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Die Nacht der Uebergaenge

Die Nacht der Uebergaenge

Titel: Die Nacht der Uebergaenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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grausam genommen. Dafür wollte ich Rache… Sie werden eines Tages
dieses brennende Gefühl kennen, das alles andere unwichtig werden lässt. Sie zu
verlieren hat mich krank gemacht, auch wenn das keine Entschuldigung sein kann,
was ich Catalina damit angetan habe. Ich war in einem Wahn gefangen, aus dem
ich nun ziemlich ernüchtert aufgewacht bin. Können Sie meine Entschuldigung
annehmen und mich Ihnen meinen Arm zur Unterstützung Ihrer ersten Schritte in
der Gesellschaft anbieten lassen?“
    Romy schluckte schwer und blinzelte ein paar Tränen weg, die
aus Mitgefühl für den Mann in ihr aufgestiegen waren. Sie war vom Geist seiner
verstorbenen Frau besessen gewesen? Wie schrecklich musste das für ihn sein?
Sie wusste nur zu gut, wie man sich fühlte, wenn man jemanden verloren hatte,
den man so sehr liebte. Sie hätte ganz sicher auch Rache üben wollen, wenn sie
an seiner Stelle gewesen wäre.
„Bitte, erheben Sie sich, Manasses! Diese Gesten machen mir Angst, ich verdiene
sie nicht, noch nicht ! Die Zeit wird
zeigen, wie viel einer Devena wirklich in mir steckt, nicht wahr? Ich nehme
Ihre Entschuldigung gerne an und bitte Sie im Gegenzug, stets offen zu mir zu
sprechen. Ich weiß einfach viel zu wenig von Ihrer Welt, ich werde darin
ständig anecken… Ich wäre also mehr als dankbar, wenn ich Ihren Arm nehmen
dürfte!“
    Romy atmete erleichtert auf, als er sich erhob und ihr den
Arm anbot, in den sie sich gern einhängte. Seine Nähe machte sie nicht zum
Nervenbündel, er war ein trauernder Witwer, wenn man es genau nahm. Wie alt war
Cat? Es konnte für ihn nicht so lange her sein, dass er seine Frau verloren
hatte, wenn er wie die amerikanischen Krieger über 300 Jahre alt war und
Aussicht auf noch mehr Jahrhunderte hatte. Verluste mussten beinahe
unerträglich sein, wenn man damit so lange leben musste.
    "Darf ich Sie um etwas bitten? Natürlich nur, wenn es
möglich ist, Manasses?", bat ihn Romy zögernd, als ihre Hand auf seinem
Unterarm ruhte und sie langsam den Gang in Richtung Vestibül schritten.
Sie lächelte strahlend zu ihm auf, als er versicherte, dass dies eine seiner
leichtesten Übungen sein würde. Romy war wahnsinnig erleichtert, dass er ihr
helfen würde, ihre für Immaculate so leicht durchschaubare Gedanken für sich zu
behalten und diese vor ihnen abschirmen würde.
     
     
     

3. Blutende
Herzen
     
    ° ° °
    Cat war erleichtert gewesen, dass Raziel an der Seite von Nathan auf sie
wartete, so dass ein persönliches Gespräch kaum möglich war. Und ihre Gedanken
konnte er nicht lesen, wenn sie das nicht zuließ. Sie war mental genau so stark
wie er und wurde jeden Tag besser darin, sich gegen ihn abzuschirmen, sie
musste nur noch mehr üben. Es ärgerte sie trotzdem, dass ihr Herz bei seinem
Anblick einen Satz machte und sie sich am liebsten in seine Arme geworfen
hätte, um ihn bis zur Besinnungslosigkeit zu küssen.
So viel zu ihrer Selbstbeherrschung! Ein Blick in seine Augen und ihre
Knie wurden zu Pudding.
    Dabei schien er von ihr keineswegs beeindruckt zu sein. Da hatte Raziel
schon eine befriedigendere Reaktion gezeigt, so dass sie sicher sein konnte,
nicht wie eine Vogelscheuche auszusehen. Das hätte Nathan sicherlich mehr
Reaktion abgerungen als ihr Anblick jetzt. Beinahe wäre ihr ein ärgerliches
Seufzen herausgerutscht.
    Cat hatte Raziel mit einem strengen Blick bedacht, bevor er Nicos Hand
nahm, um sie auf seinen Arm zu ziehen. Wenn der Typ sie auch nur eine Sekunde
verunsichern würde, würde er sich vor ihr verantworten müssen. Vor der
Umwandlung war sie schon gefährlich gewesen, aber nun würde sie auch
vorwitzigen Kriegern den Hintern versohlen können und sie würde sicher nicht
davor zurückschrecken, es zu tun, weil es sich vielleicht für eine Devena nicht
gehören mochte.
    Als sich Romy am Arm von Manasses ihnen anschloss, war sie doch etwas
irritiert. Damit hatte sie nicht gerechnet. Nico hatte sie inzwischen
aufgeklärt, wer der mysteriöse Geist gewesen war, den das Orakel herbei gerufen
hatte.
Thora Faelis, die verstorbene Soulmate ihres Vaters und die jüngste Schwester
von Raziel. Ihre Begleiter machten also Sinn, auch wenn sie noch keinen Frieden
mit Manasses schließen konnte. Jedenfalls nicht heute Abend, nachdem er ihre
Gefühle für Nathan angezweifelt hatte. Vielleicht auch nie.
Cat trat unwillkürlich näher an Nathans Seite, als suchte sie seinen Schutz.
Sie mochte sauer auf ihn sein, aber sie liebte ihn. Es zerriss sie innerlich,
dass die

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