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Die Nacht des Satyrs

Die Nacht des Satyrs

Titel: Die Nacht des Satyrs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Amber
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Geschehen distanzierte und weitere Tierformen in den Wasserflecken an der Decke zu erkennen versuchte.
    »Aus diesem Blickwinkel könnte die Kreatur männlich oder weiblich sein«, sagte eine leicht schlurrende Stimme hinter ihr. Anscheinend waren die beiden Venezianer im Begriff, sich heftig zu betrinken. Und wie es sich anhörte, gingen sie die Bilder durch, die der Künstler von Jordan gefertigt hatte.
    Sie wusste sofort, welches Bild sie sich gerade ansahen, denn es gab lediglich eines, auf das eine solche Bemerkung zuträfe. Für das Bild hatte sie auf den Knien posiert, den Kopf tief auf ihre verschränkten Unterarme gebeugt, so dass die Öffnung zwischen ihren Pobacken ein wenig aufklaffte. Aber die Herren hatten recht: Es war die einzige Ansicht von Jordan, auf der sie normal erschien, auch wenn auf der Abbildung nicht erkennbar war, welches Geschlecht sie hatte.
    »Und wer würde den Unterschied schon im Dunkeln merken?«, lallte der andere.
    Jordan drehte sich zu ihnen und bemerkte spitz: »Ein Tölpel wie Ihr wohl kaum.«
    Der Begleiter des Mannes klopfte ihm lachend auf den Rücken. »Ich glaube, Ihr wurdet soeben beleidigt, mio amico.«
    Doch sein Freund war viel zu angeheitert, als dass er Jordans Bemerkung als Affront wahrnahm. Vielmehr erhob er sein Glas zum Trinkspruch und verkündete aufgekratzt: »Ein Loch ist ein Loch und bleibt ein Loch!«
    Jordan ärgerte sich, dass sie überhaupt etwas gesagt hatte. Stumm richtete sie ihren Blick wieder gen Decke; nur leider konnte sie sich nicht mehr auf die Tierformen konzentrieren.
    »Keine Größenveränderung gegenüber der Messung im letzten Jahr«, konstatierte Salerno, nachdem er ihren schlaffen Schaft vollständig vermessen und die Zahlen in seinem Buch notiert hatte. Darauf folgte die Frage, von der Jordan gewusst hatte, dass sie kommen würde. »An welchem Tag war Euer Penis erstmals erigiert?« Wartend hielt er den Stift über die Seite.
    Als die Träume sie zu plagen begonnen hatten, häufiger geworden waren und ein Maß an Intensität erlangt hatten, das es Jordan schwer machte, zwischen Wachzustand und Schlummer zu unterscheiden. Des Nachts fingen tiefe männliche Stimmen an, ihr lüsterne Offerten zuzuflüstern, bis sie sich stöhnend auf ihrem Lager wand. Ihr Schaft wurde hart, richtete sich auf und verspritzte seine Ekstase, dass die Laken fleckig wurden. Jordan erzählte niemandem davon.
    »Nun?«, fragte Salerno ungeduldig. »Ist diese Frage schwierig für Euch?«
    »Vor zehn Monaten, zur selben Zeit, als die Beulen in meiner Labia sich bildeten«, antwortete sie.
    »Ich möchte den Phallus bei vollständiger Schwellung messen«, erklärte Salerno. »Reibt ihn bitte, damit er sich aufrichtet.«
    Jordan sah ihn entsetzt an, was er überhaupt nicht beachtete.
    »Soll ich es tun?«, bot er an, als sie sich nicht rührte. »Oder einer der anderen Herren hier? Wäre Euch lieber, wenn ich eine Frau herhole, die Euren Phallus erregt? Selbst in einer Nacht wie dieser dürften reichlich Huren durch die Straßen streifen.«
    Salerno würde es tun, wie Jordan wusste. Er war sich gar nicht gewahr, wie abstoßend seine Vorschläge auf sie wirkten. Zwar könnte sie versuchen, es ihm zu erklären, doch er würde es nicht verstehen. Dieser Mann war unfähig, Mitgefühl mit anderen menschlichen Wesen zu empfinden.
    »Huren?«, dröhnte einer der Trunkenbolde, dessen Interesse geweckt war. »Wo?«
    Er und sein betrunkener Kumpan erhoben sich und stellten sich mit den anderen um sie herum auf, denn sie erwarteten sich Unterhaltsames von ihr.
    »Ich mache es. Aber ich brauche eine gewisse Privatsphäre«, entgegnete Jordan.
    Salerno schnalzte abfällig mit der Zunge und schüttelte den Kopf. »Falsche Scham ist gänzlich unangebracht. Ich möchte den Prozess beobachten, um mich zu überzeugen, dass er normal vonstattengeht. Wo ist die Salbe?«
    Der Bischof griff sich den Topf und reichte ihn Jordan.
    Stirnrunzelnd beäugte sie das Gefäß.
    »Braucht Ihr doch Hilfe?«, erkundigte der Bischof sich.
    »Nicht von Euresgleichen.« Jordan riss ihm den Salbentopf aus der Hand, tauchte zwei Finger hinein und krümmte sich dann zusammen, so gut es ging, um sich vor den Blicken der anderen zu schützen. Sie schloss die Augen, damit sie ihre Zuschauer nicht sehen musste.
    Im erschlafften Zustand war ihr Phallus kaum länger als eine Handbreit. Sie fingerte eine Weile an ihm herum, ohne dass etwas geschah, und versuchte, erregende Gedanken heraufzubeschwören. Als eine

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