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Die Nacht der Uebergaenge

Die Nacht der Uebergaenge

Titel: Die Nacht der Uebergaenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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es? -
    Romy konnte gar nichts gegen die Reaktion des Körpers tun, in ihren
Augen wurde ein Feuer angezündet, das tief aus ihrem Inneren zu kommen schien.
Sie spürte tatsächlich etwas. Die ungezügelte Welle einer Macht, die von ihr
Besitz ergriff, die irgendwie von ihren verschlungenen Händen auszugehen
schien. Cats Mund verzog sich zu einem triumphierenden Lächeln, als sie spürte,
dass Romy ihre Gefühle widerspiegelte. Die Luft wird
mich nähren!
    - Willkommen im Bund der Krieger, Romana! -,
sprach Cat feierliche Begrüßungsworte, die ihr einfach in den Sinn gekommen
waren.
    Romys Herz machte einen ungläubigen Satz, um dann fassungslose Freude zu
empfinden, dass sie für so eine wichtige Aufgabe ausersehen schien, die ihr für
sich selbst mehr als sinnvoll erschien. Dazu musste sie keine feine Dame sein,
sie konnte auf ihre Erfahrung als Polizistin zurückgreifen und ihre Fähigkeiten
aktiv im Kampf einsetzen.
    - Ich folge dir gerne, Catalina! Bis in den
Tod, wenn es sein muss! -, antwortete Romy ernsthaft und erwiderte
den Druck genauso fest, wie Cat es tat.
Endlich würde ihre unerschrockene Natur von Nutzen sein! Sie machte sich keine
Illusionen über die Gefährlichkeit der Aufgabe, aber das würde sie nicht
abschrecken, dem Ruf zu folgen. Es fühlte sich absolut richtig an und dann wandte
sie sich von Cat ab, um Rys ein strahlendes Lächeln zu schenken, als das rote
Glühen gerade in ihren Augen verlosch.
    Und Gott steh mir bei, er fühlt sich
auch richtig an…
     
    . . .
    Natürlich wusste Chryses gleich, was in Romys Kopf vorging,
nachdem sie den Raum als Letzte betreten hatte. Seit gestern Nacht waren sie
für immer und untrennbar miteinander verbunden. Ihr Blut floss in seinen Adern
und umgekehrt. Er hatte ihr erfolgreich durch die Umwandlung geholfen und das
Ergebnis konnte sich mehr als sehen lassen. Romy sah im Gegensatz zu gestern
heute aus wie das blühende Leben. Sie war wunderschön. Auch ohne Kleider am
Leib.
Die gemeinsame Nacht war nicht nur für Romy ein unglaubliches Erlebnis gewesen.
Chryses wunderte sich auch jetzt noch darüber, wie zwei offensichtliche
Gegensätze sich dermaßen anziehen konnten, dass daraus etwas fast schon
Magisches entstand. Natürlich gab es eine ganz logische Erklärung dafür, die er
bislang vor Romy geheim gehalten hatte. Solange sie nicht miteinander redeten
(zumindest nicht so viel, so dass es erneut zum Disput zwischen ihnen geführt
hätte), bildeten sie eine Einheit. Eine perfekte Einheit. Zwei, die
zusammengehörten und von nichts auf der Welt getrennt werden würden.
    Ihre Gesellschaft hatte ihm gefallen. Das musste und konnte
er ohne Umschweife oder Ausreden zugeben, ohne dabei gleich von Liebe zu
sprechen. Sie bei sich zu haben, sie festhalten zu können und ihren wunderbaren
Duft einzuatmen, in dem nun ganz eindeutig auch etwas von ihm mitschwang, hatte
seinen sonst so unnachgiebigen Charakter für diesen Augenblick besänftigt.
Sobald sich die nächste Gelegenheit ergab, würde Rys in jedem Fall wieder mit
Romy allein sein wollen. Sie zog ihn magisch an, weckte in ihm das Bedürfnis,
sie zu beschützen und gleichzeitig sie zu lehren, was er wusste und danach Sex
mit ihr zu haben, bevor sie wieder stritten, da Romy sich nun mal nicht gern
belehren ließ. Zumindest nicht mit Worten. Als er gestern Nacht hinter der
verschlossenen Tür seiner Räumlichkeiten schweigend die Führung zwischen ihnen
übernommen hatte, protestierte sie nicht ein einziges Mal.
    Doch er verstand sich vortrefflich darauf, Gefühle
auszublenden, die in diesem Moment nicht in diesen Raum gehörten. Hier ging es
um eine wichtige Sache und er war gespannt, welche Art von Prophezeiung Salama
ihnen diesmal präsentieren würde.
Romy musste für diesen Augenblick damit leben, von ihm nicht mehr als einen
kurzen, wenn auch intensiven Blick aus dem Silbergrau seiner Augen zu bekommen,
bevor er Nathan prüfend ansah, der bei der Aequatio eine Verletzung an
der linken Seite des Oberkörpers davon getragen und minutenlang stark geblutet
hatte. Doch der Stoff des weißen Hemdes, das sein Freund und Waffenbruder trug,
war makellos und er sah nicht so aus, als hätte er Schmerzen.
    Nathan war der Schnitt, den er durch Manasses’ Schwert
erlitten hatte, nicht einmal anzusehen. Er saß aufrecht, ließ es zu, dass Cat,
die ihn nach dem Kampf verbunden und mit den anderen Kriegern zugesehen hatte,
an ihn schmiegte, als würde nicht die kleinste Berührung eine schmerzhafte
Welle in ihm

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