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Die Nacht Der Jaegerin

Die Nacht Der Jaegerin

Titel: Die Nacht Der Jaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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das ...»
    «Wollte, dass es ohne Aufsehn läuft. Das war die Hauptsache für ihn. Wollt keine Leute von hier dabeihaben.»
    «Siebentausend?»
    «Ich schwör’s! Hab außerdem keinen Grund, so was zu erfinden, oder?»
    «Und deshalb wolltet ihr Jeremy Berrows’ Hirtenhund abschießen?»
    «Wir wollten überhaupt kein’ verdammten Hirtenhund abschießn.» Nathan schüttelte den Kopf. «Warn größeres Vieh, klar? Son riesiges schwarzes Monster.»
    Danny drehte sich zu Gomer um. «Ich komm nicht mit.»
    «Wart mal, Junge.» Gomer beugte sich nach vorn, und bei seinem Anblick verstand Jane, was Mom mit dem Licht in seinen Brillengläsern meinte. «Redst du von so was wie dem sogenannten Puma vor ein oder zwei Jahrn unten in West-Wales?»
    «Ja.» Nathan nickte eifrig. «Hinter so was warn wir her.»
    «Hinter ’nem Fabeltier? Du behauptest, Dacre glaubt, irgendein Geistervieh oder was reißt Schafe aus seiner Herde?»
    Nathan schloss die Augen, nickte und ließ sich tiefer in seinen Sitz rutschen.
    Jane überkam ein Gefühl von Unwirklichkeit.
    «Und das soll auf Jeremy Berrows’ Land wohnen?»
    «Mmh.»
    Danny sagte: «Sebbie Dacre hat also dir und deinen Kumpels siebentausend Pfund dafür angeboten, dass ihr ihm den Kadaver von einem großen, schwarzen Hund bringt, der sich über sein Vieh hermacht. Und euch hat er beauftragt, weil er niemand von hier dabeihaben wollte.»
    Nathan gab ein grunzendes Geräusch von sich, das als Bestätigung durchgehen konnte.
    Danny sagte zu Gomer: «Ich wusste es. Der ganze Scheiß darüber, dass er demonstrieren will, was passiert, wenn die Hetzjagd verboten wird ...»
    «Der Hund», sagte Jane aufgeregt. «Der schwarze ...»
    Gomer legte ihr die Hand auf den Arm. «Mach mal halblang, Janey. Wir ham noch nich ma die Hälfte erfahrn.»
    «Berrows’ Land», flüsterte Danny. «Gwilym Bufton hat gesagt, Sebbie hätte ihn
auf Berrows’ Land
gesehen.»
    Jane sagte: «Danny, ich glaube ...»
    Sie hatte den Blick auf Nathan gerichtet, der sich in eine aufrechtere Position kämpfte. Von seinen Lippen tropfte frisches, helles Blut. Jane unterdrückte einen Schrei.
    «Oh, Scheiße», sagte Danny, nicht gerade hundertprozentig entspannt. Dann ließ er den Motor an.

[zur Inhaltsübersicht]
Teil drei
     
    Es hat ein paar Jahre gedauert, bevor wir mitbekamen, dass das was mit Geistern zu tun hatte. Ich habe nie an Geister geglaubt ... jedenfalls nicht, bis wir es selber erlebt haben. Vor ungefähr drei Jahren ging ich spätabends die Treppe rauf ... und da lief direkt vor mir ein schattenhaftes Wesen vorbei, es wirkte beinahe wie ein gebückt laufender Mensch oder wie ein großer Hund ... also dieses Wesen tauchte direkt vor mir auf und verschwand im Haus, weiter habe ich nichts gesehen. Aber mir ist es eiskalt den Rücken runtergelaufen.
     
    John Williams, Landwirt, Hergest Court, 1987

21  Cwn Annwn
     
    In Janes Apartment herumstöbern – diese Entscheidung war Merrily nicht leichtgefallen. An der Türschwelle zu Janes Reich blieb sie einen Moment stehen und dachte daran, wie wichtig Jane ein eigener abgeschlossener Bereich gewesen war, als sie vor zwei Jahren nach Ledwardine zogen. Jane war fünfzehn gewesen, ein Kind – und jetzt verdiente sie Geld und hatte einen vorläufigen Führerschein. Und eine
Beziehung.
    Merrily betrat das Apartment. Dieser Besuch war längst überfällig. Jane war in letzter Zeit nicht besonders geheimnistuerisch oder launisch gewesen. Eigentlich wirkte sie derzeit sogar ungewöhnlich fröhlich.
    Was mit ihrem Wochenendjob zu tun zu haben schien – mit dem Gefühl, erwachsen und unabhängig zu sein. Allerdings verstand Merrily nicht so recht, warum es ein schlechtgeheiztes, heruntergekommenes und unterfinanziertes Landhotel sein musste, das von einem arbeitslosen Fernsehmenschen ohne Branchenerfahrung und von einer Spitzenköchin geführt wurde, die selbst am besten wissen musste, dass sie auf Stanner Hall ihr Talent vergeudete. Natürlich war Merrily selbst dort gewesen, um sich die Arbeitgeber ihrer Tochter anzusehen, und Amber und Ben Foley waren ihr freundlich und wohlmeinend erschienen – und mit ziemlicher Sicherheit zur Pleite verurteilt.
     
    Nachmittags hatte Lol von Profs Tonstudio aus angerufen und war merkwürdig zögerlich gewesen.
    «Es geht um Jane, oder?», hatte Merrily gesagt. «Das ist eine von den Situationen, in denen du nicht weißt, wem gegenüber du loyal sein sollst.»
    «Aber im Grunde genommen», sagte Lol, «ist

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