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Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.)

Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.)

Titel: Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Guillermo;Hogan Del Toro
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eingeliefert.«
    Nora spürte, wie es ihr die Kehle zuschnürte.
    »Sie wurden in der U-Bahn erwischt, als Sie sie zu verstecken versuchten, nicht wahr?«
    »Wo ist sie?«
    »Sie lebt noch, wenn es das ist, was Sie wissen wollen. Aber angesichts ihres Altes und ihres Gesundheitszustandes wird man sie wohl nur noch einige Male zur Ader lassen und dann in den Ruhestand versetzen.«
    Barnes’ Worte wirkten auf Nora wie ein Schlag in die Magengrube.
    »Es gibt allerdings noch eine andere Möglichkeit. Ich könnte sie hierher bringen lassen. Sie könnte ihr eigenes Zimmer hier haben. Und jemanden, der sich um sie kümmert.«
    Noras Hände zitterten. »Sie wollen mich also nicht nur ficken. Sie wollen sich auch eine Familie zulegen.«
    Der ehemalige CDC -Direktor biss in ein weiteres Ge bäckstück. »Hm, köstlich. Die sollten Sie wirklich einmal probieren.« Dann sah er Nora mit festem Blick an. »Ich versuche, es Ihnen leicht zu machen, Nora. Ich bin ein Gentleman.«
    »Sie sind ein verdammter Hurensohn!«
    Barnes verzog den sahneverschmierten Mund zu einem weiteren Lächeln. »Ich liebe Ihr südamerikanisches Temperament.«
    »Sie Monster!«
    »Das sagten Sie bereits … Es gibt da übrigens noch eine andere Sache, über die Sie nachdenken sollten. Nachdem ich Sie im Lager gesehen hatte, hätte es eigentlich meine vordringliche Aufgabe sein sollen, Sie dem Meister zu melden. Ich bin mir sicher, dass er nur zu gerne mehr über Dr. Goodweather und seine Verbündeten herausfinden will. Wo sie sich verstecken und über wie viele Ressourcen sie verfügen. Oder darüber, wohin Sie mit Ihrer Mutter unterwegs waren, als man Sie aufgegriffen hat. Oder woher Sie kamen … Glauben Sie mir: Der Meister würde Ihre Gesellschaft noch weitaus mehr zu schätzen wissen als ich. Und er würde keine Skrupel haben, Ihre Mutter als Druckmittel einzusetzen, um an diese Informationen zu kommen.« Barnes wischte sich den Mund mit der Serviette ab, strich die Blätterteigbrösel von seiner Uniform und erhob sich. »Es gibt also noch eine dritte Alternative: eine Verabredung mit dem Meister.«
    Noras Augen wurden glasig. Sie fühlte sich schwindelig – als hätte man ihr gerade einige Liter Blut abgezapft.
    »Überlegen Sie sich das alles gut, Nora.« Barnes ging zur Flügeltür und öffnete sie. »Ich werde Sie nicht länger aufhalten. Sie wollen bestimmt ins Lager zurück – zu Ihrer Mutter, so lange sie noch am Leben ist. Aber denken Sie immer daran: Die Uhr tickt.«
    Im Aufstehen griff Nora nach einem der kleinen Messer und steckte es in die Tasche. Barnes hatte nichts bemerkt.

Columbia University
    Früher war die Columbia University – soviel wusste Gus Elizalde – nur was für reiche gringos gewesen. Jede Menge alter Gebäude, sündhaft teure Aufnahmegebühren, mucho Sicherheit und Kameraüberwachung. Er hatte immer mal wieder mitbekommen, wie sich die Studenten unter die Jungs aus seinem Hood gemischt hatten – einige aus karitativen Gründen, die er nie verstanden hatte, andere aus nicht ganz so legalen Gründen, die er ziemlich gut verstanden hatte. Aber die Uni selbst – der Morningside-Heights-Campus und all das Drumherum – hatte ihn nie wirklich interessiert.
    Das hatte sich nun deutlich geändert: Jetzt war die Columbia University sein Hauptquartier. Und sein Zuhause. Und der mexikanische Gangbanger würde es eher in die Luft jagen als aufgeben.
    Gus hatte nach einer festen Bleibe gesucht, als seine Sabotageaktivitäten und Jagdausflüge immer seltener geworden waren. Ohne wäre es einfach nicht mehr gegangen – wie sonst konnte man in dieser verrückten Welt noch ein Mindestmaß an Effizienz gewährleisten? Dem Meister den Finger zeigen war ein Vierundzwanzig-Stunden-Job, und der Gewinn wurde auch immer schmäler. Polizei und Feuerwehr, Krankenhäuser und Verkehrskontrolle – alle waren sie übergelaufen. Also hatte er sich im guten alten Harlem umgesehen und sich mit seinen früheren Kumpels aus der La-Mugre-Gang zusammengetan: Bruno Ramos und Joaquin Soto.
    Bruno war ein Fettsack – man konnte es nicht anders sagen –, der sich fast ausschließlich von Cheetos und Bier ernährte. Joaquin dagegen war rank und schlank, geschniegelt, tätowiert und ein richtig fieser Gangbanger. Gus war für die beiden wie ein Bruder; er wusste, sie würden für ihn sterben, wenn es hart auf hart kam.
    Mit Joaquin hatte Gus einige Zeit im Knast verbracht; achtzehn Monate hatten sie ihm damals aufgebrummt. Sie hatten sich gegenseitig

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