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Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.)

Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.)

Titel: Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Guillermo;Hogan Del Toro
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auf der Brüstung stand eine Gestalt – und alle Vampire vor dem Schloss hatten ihr die Köpfe zugewandt.
    »Heilige Scheiße!«, flüsterte Vasiliy. »Ist das der Meister?«
    Eph rieb sich die Augen. »Nein, der ist viel zu klein. Oder ist die Perspektive verzerrt?«
    Vasiliy deutete auf die dunkle Gestalt. »Er ist es, ganz sicher. Sieh nur, wie sie ihn alle ehrfürchtig anstarren. Wie Blumen, die sich der Sonne zuwenden.«
    »Das heißt … er verändert sich. Er hat den Körper gewechselt.«
    »Kein Zweifel. Ich wusste doch, dass der Professor ihn erwischt hat. Er hat seinen alten Körper einfach entsorgt wie eine leere Batterie. Wie macht er das nur?«
    Eph rückte noch näher an den Schirm heran, kniff die Augen zusammen. »Es ist Bolivar.«
    »Was?«, fragte Gus.
    »Nicht was – wer«, erwiderte Eph. »Gabriel Bolivar.«
    »Der Rocksänger?«
    »Genau der.«
    Vasiliy runzelte die Stirn. »Bist du dir sicher? Man kann das Gesicht doch überhaupt nicht richtig erkennen.«
    »Es ist die Art, wie er sich bewegt … Glaub mir, der Meister ist in Bolivar gewechselt.«
    »Aber warum gerade in den? Hat Setrakian den Meister im Atomkraftwerk so zugerichtet, dass sich die Bestie unverzüglich einen neuen Körper besorgen musste?«
    Eph beantwortete die Frage nicht – denn in diesem Moment tauchte auf der Brüstung neben dem Meister eine zweite Person auf. Ein strigoi . Ephs Gesicht wurde zu einer starren Maske. »Das ist Kelly«, flüsterte er.
    Vasiliy konnte das Bild immer noch nicht besonders gut erkennen, aber er hegte keine Zweifel an Ephs Worten. »Jesus!«
    Und dann …
    … erschien eine dritte Person. Kleiner und schmäler als die beiden anderen. Und noch weniger zu erkennen.
    »Seht ihr das?«, sagte Gus. »Das ist ein Mensch. In diesem Schloss spuken also nicht nur Vampire. Aber wer zur Hölle …«
    Er hielt inne, als er sah, dass sich Ephraim Goodweather auf den Boden gesetzt hatte. Die glasigen Augen des Doktors starrten den Monitor an, seine Lippen zitterten.
    »Das ist mein Sohn«, sagte Eph.

Internationale Raumstation ISS
    Bring sie runter.
    Astronautin Thalia Charles wandte nicht einmal mehr den Kopf. Wann immer sie die Stimme hörte, war alles in Ordnung. Ja, sie freute sich sogar darauf. So einsam sie war – und sie war einer der einsamsten Menschen in der Geschichte der Menschheit – in ihren Gedanken war sie nicht allein.
    Bring sie runter …
    Thalia war allein an Bord der Internationalen Raumstation, die in etwa zweihundertfünfzig Kilometern Höhe um die Erde kreiste und alle drei Stunden die Tag-und-Nacht-Grenze passierte. Hin und wieder wurden die solarbetriebenen Düsen aktiviert, um die Flugbahn zu stabilisieren – das einzige Lebenszeichen, das der künstliche Satellit noch von sich gab.
    Beinahe zwei Jahre – acht Orbitaltage markierten einen Erdtag – befand sie sich nun hier oben in Quarantäne. Schwerelosigkeit und mangelnde Bewegung hatten ihren Tribut gefordert: Thalias Muskeln und Sehnen waren nahezu verkümmert, Arme, Beine und Rücken hatten sich auf beängstigende Weise verkrümmt, ihre Finger waren zu nutzlosen Haken geworden. Ihre Hautpartikel schwebten wie Millionen Pusteblumen durch die Kabine, und das Haar war ihr vollständig ausgegangen – was ohnehin praktischer war, wenn man in Schwerelosigkeit lebte. Von ihren Essensvorräten – hauptsächlich gefriergetrockneter Borscht, den die letzte russische Versorgungskapsel hochgebracht hatte – war fast nichts mehr übrig, aber sie benötigte auch nicht mehr viel.
    Thalia Charles löste sich langsam auf. Ihr Körper ebenso wie ihr Geist.
    Der russische Kommandant der ISS war drei Wochen nach den ersten technischen Problemen gestorben. Eine Reihe von Nuklearexplosionen auf der Erde hatte die Atmosphäre aufgewühlt und dazu geführt, dass die Station mit Weltraummüll kollidiert war. Da von der Kommandozentrale in Houston keine Anweisungen mehr gekommen waren, hatten sie sich strikt an die Vorschriften gehalten und in der glockenförmigen Sojus -Rettungskapsel Zuflucht gesucht. Dann hatte sich Commander Demidov in einen Raumanzug gezwängt und versucht, die Lecks in den Sauerstofftanks des Hauptmoduls zu flicken – was ihm sogar zum Teil gelungen war. Mit großer Anstrengung hatte er einen der Tanks in die Sojus -Kapsel bugsiert und war dann einem Herzanfall erlegen. Durch seine mutige Tat hatten Thalia und der französische Ingenieur weitaus länger als berechnet in der Kapsel überleben können; schließlich hatten

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