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Die Nacht der Uebergaenge

Die Nacht der Uebergaenge

Titel: Die Nacht der Uebergaenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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missgelaunt, die sich das Blut von der pochenden
Unterlippe leckte.
    Cat
stemmte die Hände in die Seite und grinste ihre Gegnerin keck an.
„Uh, sauer? Du hast doch sicher auch den ein oder anderen Trick auf der
Polizeischule aufgeschnappt, oder nicht? Du hast halt das Pech, dass ich von
einer Bande von Schlächtern groß gezogen wurde. Die haben nichts ausgelassen!
Komm schon! Tu nicht so wehleidig! Du hast noch viel mehr drauf! Man darf den
Gegner niemals unterschätzen, aber Überschätzung kann genauso tödlich sein. Du
musst die Zeit der Angriffe nutzen, den Gegner zu studieren, finde seine
Schwächen heraus… Lass ihn in dem Glauben, stärker zu sein. Du bist eine Frau!
Nutz das aus! Männer überschätzen sich allzu gern. Und die meisten Gegner
werden männlich sein. Wenn du mich irgendwann fertig machen kannst, dann ist
der Rest beinahe ein Kinderspiel!“
    Romy
verzog den Mund und kniff die Augen zusammen, wobei sie die Stirn runzelte und
ziemlich mürrisch dreinblickte. Insgeheim dachte sie gerade, dass sie
wahrscheinlich ein Abbild von Rys’ liebstem Gesichtsausdruck war. Cat hatte ja
Recht. Sie hatte schließlich um die Lektionen gebeten (beinahe schon gebettelt)
und schien sie auch dringend zu brauchen. Sie stellte für sich fest, dass das
Feuer nicht umsonst zum Anführer bestimmt worden war. Cat allein bildete schon
für sich eine tödliche Kampfmaschine.
    Aber
sie war doch die Luft!
    Sie hatte
vollkommen vergessen, dass sie der Erdanziehungskraft trotzen konnte. Die neuen
Fähigkeiten abzurufen, musste ihr in Fleisch und Blut übergehen. Dazu war das
Training schließlich da. Sie war kein Anfänger, sie hatte sich früher mit
asiatischer Kampfkunst beschäftigt und in der Freizeit auch mit allerlei
Schusswaffen. Romy maß den Abstand zwischen sich und Cat, konzentrierte sich
und sprintete dann los, um sich vom Boden abzustoßen und mit gestrecktem Bein
auf sie zuzufliegen, so dass sie Cat einen ordentlichen Tritt gegen den
Brustkorb verpasste, der diesmal sie in hohem Bogen auf den Rücken knallen
ließ.
    Mit ihrem
feinen Gehör hörte sie ein Schnappen, das sie nicht zuordnen konnte, doch Cat
ließ ihr keine Zeit, sich über ihren kleinen Sieg zu freuen, weil ihre Gegnerin
gleich wieder auf die Beine sprang, nachdem sie Romy mit einer Beinschere aus
dem Gleichgewicht gebracht hatte. Sie konnte allerdings einen Sturz verhindern,
weil sie sich schräg in der Luft halten konnte.
    Danach
entbrannte ein ziemlich heftiger Kampf, bei dem sich beide nichts schenkten.
Man hörte sie nur noch ab und an keuchen und ihren schweren Atem. Cat blutete
aus der Nase, Romy würde ein blutunterlaufenes Auge haben. Als Cat Romy am
Handgelenk packte und sie in einem Überschulterwurf zu Boden bringen wollte,
nutzte Romy ihre Flugfähigkeiten, um sie vom Boden zu ziehen. Allerdings war
Cat eine ziemlich gelenkige Katze, die sich mit ein bisschen Effet nach oben
schnellen ließ, so dass sie ihre Beine um Romy schlingen konnte, wo sie dann
einen fiesen Hieb in die Seite platzieren konnte, der Romy ein Stöhnen
entlockte und ihre Konzentration brach. So langsam hatte sie das Gefühl, es mit
zehn Gegnern zu tun zu haben, weil Cat ständig ihre Strategie wechselte und sie
damit uneinschätzbar blieb.
    Cat landete
auf dem Rücken und Romy auf ihr drauf, so dass ihr die Luft aus dem Brustkorb
gepumpt wurde, in dem sie schon seit einiger Zeit einen brennenden Schmerz
ignorierte. Sie war darauf trainiert, jegliche körperliche Reaktion
auszublenden und kümmerte sich nicht weiter darum.
    „Scheiße,
Cat! Bist Du ein Krake, oder so was?“, brachte Romy schnaufend hervor, die
deren schraubstockartigen Griff ihrer erstaunlich kräftigen Beine um ihre
Taille spürte, so dass sie sich mit beiden Händen auf dem Boden abstützte um
ein wenig Abstand zwischen sie zu bringen.
    Cat
kicherte atemlos und ließ die Beine locker, um die Füße dann auf den Boden
abzustellen und Romy anzüglich anzugrinsen, die in ziemlich eindeutiger Pose
auf ihr lag.
„Du hast echt Potential, Romy! Du kannst ganz schön hartnäckig sein! Wie ein
kleiner Terrier! Das gefällt mir! Wir kriegen dich in Nullkommanichts fit! Und
wenn du diese Flugkunststückchen in deine Nummer einbaust, dann machst Du sie
fertig! Genug für heute?“
    „Darauf
kannst Du wetten! Mir tut jeder Knochen weh! Wie viel kannst Du eigentlich
einstecken?! Das ist doch nicht normal! Unglaublich!“
Romy war zutiefst beeindruckt von Catalinas Kampfkünsten, die unter keinem
ihrer

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