Die Nacht der Uebergaenge
Luft schneiden und enthauptete den ersten Ghoul mit
einem Schlag, so dass dessen Kopf zur Seite fiel und über den Boden kollerte.
Als sich die beiden anderen mit einem weiteren Aufjaulen zu ihm herumfuhren,
erstarrte Ash zum zweiten Mal. Er hasste es, wenn er sich mit jungen Frauen
konfrontiert sah. Und noch viel mehr hasste er die verdammten Aryaner, die sich
über so wehrlose Kinder hermachten. Das war nicht nötig, so viel zu trinken,
dass man dabei ein Menschenleben gefährdete, wenn man sich schon nicht
zurückhalten konnte. Jegliche Verhandlungsversuche mit Aryanern, sich doch
einen etwas unauffälligeren Lebensstil anzueignen, waren bisher immer
gescheitert. Es waren meist ihre Frauen, die zu ihnen überliefen, wenn
überhaupt. Diese wurden selten kampflos aufgegeben oder büßten für ihren Verrat
meist mit dem Leben. So wie Rays Mutter.
“Gott möge euren Seelen gnädig sein!”, flüsterte Ash und
katapultierte den angreifenden Ghoul mit einem schweren Tritt seines rechten
Fußes gegen den Zaun, während er mit der anderen Angreiferin rang und ihr ein
schnelles Ende bereitete.
Damon kam hinzu und gab den anderen den Rest. Es war nicht schwer, da es sich
augenscheinlich um Teenager handelte, die tatsächlich noch Klamotten trugen,
die ziemlich aufgebrezelt wirkten, wenn man über den ganzen Dreck und das Blut hinwegsah.
In ein paar Stunden würden die Überreste in der Sonne
verbrennen und nichts weiter übrig bleiben als ein kleiner Haufen Asche.
Beinahe wie in einem schlechten Vampirfilm. Es gab ja nun keinen Wächter mehr,
der aus Versehen über die Leichen stolpern würde, so dass man sich sparen
konnte, die Überreste zu beseitigen. Ash durchsuchte die Kleidung der Toten
nach eventuellen Ausweispapieren, doch er fand nichts, was zu ihrer
Identifizierung hätte beitragen können. Die Eltern würden niemals erfahren, dass
ihre Kinder nicht einfach nur ausgerissen waren. Ash knurrte übelgelaunt.
Eigentlich sollte er über solche Anwandlungen hinweg sein, aber er hatte wie
jeder andere Mensch auch ein Herz und solche Grausamkeiten waren auch nach
vielen Jahren des Kriegerdaseins einfach nur schwer zu ertragen.
„Der Sicherheitsmann ist vielleicht eine Stunde lang tot… Das
waren nicht diese Kids. Es ist, als hätte jemand ihn zu ihrer Belustigung an
den Zaun gehangen… Wir sollten uns umsehen, ob nicht ein Aryaner in der Nähe ist…“,
sagte er zu Damon, der irgendwie nicht ganz bei der Sache zu sein schien.
Probleme mit Frauen unterstellte Ash ihm nicht, schließlich
war Damon der Herzensbrecher und hatte schon oft genug bewiesen, dass ihn das
andere Geschlecht bezüglich seiner Aufgaben nicht aus dem Konzept brachte.
Der Glückliche!
Sie hatten sich vorhin bei Nico abgemeldet, die aufgrund der schwachen Präsenz
der Warrior heute in der Einsatzzentrale der Fortress übernachten würde. Es war
sozusagen Dienst auf Abruf, auch wenn sie keine Komplikationen bei diesem
Einsatz erwarteten. Es war trotzdem süß gewesen, wie sie sich in echter
Besorgnis von ihnen verabschiedet hatte. Sie nahm ihre Aufgaben sehr ernst und
würde Jackie während ihrer Abwesenheit würdig vertreten.
Sie steuerten nun die Quelle des wummernden Lärms an, der
hier eigentlich nichts verloren hatte. Irgendein geheimer Rave, der jede Menge
Kids aus der Stadt anlockte, weil hier Drogen konsumiert werden konnten, ohne
dass man das Hereinplatzen der Polizei befürchten musste. Sie hatten sich in
einem alten Fabrikgebäude breit gemacht und einen provisorischen Club
aufgezogen. Ash rümpfte die Nase, weil es nach abgestandenen, menschlichen
Ausdünstungen roch. Nun wussten sie mit Sicherheit, wo die Ghouls hergekommen
waren.
Das hier war praktisch das reinste Aryaner-Büffet und der
Nimmersatt hatte seinen verbrauchten Opfern etwas zum Spielen dagelassen, um
sie so lange zu beschäftigen, bis sie von der aufgehenden Sonne überrascht
wurden. Anstatt sie selbst zu erledigen, ergötzte sich der Kerl wahrscheinlich
noch an der Vorstellung, dass sie von ihrer ungeahnten Schwäche überrascht
werden würden. Im Blutrausch dachten frisch erschaffene Ghouls meist nicht mehr
an ihren eigenen Schutz. Sie handelten meist wie darbende Tiere, die nur noch
ihren Hunger stillen wollten.
An der Eingangstür standen Grüppchen von Ravern zusammen, die
gerade Pillen einwarfen oder Geschäfte abwickelten. Ein dunkel gekleideter Kerl
packte gerade ein knapp bekleidetes Mädchen am Handgelenk und schleifte sie von
der Menge weg. Sie
Weitere Kostenlose Bücher