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Die Nacht Der Jaegerin

Die Nacht Der Jaegerin

Titel: Die Nacht Der Jaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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jemanden angegriffen, soweit ich weiß. Aber Paula war auch die Ältere.»
    «Aber Margery hat geglaubt, sie hätte den Hund gesehen. Und Sebbie ...?»
    «Alles Gerüchte. Zelda Morgan, eine von seinen ... Freundinnen, meint, er hätte was gesehen, das ihn völlig durcheinandergebracht hat. Und als Nächstes hat er diese Jungs unten aus Wales angeheuert.»
    «Aber er hat doch nicht geglaubt, dass sie ihm den toten Hund bringen – tot, wie in dem Roman?»
    «Der hat nicht geglaubt, dass er sich von siebentausend Riesen trennen muss, denk ich.»
    «Aber er hat diese Typen trotzdem nach Stanner geschickt ... und auf Ihr Land. Und zu Ihrem Bauernhof natürlich.»
    «Weil das die zwei Orte warn, wo Natalie war.»
    «Er hat den Hund mit ihr in Zusammenhang gebracht? Wusste er, wer sie war?»
    «Ich glaub nicht, dass er es sicher wusste. Aber ... was sollte eine so schöne Frau mit einem Kerl wie mir anfangen? Er war nicht dumm. Er war verrückt, aber dumm war er nicht. Und ich glaube, er wusste, dass die Zeit bald abgelaufen war.»
    «Der Pachtvertrag.»
    «Genau der», sagte Jeremy.
    «Und er wollte das Land. Die Vorstellung, dass jemand einen Bauernhof mitten auf
seinem
Besitz hatte ... das ertrug er nicht. Also war es vielleicht eine Art kruder Drohung, die auf Brigid zielen sollte. Obwohl Sie sagten, er wäre der letzte Mensch, dem sie den Bauernhof verkaufen würde.»
    «Also ...» Ein leichter Schweißfilm stand jetzt auf Jeremys Stirn. «Ich glaube, er dachte, er käme von
The Nant
, verstehen Sie? Von Paulas Land.»
    «Der Hund?»
    «Ob er wirklich was gesehen hat, was
da draußen
war, oder ob es nur in seinem Kopf existiert hat ...»
    «So oder so hätte er geglaubt, dass ein Todesfall bevorstand.»
    «Vermutlich.»
    «Sein eigener Tod?»
    Jeremy starrte auf seine Hände. «Oder ihrer. Es hieß, er oder sie, schätze ich.»
    «Was?»
    «Es ist so, verstehen Sie», sagte Jeremy, «ich hab immer gedacht, er wär kurz davor, wahnsinnig zu werden. Und er ist rumgelaufen und hat ... Stress gemacht. Ärger. Und er ist immer damit durchgekommen – Friedensrichter, Grundbesitzer. Dieser ganze Landbund-Protest: Krieg in Feld und Wald und der alte Landadel mittendrin, um zu verteidigen, was ihm gehört. Wenn es irgendwen auf der Welt gab, der
haargenau
so war wie Hattie Chancery, hat meine Ma immer gesagt, dann war es Sebbie. Die Jagd, das Saufen ... kein Problem. Hat nie ’ne Strafe fürs Fahren mit Alkohol gekriegt ... die Polizei mag ihn, er ist genau ihre Art von Friedensrichter: keine Gnade, keine rührseligen Geschichten, einfach ins Gefängnis mit den Leuten, einfach wegsperren. Räuberbaron, so nennt ihn Danny.»
    «Aber wenn Brigid ...»
    «Als Big Weal, der Anwalt, gestorben ist, hat Sebbie rausgefunden, wer der eigentliche Besitzer von
The Nant
ist, und da ist er richtig paranoid geworden. Und die Zeit war fast abgelaufen, und das wusste er, aber er konnte nicht
sagen
, dass er es wusste. Stattdessen hat er ... Ärger gemacht, hat gefährliche Situationen herbeigeführt, einfach um zu sehen, was dabei rauskommen würde. Wie diese schießwütigen Waliser, denen er einen Haufen Geld angeboten hat. So was ist gefährlich. Vielleicht hat er gedacht, es könnte ja jemand dabei umkommen.»
    «Und das wäre dann der Todesfall gewesen?»
    Jeremy legte den Kopf in die Hände.
    «Und als Natalie zurückkam ...»
    «Als sie zurückkam ...», er sah durch seine Finger zu Merrily auf, «war eine Hälfte von mir der glücklichste Mann, der je in Kington gelebt hat. Aber die andere Hälfte hat gesagt:
Mach, dass sie wieder geht ... das nimmt ein böses Ende.
Paula hat versucht, Margery umzubringen, als sie klein war. Und jetzt war Paulas Tochter zurückgekommen ...»
    «Wussten Sie, dass er sie erpresst hat?» Merrily legte Jeremy die Hand auf den Arm. «Und haben Sie deshalb beschlossen, sich selbst ... aus dem Spiel zu nehmen? Den einzigen Grund zu beseitigen, den Brigid hatte, um hierzubleiben? Sie waren bereit, sich ... zu opfern, weil Sie gehofft haben, dann würde Brigid durchkommen, oder?»
    Jeremy ließ seinen Blick durch die Empfangshalle schweifen, er sah zur Tür des Salons hinüber, überallhin, nur Merrily schaute er nicht an. Sie war sehr beunruhigt. Es war erschreckend, wie tief das alles lag. Isoliertheit auf dem Land, Paranoia. Und ein Fluch, der wie ein Virus im Blut kreiste.
    «Und Sie haben gedacht ...» Sie hustete, ihre Stimme war heiser. «Sie haben gedacht,
Sie
könnten der

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