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Die Nacht der Uebergaenge

Die Nacht der Uebergaenge

Titel: Die Nacht der Uebergaenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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Eigentlich bin ich gekommen, um Euch zu sehen. Euch und
Romana, um meinen Schwestern davon zu berichten und auch, um ...nein, das ist
selbstsüchtig und wird weder Euch noch meinem Vater gefallen. Ihr macht ihn
glücklich, wisst Ihr das? Ich wollte nur ein einziges Mal einen Blick auf die
Frau werfen, die er tatsächlich mehr als alles andere liebt.“
Eine Patrona durfte man nicht belügen. Wendy hatte das auch niemals vorgehabt.
Und wenn ihr Vater, der ihnen nun jeweils ein Glas Champagner hinhielt, ehrlich
zu sich selbst war, dann wollte er das ebenfalls nicht.
    Catalina räusperte sich dann doch verlegen und ihre Wangen überzogen
sich mit einer sanften Röte, weil Nathans Tochter dessen Gefühle für sie
ansprach. Das war schon ziemlich merkwürdig, weil sie eben seine Tochter war
und dann gab es da noch die verstorbene Ehefrau, die im Hintergrund lauerte.
Sie wollte bestimmt nicht deren Andenken irgendwie beschmutzen. Vielleicht war
sie doch ein bisschen zu offen gewesen…
“Bitte, nimm mir meine Worte nicht übel! Ich weiß einfach noch zu wenig über
alle Gepflogenheiten und Verhaltensregel der Gesellschaft. Ich glaube, ich
strapaziere die Geduld von Nathan sehr... Nico hatte nur wenig Zeit, mich über
die Tri’Oras aufzuklären… Ich wundere mich, dass man dich irgendwie auf Abstand
zu halten scheint. Man müsste euch doch mehr als dankbar sein! Solche
Widersprüche verwirren mich und dann tue ich Dinge, die provozieren sollen. Ich
hoffe, dass wir uns besser kennen lernen können, bevor deine Aufgaben dich
wieder von hier wegführen… Es würde mich wirklich freuen!“, schloss Catalina
ernsthaft, bevor die beiden Herren zurückkamen.
    Wendy lächelte verständnisvoll und wandte sich an ihren Vater:
"Erzähl ihr von mir, Nathan. Sie hat ein Recht darauf. Du willst sie
heiraten, oder nicht? Außerdem ist es offensichtlich, wie tief eure Seelen
verbunden sind. Sie ist deine Soulmate. Ihr solltet keine Geheimnisse
voreinander haben. Zumindest nicht meinetwegen."
    Nathan lächelte schmal. "Danke, Wendy." Er erhob sein Glas auf
das Wohl der neuen Devena und Wendy tauschte mit Rys, der ebenfalls wieder zu
ihnen gestoßen war, nachdem er sich um ein paar Getränke gekümmert hatte, einen
traurigen Blick. Die Vergangenheit hatte nun mal bei allen Schäden verursacht,
die sich bestimmt nicht mit einem einfachen Gespräch klären ließen.
    Chryses war ebenfalls der Meinung, dass es besser wäre, Catalina
aufzuklären. Das, was Wendy erlebt hatte, war zweifellos grausam und
schrecklich gewesen, doch da Cat mindestens genauso viele Grausamkeiten erlebt
hatte, wenn auch auf andere Art, musste er vor ihr sicher keine Geheimnisse
haben.
Doch wer war er, seinem Freund, Waffenbruder und Stellvertreter Therons einen
Ratschlag zu erteilen? Er hatte selbst gerade genug mit sich zu kämpfen. Romy
sah wunderschön aus. Besonders an der Seite des europäischen Anführers. Das
stieß ihm irgendwie sauer auf. Da kam ein kühler Drink gerade recht.
    Catalina nippte mit einem kleinen Stirnrunzeln an ihrem Champagner und
ihr Blick ging zwischen den drei Personen hin und her, weil sie genau spürte,
dass es da Spannungen gab, die nichts mit ihr zu tun hatten. Ein altes
Geheimnis? Etwas Schreckliches?
Sie konnte nicht anders, als Nathans Arm kurz zu drücken und ihr Gesicht kurz
an seinen Oberarm zu schmiegen, wenn ihr schon verwehrt war, sich Awendela
gegenüber herzlicher zu zeigen. Sie hasste das. Hatte sie nicht lange genug auf
menschliche Nähe verzichtet? Sie wollte sich nie wieder so von allem fern
halten müssen.
Sie hatte ihm nicht verziehen, aber sie konnte ihn einfach nicht auf Abstand
halten. Warum konnte er nicht verstehen, dass er ihr mit seinem Verhalten
wehgetan hatte?
Oder hatten sie einfach zu schnell zueinander gefunden? Die Ereignisse hatten
sich überstürzt, nachdem sie ihn in der Kirche praktisch überfallen hatte. Ihn
und diese Frau, die hier irgendwo in der Nähe war. Cats Sensoren würden sie von
Eifersucht und Besitzanspruch geschärft überall aufspüren können. Was hatte sie
in Nathans Zimmer gewollt?
Wenn sie es noch einmal wagen sollte, dann würde Cat die Verwandlung willkommen
heißen. In ihrer tierischen Form würde sie nur noch besitzergreifender sein.
Und gefährlicher.
     
    ° ° °
    Sie war hier . Als hätte er es nicht schon lange vorausgeahnt. Er
wusste immer, wenn sie in seiner Nähe war. Während des Rituals hatte er
gespürt, dass sie vor der Tür stand. Sie dann allerdings in Fleisch und

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