Die Nacht der Uebergaenge
dringend
neue Stühle, auf die sich Klienten setzen konnten, ohne dabei ihr Leben zu
riskieren. Rys hatte der Sitzgelegenheit den Rest gegeben. Romy lachte leise
auf, weil es eigentlich ein ziemlich lustiger Anblick gewesen war. Trotzdem
tanzte dabei ein Schwarm Schmetterlingen in ihrer Magengrube, einfach weil sie
an ihn dachte.
Sie
rannte die Stufen nach oben und rief nach ihrer Schwester.
„Bekky? Bekky?! Wo steckst Du? Ich brauch dein Künstlerauge bei der Auswahl von
ein paar Stühlen für den Laden!“
Ihre Laune hatte sich schlagartig gebessert und sie wollte einfach ein paar
angenehme Stunden in der Begleitung ihrer Schwester verbringen. Sie hatte ein
schlechtes Gewissen ihr gegenüber, weil sie Rys gestanden hatte, dass sie auch
nicht bereit war, Bekky zu vertrauen. Das klang so schäbig. Dabei liebte Romy
sie über alles. Sie wollte, dass ihre Schwester glücklich war und ein schönes
Leben führen konnte. Aber irgendwann musste sie doch den ersten Schritt auf sie
zumachen und ihr die Wahrheit über ihr Vorleben erzählen. Auch Bekky sollte sie
richtig kennen und das ging eben nicht, wenn man nicht alles über die andere
Person wusste.
Später
am Abend
Catalina
und Romy hatten die Zeit, in der die Warrior den letzten Auftrag wegen
möglicher Hintermänner noch einmal in der Einsatzzentrale durchgingen, dafür
genutzt, schon einmal mit dem Training zu beginnen.
Romy hatte darum gebeten, weil sie sich so schnell wie möglich an ihre neuen körperlichen
Kräfte gewöhnen wollte. Außerdem war Catalina viel weiter, wenn es darum ging,
Ghouls oder Aryaner fertig zu machen. Sie wollte auch so schnell wie möglich
auf Patrouille gehen, wenn sie schon zum Krieger berufen war. Romy hielt nicht
viel davon, daheim zu sitzen und Däumchen zu drehen. Je mehr sie sich mit
anderen Dingen beschäftigte desto weniger dachte sie an Rys, über dessen Besuch
in der Detektei sie einfach nicht aufhören konnte nachzudenken.
Die
Fortress verfügte über mehrere Trainingsräume, so dass das gleichzeitige
Training kein Problem darstellen würde, dennoch war es beiden Frauen vorerst
lieber, sich allein vorzubereiten. Später konnte man sich immer an den Kriegern
messen.
Cat und Romy standen sich in Trainingsklamotten gegenüber, die schon
durchgeschwitzt an ihren Leibern klebten, weil sie sich gemeinsam aufgewärmt
und dann lockere Selbstverteidigung gemacht hatten, um sich erst mal
gegenseitig abzuchecken.
„Romy,
hör auf, darüber nachzudenken, ob du mir wehtust! Die blöden Ghouls fragen auch
nicht erst, bevor sie zuschlagen. Ich kann ordentlich einstecken. Und du
solltest dich besser auch daran gewöhnen!“, tadelte Cat ihre Mitstreiterin,
wobei sie sich mit dem Handrücken über die Stirn fuhr, um den Schweiß
abzuwischen.
Gott,
wie sehr hatte sie das Training vermisst!
Cat glühte von Kopf bis Fuß vor kaum zu bändigender Energie, die unbedingt
heute noch raus musste. Noch war alles ziemlich gesittet zugegangen, so dass
sie förmlich darauf brannte, dass Romy ihre Zurückhaltung ablegte.
Sie schnappte lachend nach Luft, als Romy einen Überraschungsangriff startete
und sie einem Boxer gleich versuchte mit ein paar linken und rechten Haken ihr
Gesicht zu treffen, doch ihre Abwehr hielt und Cat parierte die Schläge mit
Blocks, wobei sie dann selbst einen Treffer landete, der die Unterlippe ihrer
Gegnerin platzen ließ. Romy knurrte leise, so dass Cats Augen wild aufblitzten,
weil es so langsam zur Sache ging, so wie sie es gern hatte.
Romy
bleckte ihre Fangzähne, eine Geste die Cat zu gerne erwiderte und dann einen
Flic Flac schlug, der sie über Romy hinweg katapultierte und in ihrem Rücken
auf den Matten aufkommen ließ, so dass sie ihr einen gut gezielten Tritt in den
Allerwertesten geben konnte, der Romy gegen die Wand taumeln ließ, wo sie es gerade
so schaffte, sich mit beiden Händen abzustützen, bevor sie mit ihrem hübschen
Gesicht dagegen knallte.
Cat
grinste zufrieden, dass ihre akrobatischen Fähigkeiten noch funktionierten. Sie
hätte zu Jägerzeiten gut und gern Nadia Comaneci Konkurrenz machen können, man
hatte damals wirklich alles aus ihrem kleinen Körper herausgeholt, was er
herzugeben bereit war und den Rest zwangsweise heraus gekitzelt. Zusammen mit
den neuen Kräften ergab das unendlich viele Möglichkeiten, die Cat nur zu gern
alle auf einmal ausprobiert hätte.
„Du
Biest, hättest ruhig erwähnen können, dass du früher beim Cirque de Soleil warst!“, knurrte Romy
Weitere Kostenlose Bücher