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Die Nacht der Weisswurst-Vampire

Die Nacht der Weisswurst-Vampire

Titel: Die Nacht der Weisswurst-Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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den Schultern und schüttelte ihn. “Axel... Axel... wir fliegen ... Der Zeppelin ... er steigt immer höher, und wir sind allein an Bord!”
    “Lilo ... Lilo!” krächzte Axel mit trockener Kehle. “Lilo ... wir müssen dieses Ding ... steuern und ... landen!”
    “Sehr schlau!” brüllte das Mädchen und zerrte seinen Freund in die Gondel. “Aber falls der Zeppelin eine Lenkung besitzt, sind wir von ihr durch eine Wand getrennt. Außerdem habe ich keine Ahnung, wie man einen Zeppelin fliegt!”
    Lieselotte schloß für ein paar Sekunden die Augen und versuchte sich selbst zu beruhigen. Das war allerdings leichter gedacht als getan. Sie zitterte am ganzen Körper vor Anspannung und war durch und durch naßgeschwitzt. “Ruhe bewahren! Immer die Ruhe bewahren!” hörte sie die Worte ihres Vaters. Er war Bergführer und schon oft in gefährliche Situationen gekommen. Weil er aber stets einen klaren Kopf behielt, hatte er alle meistern können.
    Als erstes schloß das Superhirn danach die kleine Tür in der Gondel. Nun konnten sie wenigstens nicht mehr hinausrutschen. Der Wind wehte nämlich immer heftiger und brachte den Zeppelin arg zum Schwanken.
    Axel hatte Angst. Er hatte unglaublich große Angst, die seine Gedanken lahmlegte. Mit angezogenen Knien kauerte er in einer Ecke und wagte nicht einmal einen Blick aus dem Fenster zu werfen. Lieselotte war also völlig auf sich allein gestellt.
    Nach einer Weile verlangsamte sich der Aufstieg des Luftschiffes. Der Wind trug den Zeppelin nun wie einen Luftballon vor sich her.
    Mit beiden Fäusten klopfte das Mädchen die Wand ab, die das Passagier-Abteil vom Steuerhaus trennte. War sie vielleicht so dünn, daß man sie durchschlagen konnte?
    Lilos Hände taten bereits höllisch weh, als sie erfolglos aufgab. Die Wand war aus dünnem Blech, das ohne Werkzeug nicht zu durchstoßen war.
    Sie saßen in einem Käfig, aus dem es nur einen Ausweg gab: den Sprung nach unten. Doch der bedeutete den Tod. Was tun?
    Lieselotte kniete sich ans Fenster und blickte hinaus. Erschrocken zuckte sie zurück. Der Zeppelin steuerte direkt auf eine steile Felswand. Er würde in Kürze dagegenprallen. Und dann?
    “Dann platzt er ... oder er explodiert. Ein Funke genügt, um das Gas in der Zeppelinhülle in Flammen aufgehen zu lassen!” schoß es dem Mädchen durch den Kopf.
    Lieselotte schlug die Tür zu und hockte sich zu Axel. Jetzt war sie mit ihren Ideen und ihrer Ruhe am Ende. Tränen tropften aus ihren Augen. Noch nie hatte sie sich so hilflos und machtlos gefühlt. Wieso war sie nur auf diesen blöden, idiotischen Trick hereingefallen?
    “Ich bin kein Superhirn..., sondern ein Puddinghirn!” schluchzte sie und legte den Kopf auf die Knie. Jetzt war alles aus.
    Wieder kam eine heftige Windböe und preßte das Raumschiff voran. Immer schneller und schneller sauste es in Richtung Felsen.
    “Nein! Nein! Neeeiiin!” brüllte Lieselotte plötzlich aus Leibeskräften und sprang auf. Sie wurde von Panik gepackt und schlug wild um sich. Sie trommelte gegen die Trennwand zur Pilotenkanzel und trat nach den Hockern.
    Da blieb ihr Blick auf einer blauen Patrone hängen, die mit Knetgummi an der Gondeldecke befestigt war. “EXPLOSIV” war auf ihr eingraviert. Lilo stockte der Atem.

Alles aus!
     
     
    Der Motor des Leichenwagens heulte auf, und Poppi und Dominik hörten, wie der Vampir davonraste.
    Wie angewurzelt standen sie ein paar Minuten im Maisfeld und starrten dem silbernen Zeppelin nach. Erst als er hinter den Baumwipfeln verschwunden war, konnten sie sich wieder bewegen.
    “Wo ... wo fliegen sie hin?” waren die ersten Worte, die Poppi hervorbrachte. Ihr Knickerbocker-Kumpel hob und senkte die Schultern. Woher sollte er das wissen.
    “Hauptsache dieser Wahnsinns-Vampir ist fort”, seufzte er.
    “Und was tun wir jetzt?” Poppi blickte Dominik fragend an.
    “Jetzt bleibt uns nichts anderes übrig, als zu Fuß zur Landstraße zu marschieren. Sie wird uns bestimmt zu einer Ortschaft führen, wo wir uns an die Polizei wenden”, erklärte Dominik seiner Freundin.
    Schon nach wenigen Minuten hatten die beiden jüngeren Knickerbocker die Straße am Rande des Feldes erreicht und entschlossen sich, nach rechts zu wandern.
    Nachdem sie ungefähr 10 Minuten schweigend nebeneinander marschiert waren, ertönte zum ersten Mal das Brummen eines Motors. Da die Straße ein Stück weiter aber eine scharfe Biegung machte und hinter einem Hügel verschwand, konnten sie das Auto noch nicht

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