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Die Nacht der lebenden Trekkies

Die Nacht der lebenden Trekkies

Titel: Die Nacht der lebenden Trekkies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin David Anderson
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Prinzessin Leia in der Anfangssequenz von Krieg der Sterne getragen hatte – ein schneeweißes Gewand mit Kapuze, das an der Taille von einem silbernen Gürtel zusammengehalten wurde.
    »Was haltet ihr davon?«, fragte sie. »Ich hab sogar die passenden Schuhe dazu.«
    »Es ist sensationell«, keuchte Gary.
    »Ich bin nur froh, dass ich etwas in meiner Größe gefunden habe«, sagte Leia achselzuckend. Sie warf einen kurzen Blick auf das Etikett, das an einem Ärmel baumelte. »Mr. Michael Bigalow aus Dallas wird sehr enttäuscht sein, wenn er erfährt, dass ich seine Bestellung entgegengenommen habe.«
    Rayna lachte. »Michael Bigalow ist eine Transe. Er tritt in echt komischen Glitzershows auf. Unter anderem als der weibliche Time Lord Dr. Who-a und als der nymphomanische Borg Sechzig von Neun.«
    »Tja, ich schätze, die Show von heute Abend ist abgesagt«, sagte Leia. Sie riss das Etikett ab und warf es weg.
    »Halte es in Ehren«, sagte Martock.
    »Mach ich«, sagte Leia. »Und ihr wartet, bis ihr das Zubehör seht.« Sie huschte nach nebenan und kehrte gleich darauf mit einem ein Meter zwanzig langen Stab zurück. Am einen Ende befand sich eine Keule, am anderen eine fächerförmige Klinge.
    Jim schaute Martock an. »Sag bloß, die ist echt.«
    »Eine Lirpa«, sagte Martock. »Eine zeremonielle Waffe der Vulkanier. War zum ersten Mal in der Star Trek -Episode Amok Time (Weltraumfieber) zu sehen.«
    »Das brauchst du mir nicht zu erzählen«, sagte Jim. »Hast du noch mehr davon?«
    »Bedient euch einfach«, sagte Martock. »Es ist alles da. Aber seid vorsichtig. Die Waffen sind scharf.«
    Jim, Leia, Willy und Gary gingen nach nebenan.
    »Fröhliche Weihnachten, Leute«, sagte Leia.
    »Und ein frohes neues Jahr«, erwiderte Jim und begutachtete den Inhalt des Raumes.
    Der Mittelpunkt des allgemeinen Interesses wurde von zwei langen fahrbaren Gestellen voller Kleiderhüllen eingenommen. Doch Jim interessierte sich mehr für den auf dem Tisch ausgebreiteten technischen Kram.
    Er sah vier bösartig aussehende Säbel, die er als Yane – klingonische Zeremonialwaffen – identifizierte. Er nahm eine in die Hand, prüfte die Klinge und schwang sie versuchsweise herum. Gary und Willy bewaffneten sich mit den gleichen Dingern und führten ein Scheingefecht.
    »Dass bloß niemand meine Lirpa begrabscht«, sagte Leia.
    »Das würde mir nie einfallen«, sagte Jim. »Jedenfalls nicht, bevor wir dreimal ausgegangen sind.«
    Gary lachte, doch Leia wirkte beunruhigt.
    »So geht das also?«, fragte sie.
    »Wie geht was?« Jim prüfte die Waffe weiterhin.
    »Wir stürzen in ein Zimmer und machen eine ganze Zombiefamilie kalt, die vor nicht allzu langer Zeit noch aus Menschen bestand. Und wenige Minuten später blödeln wir schon mit Säbeln und Schwertern herum, und ich sage euch, niemand soll meine Lirpa anfassen. So geht es also?«
    »Man könnte es so sagen«, sagte Jim. »Man schiebt das Passierte beiseite, um Platz für das zu schaffen, was noch kommt.«
    »Ach so«, sagte Leia. »Und wie fest kann man schieben, bevor das Geschobene zurückschiebt?«
    »Diese Frage kannst du einem Therapeuten stellen«, sagte Jim. »Vorausgesetzt, dass die Welt sich wieder normalisiert und es dann noch Therapeuten gibt.«
    »Ich möchte ein Bat’leth«, sagte Gary. »Kann ich ein Bat’leth haben?«
    »Nein«, erwiderte Jim. »Niemand kriegt eine Waffe, ohne dass er Gelegenheit hatte, mit ihr zu üben. Das gilt auch für dich, Mister.«
    Gary setzte eine finstere Miene auf und ließ seinen Säbel sinken.
    »Die Prinzessin hat auch ’ne Waffe«, sagte er. »Die hat auch nicht geübt.«
    »Sie kriegt einen Bonus, weil sie schon Erfahrungen in der wirklichen Welt gemacht hat«, erwiderte Jim. »Was euch betrifft, kriegt niemand auch nur eine Nagelfeile, bevor er nichts über die Grundlagen ihrer Bedienung weiß. Wenn es euch beruhigt: Wir bleiben, wenn wir in die Ecksuite gehen, bei unseren Tasern.«
    »Noch immer?«, fragte Leia.
    »Wir sind nur eine Tür entfernt. Wir wären verrückt, wenn wir diese Chance nicht nutzen würden.«
    Gary ging zur Zwischentür, die in die Ecksuite führte und drückte ein Ohr daran.
    »Ich höre nichts«, sagte er.
    »Vielleicht ist das gut«, sagte Jim. »Vielleicht aber auch nicht. Diese Biester wirken ziemlich lethargisch, wenn es nichts zu fressen gibt. Da drüben könnte ein Dutzend von denen rumlungern. Die warten vielleicht nur darauf, dass der Etagenkellner kommt.«
    Gary schüttelte den Kopf.

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