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Die Nacht des Satyrs

Die Nacht des Satyrs

Titel: Die Nacht des Satyrs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Amber
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Künstlers. Er gehörte wohl eher zu den Zuschauern aus den hintersten Reihen, sprich: Ihn trieben eher egoistische, unzüchtige Motive her.
    Den fünften hatte sie vorher schon bemerkt. Er war einer der beiden, die zu spät gekommen waren. Anscheinend wollte der Bischof, der sie zuvor so wüst beschimpft hatte, sie trotzdem aus der Nähe besehen. Leider begleitete sein großer Freund ihn nicht mehr.
    »Für einen Mann der Kirche gibt es hier nichts von Interesse«, äußerte Salerno misstrauisch, als der Bischof sich zu ihnen gesellte und Anstalten machte, auf die Bühne zu klettern.
    »Ganz im Gegenteil!«, erwiderte dieser und blickte an Salerno vorbei auf die Bühne, bis er Jordan entdeckt hatte. »Ich versichere Euch, dass ich nicht im Auftrag der Kirche hier bin. Ich komme vielmehr, um Euch um einen Gefallen zu bitten – einen, der Eurem Geldbeutel wohlbekommt.« Darauf flüsterte er Salerno etwas zu, das Jordan nicht verstehen konnte.
    »La Maschera ist nicht käuflich«, erklärte Salerno kopfschüttelnd.
    Rote Flecken zeigten sich auf dem Gesicht des verärgerten Bischofs, bevor er lauter und bettelnder versprach: »Ich zahle Euch, was immer Ihr verlangt!«
    Doch Salerno wehrte ihn weiter ab. »La Maschera gehört mir nur für diesen Tag. Um Mitternacht muss es wieder in seinem Domizil sein. Und jetzt geht bitte!« Er versuchte, den Vorhang vor dem vierschrötigen Mann zu schließen.
    »Wartet!«, beharrte der Bischof und packte nach dem Samt, ehe er ihn aussperrte. »Zwar ist die Kirche ohne Frage meine Berufung, doch ich interessierte mich stets auch für die vielfältigen Bereiche der Wissenschaft.«
    »Und für Abscheulichkeiten?«, fragte Jordan laut genug, dass er sie hörte.
    Der Bischof warf ihr einen Blick zu, bei dem ihr der Atem stockte.
    Dann zog er einen klimpernden Beutel hervor und drückte ihn übertrieben umständlich Salerno in die Hand. »Als ich zufällig ins Theater kam, sagte man mir, dass Billetts erforderlich wären, um Euren Vortrag zu hören. Würdet Ihr dies anstelle des üblichen Billettpreises annehmen?«
    Salerno lugte in den Münzbeutel und schüttelte ihn, um das Gewicht zu prüfen. Schließlich trat er sichtlich widerwillig beiseite und ließ den Bischof auf die Bühne.
    »Nun gut. Ich erspare mir weitere Diskussionen, aber einzig aus dem Grund, dass ich angesichts unvorhergesehener Entwicklungen dringend mit der Untersuchung fortfahren möchte.«
    Kristallklimpern verriet Jordan, dass einige der anderen ihre Gläser füllten. Salerno überließ seine Gäste sich selbst und kam mit einem Instrumentenkoffer, einem Stift und einem kleinen Notizbuch zu ihr.
    »Die sind neu, nicht wahr?«, fragte er und rieb mit einem Finger über ihre geschwollene Scham.
    Sie zuckte mit den Schultern. Drei der Gäste versammelten sich um sie – der Bischof, der Engländer und der Sizilianer – und beobachteten, wie Salerno auf die beiden Schwellungen ihrer Schamlippen tippte. Jordan entfernte sich im Geiste von dem Geschehen, indem sie an die Decke blickte. Dort fiel ihr ein ziemlich großer Fleck auf, der auf eine frühere Durchfeuchtung zurückgehen musste. Er ähnelte einem Kaninchen mit ungewöhnlich langen Ohren. Sogleich verkrampfte Jordan sich, denn solch ein Kaninchen hatte sie schon einmal gesehen.
    In ihren Träumen.
    Benommen fühlte sie, wie sie hilflos im Abgrund ihres Alptraums versank.
    »Hört Ihr? Hört Ihr mich?«, drang Salernos laute Stimme zu ihr. »Wann habt Ihr erstmals bemerkt, dass sich Hoden in Euren Schamlippen bildeten?«
    Erschrocken sah sie zu ihm auf. Seinem seltsamen Blick nach musste er wohl schon eine Weile versucht haben, ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen. Jordan schluckte, denn ihr Hals war plötzlich sehr trocken. Zugleich nahm der Sog ihrer Träume zu, die selbst im Wachzustand nach Jordan griffen.
    »Hoden?«, wiederholte sie. »Aber seid Ihr sicher, dass es welche sind? Sie sind so klein.«
    Salerno wischte ihren Einwand mit einer Handbewegung weg. »Es steht Euch nicht an, meine medizinische Expertise in Frage zu stellen. Ich weiß, was ich sehe. Also, wann?«
    »Vor etwa zehn Monaten«, antwortete sie.
    Mit kalten blaugeäderten Händen hob er ihren nun erschlafften Phallus an, den er prüfend hin und her drehte. Dann nahm er einen Tastzirkel aus seinem Instrumentenkoffer, um Länge und Dicke im Ruhezustand zu messen.
    Jordan war seit langem an derlei Examinationen gewöhnt. Zumindest redete sie es sich ein, während sie sich im Geiste von dem

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