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Die Nacht der lebenden Trekkies

Die Nacht der lebenden Trekkies

Titel: Die Nacht der lebenden Trekkies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin David Anderson
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passiert?«
    »Ich wollte gerade gehen, da hab ich hinter meinem Stand was gehört. Hinter der Trennwand kramte jemand rum. Ich hab die Trennwand beiseite gezogen und sah Karen auf allen vieren auf dem Boden. Zuerst konnte ich nicht fassen, was ich sah. Doch dann bemerkte ich, dass sie sich über jemanden beugte: Über eine Leiche! Eine Leiche mit aufgeschnittenem Bauch. Karens Hände waren voller Gedärme, und als ich ihr zuschaute, hob sie das ganze Zeug an ihren blutverschmierten Mund und biss hinein. Und dann … ging sie auf mich los.«
    »Komm, wir setzen uns hin«, sagte Jim.
    Er brachte Martock in den Wohnraum der Suite. Alle nahmen Platz.
    »Ich hatte keine Ahnung, was los war«, fuhr Martock fort. »Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Na ja, wo steht denn auch geschrieben, was man normalerweise macht, wenn sich deine beste Freundin plötzlich in einen Kannibalen verwandelt?«
    »Schätze, du bist abgehauen«, meinte Leia.
    »Genau.« Martock nickte. »Ich hab ’n Rückzieher gemacht und wäre dabei fast über das verdammte Feldbett gefallen. Sie ist mir gefolgt. Sie hat gestöhnt. Es war grausig. Ich bin mit dem Bat’leth in der Hand abgehauen. Ich bin zur Herrentoilette getürmt, hab mich in einer Kabine versteckt und die Füße angezogen. Ein bis zwei Minuten später hörte ich die Tür aufgehen. Ich hab dann wie der Trottel vom Dienst gefragt: ›Wer ist da?‹ Als Antwort kam weiteres Gestöhn. Ich hab sie langsam durch den Raum tapsen hören. Ich hab auch ihre Füße vorbeigehen sehen. Sie waren blutig. Als sie an mir vorbei war, wollte ich die Tür aufmachen und abhauen. Als ich rauskam, sah ich sie sofort. Und sie sah mich. Und dann hab ich was gesehen, das tausendmal schlimmer war als das Blut oder ihr Gestöhn.«
    »Das Auge«, sagte Jim. »Das rote Auge.«
    »Genau«, sagte Martock. »Sie hatte plötzlich ’n riesiges Auge mitten auf der Stirn. Irgendwie wusste ich, dass es für das Geschehene verantwortlich war. Für das, was aus Karen geworden war. Das hat mich rasend wütend gemacht. Ich hab das Bat’leth geschwungen und …«
    »Ich weiß«, sagte Jim. »Du hast sie enthauptet. Ich hab den Leichnam gesehen.«
    »Ich hab das Bat’leth in der Toilette fallen lassen und bin abgehauen«, sagte Martock. »Ich weiß, es klingt verrückt, aber wenn ihr hinter meinen Stand schaut, seht ihr, was sie angerichtet hat. Sie war wie ein Tier.«
    »Soll das heißen, du warst die ganze Zeit hier oben und hast dich vor der Polizei versteckt?«, fragte Jim. »Du weißt überhaupt nicht, was hier los ist? Hast du denn den Krach aus der Empfangshalle nicht gehört?«
    Martock zog einen blutigen MP3-Player aus der Tasche. »In den letzten Stunden war ich allein mit Jerry Goldsmith und James Horner, um meine letzten Stunden in Freiheit zu genießen.«
    »Tja, es gibt gute und schlechte Nachrichten«, sagte Gary fröhlich. »Welche willst du zuerst hören?«
    Martock wurde schnell über alles in Kenntnis gesetzt. Die gute Nachricht war: Er brauchte nicht ins Gefängnis zu gehen. Die schlechte Nachricht: Das Ende der Welt war da. Nachdem der Klingone darüber nachgedacht hatte, wirkte er erleichtert.
    »Und was machen wir jetzt?«, fragte er.
    »Daran arbeiten wir noch«, sagte Jim. »Ist sonst noch jemand in eurer Suite?«
    »Nein, ich hab sie für Karen und mich gemietet. Auf solchen Conventionen pennen wir immer zusammen, um Geld zu sparen.«
    »Hör mal, hieß die Karen etwa Karen Masterson?«, fragte Leia. »Die Kostümbildnerin?«
    Martock nickte. »Dein Bikini kam mir gleich bekannt vor. Den hat Karen doch entworfen, nicht wahr?«
    »Ich hab sie beauftragt, ihn für mich zu schneidern«, sagte Leia. »Aber wenn du nichts dagegen hast, tausch ich ihn gegen etwas anderes ein. Unter den gegenwärtigen Umständen ist er nicht gerade praktisch.«
    »Mach nur«, sagte Martock. »Ich bin sicher, dass Karen nichts dagegen hätte.«
    Leia klopfte ihm auf die Schulter und ging nach nebenan. Jim stellte Martock den Rest seiner Crew vor und weihte ihn in sein Vorhaben ein, sich zur Ecksuite durchzuschlagen.
    »Mir ist etwas eingefallen, das du mir unten erzählt hast«, sagte Jim. »Als ich mir deine Waffen angeschaut habe, sagtest du, es wären auch noch ein paar scharfe Klingen in deinem Zimmer.«
    »Mehr als ein paar«, sagte Martock.
    Bevor er näher darauf eingehen konnte, kam Leia aus dem Nebenraum zurück. Gary schnappte nach Luft und packte Jims Unterarm. Sie hatte etwas angezogen, das dem ähnelte, was

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