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Die Nacht der Uebergaenge

Die Nacht der Uebergaenge

Titel: Die Nacht der Uebergaenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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das Böse zu bekämpfen. Sie musste beschützt werden und zwar von ihm .
Sie kam tatsächlich zurück, aber nicht weil sie seinem unausgesprochenen Wunsch
Folge geleistet hatte, sondern weil das Orakel ihr die Erlaubnis dazu erteilt
hatte. Sie hatte sich die Kapuze wieder aufgesetzt und er konnte nicht mehr
alles von ihr sehen. Nur noch ihr Gesicht, wenn sie ihren Kopf hob.
    Es war zu spät, um Einwände zu erheben, zu denen er sowieso keinerlei
Recht gehabt hätte. Er war nur einer der Drei, die die Sieben komplett machte.
Damon durfte Beifall klatschen oder den Mund halten. Ihnen allen war die
Wichtigkeit dessen, was Nico gesehen hatte, sehr bewusst. Trotzdem erschien
Damon die Offenbarung der neuen Vier, die Sieben sein würden, in diesem
Augenblick so nichtig, weil er sich sowieso auf nichts anderes konzentrieren
konnte als auf die Sophora selbst, die seine Gedanken stetig und immer mehr
dominierte. Ja, sie hatte ihn ganz bestimmt verhext.
     
    . . .
    Romy saß zwischen Cat und Nathan an der großen Tafel und versuchte, die
Mattigkeit, die in ihren Gliedern und in ihrem Kopf steckte, zu vertreiben. Die
Nacht mit Rys war einfach unglaublich gewesen. Sie hätte es niemals für möglich
gehalten, eine solche schier überwältigende Leidenschaft für einen Mann
empfinden zu können. Zum einen wegen ihrer Unzulänglichkeit, von der sie nun
wusste, dass sie nichts dafür gekonnt hatte, zum anderen war sie eben nicht der
Typ Frau, die solche Dinge romantisierte. Gefühle waren ihr suspekt und
unkontrollierbare Empfindungen noch viel mehr.
    Sie war sicher in seinen Armen eingeschlafen, und es war ein wunderbares
Gefühl gewesen, ihn an ihrer Seite zu wissen. Es ging weit über Sex hinaus,
obgleich sie wohl zugeben musste, dass er ein phantastischer Liebhaber war,
wenn ihre mageren Kenntnisse auf diesem Gebiet ein solches Urteil überhaupt
zuließen. Irgendwann gen Mittag hatte er versucht, sie zu wecken, doch sie
hatte nur protestierend gemurrt und sich enger an ihn geschmiegt, weil sie
überhaupt kein Verlangen spürte, in die wirkliche Welt zurückzukehren.
    Sie war einfach unfähig gewesen, zu diesem Zeitpunkt aufzustehen. Ihr
Körper fühlte sich nicht so an, als bestünde er aus festen Formen, irgendwie
schwebte sie in anderen Sphären. Und dann hatte sie ein kleiner Teufel
geritten, und sie hatte ihre Hand über seine Brust abwärts wandern lassen,
ihren Mund verlangend auf seinen gepresst und eine eindeutige Einladung
seinerseits mit festem Griff umschlossen. Es war wie ein Rausch, auf den sie
keinen willentlichen Einfluss mehr hatte. Sie tat Dinge, die sich selbst
niemals zugetraut hätte. Die Barrieren zwischen ihnen waren zumindest in diesem
Punkt völlig niedergerissen worden und Romy holte sich einfach, was ihr zustand
oder wonach ihr Körper mehr als alles andere verlangte.
    Danach war sie in einen tiefen Schlaf geglitten, aus dem sie erst vor
kurzem erwacht war, weil Dovie sie mit einem späten Frühstück im Bett geweckt
hatte. Man hatte ihr mitgeteilt, dass eine wichtige Sitzung anberaumt worden
war, der sie unbedingt beiwohnen sollte, auch wenn es eine große Anstrengung
für sie sein würde. Zu ihrer Beschämung erfuhr sie, dass sie die Aequatio verschlafen
hatte, obwohl sie sonst keine Probleme damit hatte, früh aufzustehen.
Allerdings hatte sie die letzte Nacht nicht besonders viel oder eher gar nicht
geschlafen.
    Sie war die Letzte gewesen, den Saal zu betreten, da waren alle anderen
schon versammelt gewesen und irgendwie wusste sie nicht, wie sie mit Rys
umgehen sollte. Zu ihrem Ärger waren ihre Wangen mit einem beständigen Hauch
Rot überzogen, der wohl auf die Umwandlung zurückzuführen war. Wenigstens
hoffte sie das.
Romy war das Herz beinahe in die Hosen gerutscht, als sich ihre Blicke trafen,
so dass sie ihm automatisch ein geheimnisvolles Lächeln schenkte, als wollte
sie ihn daran erinnern, was zwischen ihnen vorgefallen war, ohne allzu
offensichtlich zu sein. So als wollte sie mit ihm flirten, obwohl das
eigentlich überhaupt nicht ihre Art war.
    Cat hatte es da wesentlich leichter, sie durfte sich einfach an Nathan
schmiegen, weil ihre Beziehung allen bekannt war und sie sogar bald offiziell
gemacht werden würde. Sie war sehr erleichtert, dass der Krieger unversehrt
schien und hoffte, dass auch Manasses keinen Schaden davon getragen hatte.
Allerdings traute sie sich nicht, nach ihm zu fragen.
    Und dann war sie innerlich zusammengezuckt, weil ihr klar wurde, dass
sie und Rys gar keine

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