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Die Nacht der Uebergaenge

Die Nacht der Uebergaenge

Titel: Die Nacht der Uebergaenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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unglaublich mächtig und werden durch das Siebengestirn ganz gemacht. Eine
unzerstörbare Einheit, die in all den Jahrhunderten, in denen die Krieger
berufen worden sind, noch niemals vernichtet worden ist. Krieger sind nach dem
siebten Bloodrite verstorben aber niemals davor. So wie Malakai Harpia…“
    Romy nickte ihr zu, um ihr zu zeigen, dass sie genau verstand, was sie
gerade erklärte, auch wenn der Rest sie allerhöchstens verwirrte.
    „Mélusina hat mir davon erzählt, als ich jünger war… In Cuba gab es kein
Siebengestirn, das sie als Kriegerin geschützt hätte… Worauf ich eigentlich
hinaus möchte… Cat, Romy… Ihr seid Teil eines neuen Vierergespanns, das eine
neue Riege Krieger gründen wird… Das Feuer führt die Krieger, also Du,
Catalina… Es ist deine Entscheidung den Rat für deine Mitstreiter anzunehmen,
den das Orakel oder eine Sophora ausspricht. Du wirst fühlen, ob die Quadruga , wie sie in der Vision gesehen wurde,
eine solch unzerstörbare Einheit bildet, wie sie für den Kampf notwendig ist…“
Nico hätte beinahe aufgelacht, als ihr klar wurde, dass sie sich keinerlei
Sorgen machen musste, in diesen Kreis berufen zu werden. Cat kannte sie, sie
wusste, dass sie keinerlei Erfahrung im Kämpfen besaß. Sie war viel zu schwach,
um eine Kriegerin zu sein. Sie war kaum fähig, einen Ghoul zu überwältigen
geschweige denn einen Aryaner.
    Dabei vergaß sie völlig, dass der angreifende
Albura vor einer Woche durch ihre Hand gestorben
war …
Sie hatte jemanden in der Vision gesehen oder vielmehr ein Augenpaar am Himmel,
das sie anzusehen schien. Wahrscheinlich war es diese Person, der das vierte
Schwert gebührte, doch sie hatte das Gesicht nicht sehen können, einfach nur
das Gefühl gehabt, sie würden einander sehen können. Vielleicht hatte sie sich
auch getäuscht? Und alles war nur ein böser Alptraum gewesen?
     
    Für Damon war dieses Zusammentreffen eine ebenso große Quälerei wie für
Nico. Nur dass sie ihr Elend beide gut voreinander verborgen hielten.
Er hatte nicht eine einzige Sekunde der vergangenen Nacht Schlaf gefunden.
Jedes Mal, wenn er die Augen schloss, um Ruhe zu finden, sah er ihr hübsches
Gesicht, roch er ihren Duft und schmeckte die unvergleichliche Süße ihres Blutes
in seinem Mund. Ganz so, als schliefe sie nicht irgendwo in diesem Schloss
allein ohne ihn, wie er es gewollt hatte, sondern direkt bei ihm in seinem
Zimmer, in seinem Bett. Er glaubte sogar, die Berührung ihrer Hände erneut auf
sich zu spüren und das trieb ihn fast die Wände hoch, weil er es nicht fassen
konnte, dass dem so war.
    Alles in ihm verzehrte sich nach Nicos Gesellschaft. Alles, außer seinem
Kopf. Der versuchte verzweifelt, Ordnung in seine wüsten Gedanken zu bringen,
die stetig wiederkehrende Erinnerung an seine Schandtat, Nico verführt zu
haben, auszumerzen und jeglichen Anflug von schlechtem Gewissen fortzujagen. Sie hatte es doch selbst so gewollt.
Das klappte leidlich. Damon hatte irgendwann sein Gesicht ins Kissen gedrückt,
um zumindest einmal befreiend schreien zu können, wenn er schon an dieses Haus
gefesselt war und nicht einfach gehen konnte, wohin es ihm beliebte. Es
beruhigte ihn nicht ein bisschen. Seine Eingeweide schmerzten, als plagte ihn
ein Hunger, den er wochenlang nicht befriedigt hatte. Sein Herz raste in einer
alarmierenden Geschwindigkeit, sobald er Nicos Namen dachte und das tat er
binnen Sekunden und Minuten so oft, dass er glaubte, einem Infarkt erliegen zu
müssen.
    Irgendwann in den Morgenstunden war er aus den schweißfeuchten Laken und
Kissen herausgekrochen, um zu duschen. Selbst das brachte keine Erleichterung.
Sein Schädel dröhnte immer noch, der Stoff seines exquisiten Hemdes fühlte sich
wie Schmirgelpapier auf seiner sonst unempfindlichen Haut an und auf das Frühstück,
das man ihm brachte, hatte er überhaupt keinen Appetit.
Stattdessen kam ihm eine höchst verwegene Idee. Er musste mit Nico über das
Vorgefallene sprechen. Ihr seine Beweggründe erklären und vor allen Dingen
erläutern, dass sie in gar keinem Fall eine gemeinsame Zukunft hatten, falls
ihr das nach dem gestrigen Abend noch nicht klar war. Natürlich konnten sie
Freunde sein. Das in jedem Fall. Er mochte sie ja. Nur zwischen Mögen und
Lieben gab es eben einen Unterschied. Damon war nicht geschaffen für eine
ernsthafte Beziehung.
    Er war ein Krieger. Er trug eine große Verantwortung. Diese konnte,
nein, wollte er nun mal nicht im Wesentlichen auf eine einzige

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