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Die Nacht der lebenden Trekkies

Die Nacht der lebenden Trekkies

Titel: Die Nacht der lebenden Trekkies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin David Anderson
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zusehen, wie diese Säcke über die Planke gehen.«
    Jim deutete auf ein anderes Gebäude. Auf drei Etagen wurden sie von Zombies angestarrt. Hier und da, an diesem oder jenem Ort, wurden die Kreaturen sich ihrer Gegenwart bewusst. Jim fragte sich, wie lange es wohl dauern würde, bis jeder Fleischfresser in der Stadt sie aus seinem roten Auge anstarrte.
    »Warum glotzen die uns alle an?«, fragte Willy.
    »Ist es denn nicht offensichtlich?«, sagte Jim. »Wir sind als Einzige noch übrig. Jetzt teilen sie diese Erkenntnis allen anderen mit.«
    »Ich hab genug gesehen«, sagte Gary. »Gehen wir rein.«
    Sie kehrten in das kühle, stille Refugium im siebenten Stock des Botany Bay zurück.
    »Wie ist die Aussicht?«, fragte Dr. Sandoval.
    Die Ereignisse der letzten sechs Stunden hatten ihn körperlich unversehrt gelassen. Seine Raumflottenuniform war noch immer makellos. Und er war noch immer das absolute Ebenbild des Voyager -Schiffsarztes.
    »Hab schon schönere Dinge gesehen«, sagte Jim. »Wie lange dauert das jetzt schon?«
    »Ich habe schon tagsüber gespürt, dass irgendetwas im Schwange ist. Aber die Dimensionen und die Art der Krise sind mir erst heute Abend bewusst geworden. Nach Sonnenuntergang konnten die Verwandelten problemlos rausgehen. Sie haben sich auf alle Lebewesen gestürzt, die ihnen begegnet sind.«
    »Uns ist aufgefallen, dass sie die Dunkelheit lieber mögen«, sagte Leia.
    »Ich würde zwar nicht sagen, dass sie sie mögen, aber im Dunkeln fühlen sie sich sichtlich wohler«, sagte Sandoval. »Den primitiven parasitären Augen fehlt die Retina, die den Lichteinfall reguliert.«
    Jim und die anderen schauten ihn an.
    »Woher wissen Sie das?«, fragte Gary.
    »Ich bin Exobiologe. Ich arbeite für die Abteilung Sonderprojekte der Defense Advance Research Projects Agency. Sie untersteht dem Verteidigungsministerium.«
    »Richtig«, sagte Rayna, »aber Sie klingen, als hätten Sie schon mal eins dieser Dinger seziert.«
    »Ich habe diese Geschöpfe fast ein Jahrzehnt studiert. Eigentlich sollte ich auf dieser Convention einen Vortrag über ihre Augenanpassung halten.«
    »Sie wollten der Welt auf der Convention von den Dingern erzählen?«, sagte Jim.
    »Nein. Ich wollte vor den Trekkies eine Standardrede über das Thema halten, ob die Lebensformen des Star Trek -Universums überhaupt lebensfähig sind. Über meine Forschungsergebnisse hätte ich natürlich auf der echten Convention berichtet.«
    »Auf der echten Convention?«, sagte Rayna.
    »Genau.« Sandoval nickte. »Auf der viel kleineren, höchst geheimen Versammlung, für die das Star Trek -Wochenende nur die Tarnung darstellt.«
    Sandoval musterte die verdutzten Mienen der vor ihm stehenden Menschen. Dann stieß er einen Seufzer aus.
    »Ist wohl besser, wenn ich ganz vorn anfange«, meinte er.

26
    Nothing Human
    »Vielleicht setzen Sie sich lieber hin«, sagte Sandoval. »Ich werde Sie zwar so schnell wie möglich in Kenntnis setzen, aber ein paar Minuten wird es wohl dauern.«
    Alle ließen sich treu und brav auf der Sitzgruppe am Fenster nieder. Martock saß ein wenig abseits. Er schmollte noch. Sandoval blieb stehen.
    »Zuerst erzähle ich Ihnen etwas über die Star Trek -Convention«, sagte er. »Die Veranstaltung wird als einzige von einer Marketingfirma aus Dallas organisiert. Sie heißt Star Unlimited. Dahinter steht die Firma Horizons Exports aus Newark, New Jersey, die heikle Produkte und Materialien an Regierungen und Organisationen in Übersee verschickt. Horizon ist wiederum ein Tochterunternehmen der STNG Corporation, eines multinationalen Konzerns, der seine Finger in allem drin hat, das sich mit privater Sicherheit und dem Bau militärischer Basen beschäftigt.«
    »Ich bin einigen dieser Typen in Afghanistan begegnet«, sagte Jim. »Wir haben sie Nervensägen genannt. Es waren echte Arschlöcher.«
    »Mag sein, aber sie wissen, wie man Dinge geheim hält. Deswegen kriegen sie auch so viele Aufträge aus Langley, Virginia – von einer Firma namens Central Intelligence Agency.«
    »Moment mal«, warf Rayna ein. »Wollen Sie damit sagen, dass die CIA unsere Star Trek -Convention sponsert?«
    »Genau.«
    »Verdammt«, sagte Gary. »Ich wusste gar nicht, dass die Trekkies unsere nationale Sicherheit bedrohen.«
    »Tun sie ja nicht«, fuhr Sandoval fort. »Aber sie liefern eben eine gute Tarnung. In den vergangenen fünf Jahren haben wir diese Convention als Tarnung für ein kleineres Treffen genutzt – eine geheime

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