im Bellevue Hospital lief Eph – so schnell es ihm das verwundete Bein erlaubte – auf dem East River Drive in nördliche Richtung, wobei er die liegengebliebenen PKWs und Trucks als Deckung benutzte. Es war klar, dass sie hinter ihm her waren; bestimmt hatten sie längst die blinden, auf allen Vieren laufenden Späher losgeschickt … Er kauerte sich in einen Hauseingang, setzte das Nachtsichtgerät auf und entschied, dass der letzte Ort, an dem ihn die Vampire vermuten würden, ein Gebäude war, das sie erst vor kurzem gestürmt und durchsucht hatten: die Gerichtsmedizin.
    Die Wucht der Explosion musste enorm gewesen sein. Bei etlichen Autos waren die Alarmanlagen losgegangen (was Eph, dessen Ohren noch immer leicht betäubt waren, allerdings nur gedämpft wahrnahm), überall auf der Straße lagen Glasscherben, und an der Ecke 30th Street und First Avenue waren sogar Teile einer Fassade auf die Straße gestürzt. Und dort sah Eph im grünen Licht des Nachtsichtgeräts auch noch etwas anderes: unter zwei umgekippten Straßensperren ragte ein Paar Beine hervor.
    Nackte Beine. Nackte Füße. Ein Vampir, der mit dem Bauch nach unten auf dem Bürgersteig lag.
    Langsam, ganz vorsichtig, ging Eph um die Straßensperren herum. Eine Pfütze aus weißem Blut hatte sich unter dem Vampir gebildet, doch noch war die Kreatur nicht erlöst: noch bewegten sich Blutwürmer unter der bleichen, geschundenen Haut. Der Vampir war lediglich bewusstlos – oder wie immer man diesen Zustand bei einem Untoten nannte.
    Eph griff in den Trümmern nach einem großen Ziegel, hob ihn hoch, wollte die Sache zu Ende bringen – als er plötzlich eine Art grausame Neugier verspürte. Mit dem Stiefel drehte er den strigoi auf den Rücken. Offenbar hatte der Vampir nach oben gesehen, als die Fassade abgebrochen war – sein Gesicht war völlig zerschmettert.
    Nach einer Weile wurde der Ziegel schwer in Ephs Hand, also ließ er ihn wieder fallen. Der Stein schlug wenige Zentimeter neben dem Kopf des Vampirs auf. Die Kreatur zeigte keinerlei Reaktion.
    Eph sah sich um. Die Gerichtsmedizin befand sich gleich auf der anderen Straßenseite … Es war ein großes Risiko. Aber wenn die Augen des Vampirs wirklich beschädigt waren – und es sah ganz danach aus –, dann bestand keine visuelle Verbindung zum Meister. Und wenn zudem das Gehirn beschädigt war – dann war der Vampir von jeglicher Kommunikation mit seinem Herrn und Gebieter abgeschnitten.
    Eph machte sich einfach an die Arbeit, bevor er es sich anders überlegen konnte: Er packte den strigoi unter den Achseln, vermied es sorgfältig, mit dem Vampirblut in Berührung zu kommen, und zerrte ihn über die Straße zum Gebäude der Gerichtsmedizin. Dann die Einfahrtsrampe hinunter. Dann durch die Notaufnahme in den Obduktionssaal.
    Dort hievte er den Vampir auf einen Seziertisch und fixierte

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