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Die Nacht Der Jaegerin

Die Nacht Der Jaegerin

Titel: Die Nacht Der Jaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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Jeremy?»
    «Nein!»
Clancy schüttelte ihre Hand ab. «Warum denken immer alle nur an so was? Meine Mutter war bei der Arbeit, als es passiert ist. Es war am Samstagabend, und Jeremy und ich haben uns einen Videofilm angesehen ... und auf einmal kam unheimlich grelles Licht durchs Fenster, und es wurde rumgeschrien, und vor dem Haus waren Männer, und die hatten Gewehre.»
    «Die Jäger, mit denen sich Ben schon rumgestritten hat?»
    «Keine Ahnung. Sie waren einfach ... Es war wie ein Überfall.» Clancy stand am Rand der Rasenfläche und sah sich ängstlich um. «Sie sind mit ihren Gewehren aus dem Wald gekommen und haben die alte Scheune gegenüber vom Bauernhaus umstellt. Sie wollten Flag erschießen.»
    «Den
Hund

    «Das hätten sie garantiert gemacht!» Clancys Stimme klang rau und angestrengt. «Sie hätten ihn totgeschossen. Sie haben sich benommen, als wären sie dort die Besitzer und könnten machen, was sie wollen. Jeremy hat gesagt, ich soll im Haus bleiben, aber das konnte ich nicht. Ich bin hinter Flag her nach draußen gerannt. Und dann war da Jeremys Freund, Danny, und einer von den Kerlen hat ihn mit seinem Gewehr niedergeschlagen.»
    «Danny
Thomas

    «Lange Haare und dünner Bart?»
    «Das ist er.»
    «Sie haben ihn überm Auge getroffen, er hat geblutet, und dann haben sie sein Auto in den Graben geschoben.»
    «Das gibt’s doch nicht. Geht’s ihm gut?»
    «Ich glaube schon, aber ...»
    Jane war entsetzt. «Habt ihr die Polizei gerufen?»
    «Da war Jeremy ganz komisch. Er wollte hinterher überhaupt nicht mehr darüber reden.»
    «Aber deiner Mom hat er es doch erzählt, oder?»
    «Deshalb will sie ja, dass ich nicht mehr allein zu Jeremys Bauernhof laufe. Ich glaube, sie und Jeremy denken, die Typen kommen wieder.»
    «Weiß Ben darüber Bescheid?»
    «Sag bloß nichts! Jane, bitte, du darfst kein Wort davon sagen! Ich soll eigentlich überhaupt nicht darüber reden.» Clancy ging eilig auf das Haus zu.
    Jane dachte an die Männer, denen sie, Ben und Antony bei Hergest Court begegnet waren und die behauptet hatten, sie wären von einem Bauern aus der Gegend angeheuert worden, um Füchse abzuschießen. Wenn wirklich einer der Nachbarn etwas damit zu tun hatte, könnte das erklären, warum Jeremy keinen Ärger machen wollte.
    «Clan, hatten sie den Dialekt aus den Valleys?»
    «Was?»
    «Waren sie aus Süd-Wales?»
    «Kann sein. Aber ich bin nicht sicher.»
    «Du solltest es Ben erzählen. Er kann etwas machen, ohne Jeremy reinzuziehen. Ben ...»
    «Nein!»
    «Ben macht es überhaupt nichts aus, jemandem auf die Zehen zu treten. Das gefällt ihm sogar.»
    «Bitte, Jane ...» Clancy weinte beinahe. «Ich hätte es dir nicht erzählt, wenn ich gedacht hätte, dass du es rumtratschst. Es ist einfach ... auf einmal ist alles total chaotisch. Als wir im Sommer gekommen sind, war es okay, aber jetzt ist alles kaputt. Ich kann die Leute hier nicht leiden. Ich wünschte, wir könnten nach Shropshire zurückgehen.»
    «Wo in Shropshire habt ihr denn gewohnt?»
    «In Craven Arms. Das liegt zwischen Shrewsbury und Ludlow.»
    «Ja, das kenne ich. Clancy Craven aus Craven Arms, klingt ja super.»
    Clancy reagierte nicht.
    Jane sagte: «Hör mal, falls nochmal was passiert, musst du’s mir erzählen, ja?» Und Clancy nickte.
    Die Wolken sogen das letzte Tageslicht auf, und Jane war froh, dass sie vorher stehen geblieben war, um diese stimmungsvolle, winterlich glitzernde Aufnahme zu machen. Auch wenn sie niemals benutzt werden würde, zeigte die Tatsache, dass es ihr bei dem Anblick eingefallen war, die Kamera anzuschalten, wie stark sie auf Bilder reagierte.
    Trotz des Wetters standen ein paar fremde Autos auf dem Parkplatz. Abgesehen von Jeremys altem Daihatsu, den Nat fuhr, und Bens MG , der mit einem alten Teppich abgedeckt war, weil das Verdeck klemmte, standen noch drei weitere Autos da, die Jane nicht kannte.
    «Gäste? An einem Montag?»
    «Die bleiben nicht», sagte Clancy. «Sie haben sich hier nur für eine Besprechung getroffen. Mom muss sich um die Bar kümmern. Aber sie meinte, viel würden solche Leute vermutlich nicht trinken.»
    «Was heißt denn ‹solche Leute›?» Jane sah durchs Fenster ein paar Leute im Salon. Sie standen zwanglos herum und unterhielten sich. Ben war auch dabei, und dann sah Jane eine Frau mit hellem Haar und wurde ganz aufgeregt. «Oh ... das sind
sie
, oder? Das ist die
White Company.
» Jane hatte einfach
gewusst
, dass sie an diesem Abend im Hotel

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