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Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.)

Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.)

Titel: Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Guillermo;Hogan Del Toro
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gefunden?«
    Eph führte den Kammerjäger nach oben in die Büroräume, wo Nora ihre UV -Lampe, ihre Kleidung und ihre Waffentasche zurückgelassen hatte. Als Vasiliy den umgestürzten Stuhl sah, wurden seine Augen ganz glasig. Angesichts all der Lügen hatte Eph eigentlich gedacht, dass es sich gut anfühlen würde, Vasiliy leiden zu sehen – aber es fühlte sich nicht gut an. Überhaupt nicht. »Sieht übel aus«, murmelte er.
    »Übel?« Vasiliy ging ans Fenster und blickte über die Stadt. »Mehr fällt dir nicht ein?«
    »Was willst du tun, Vasiliy?«
    »Das klingt ja fast, als ob wir irgendeine Wahl hätten. Wir holen sie zurück!«
    »Einfach so?«
    »Ja, einfach so. Würdest du das nicht auch von uns erwarten?«
    »Nein, würde ich nicht.«
    Vasiliy drehte sich zu Eph um. »Nun, ich glaube, wir haben gänzlich unterschiedliche Vorstellungen von Loyalität.«
    »Ja, das glaube ich auch«, erwiderte Eph mit gerade so viel Schärfe in der Stimme, dass die Worte für einige Zeit zwischen ihnen hängenblieben.
    Vasiliy senkte den Blick. »Also – du meinst, sie haben sie geschnappt. Aber nicht verwandelt?«
    »Jedenfalls nicht hier. Aber wir können es auch nicht ausschließen. Sie hat ja keinen Liebsten, den sie heimsuchen wird, oder?«
    Ein weiterer Treffer. Eph konnte einfach nicht anders – der Laptop mit ihrer intimen E-Mail-Korrespondenz stand direkt vor ihm.
    In diesem Augenblick wurde Vasiliy klar, dass Eph zumindest Verdacht geschöpft hatte. Oder vielleicht auch schon alles wusste. Der Kammerjäger wollte es jedoch nicht auf eine Konfrontation ankommen lassen – nicht hier, nicht jetzt –, also nahm er sich einmal mehr Ephs wunden Punkt vor. »Ich vermute, du warst mal wieder in Kellys Haus und bist deshalb zu spät zu deiner Verabredung mit Nora gekommen. Das kann nicht so weitergehen, Eph. Klar, Zack braucht dich. Aber wir brauchen dich auch. Nora braucht dich. Es geht hier nicht nur um dich und deinen Sohn, verdammt!«
    »Und wo warst du, Vasiliy?«, erwiderte Eph mit leiser Stimme. »Du bist nach Island gefahren – weil du der Meinung warst, Setrakian hätte genau das von dir erwartet. Und hast du die Geheimnisse des Occido Lumen entschlüsselt? Nein? Was für ein Pech! Du hättest ebenso hier bleiben können, aber du willst ja unbedingt in die Fußstapfen des alten Mannes treten.«
    »Es war den Versuch wert. Manchmal muss man eben et was riskieren.« Vasiliy hob die Hände. »Aber genug davon. Lass uns einfach überlegen, wie wir Nora helfen können.«
    Eph räusperte sich. »Okay. Bestmögliches Szenario: Sie haben sie in eines der Lager gebracht. Wir finden heraus, in welches, fahren hin, klettern über den Zaun und holen sie da raus. Allerdings kann ich mir einfachere Arten vorstellen, Selbstmord zu begehen.«
    Vasiliy packte Noras Sachen in die Tasche. »Wir brauchen sie, Mann. So einfach ist das. Wir brauchen alle Mann an Deck, wenn wir überhaupt eine Chance haben wollen, aus dieser Scheiße rauszukommen.«
    »Es sind jetzt zwei Jahre, Vasiliy. Der Meister hatte zwei Jahre Zeit, seine Schreckensherrschaft zu errichten. Das Spiel ist verloren.«
    »Noch nicht ganz. Ich habe zwar nichts Neues über das Occido Lumen rausgefunden – aber ich bin trotzdem nicht mit leeren Händen zurückgekommen.«
    Eph sah den Kammerjäger verdutzt an. »Verpflegung?«
    »Unter anderem.«
    »Wo?« Eph war wirklich nicht in der Stimmung für irgendein Ratespiel. Außerdem zog sich sein Magen schon zusammen, wenn er nur an Essen dachte.
    » In einer Kühltasche. Du kannst mir tragen helfen.«
    »Und wohin?«
    »Uptown«, sagte Vasiliy. »Wir müssen Gus holen.«

Staatsburg, New York
    Nora kauerte auf dem Rücksitz einer Limousine, die durch den ländlichen Teil New Yorks fuhr. Schwarzer Regen klatschte gegen die Scheiben. Die Sitzpolster, auf denen sie sich zusammengerollt hatte, waren einigermaßen sauber, aber die Fußmatten waren vom Schlamm völlig verdreckt – und sie trug keine Schuhe.
    Außerdem hatte sie keine Ahnung, wohin man sie brachte.
    Nach der Begegnung mit ihrem ehemaligen Chef Everett Barnes hatten die beiden hünenhaften Vampire Nora in ein Nebengebäude gebracht, in dem sich Duschen befanden. Dort hatten sich die Vampire in die Tür gestellt und keine Anstalten gemacht zu gehen. Und die Duschen hatten keine Vorhänge! Natürlich hätte Nora einen Aufstand proben und sich weigern können – aber sie hatte entschieden, dass es besser war, das Spiel mitzuspielen. Wer weiß, vielleicht

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