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Die Nacht des Schierlings

Die Nacht des Schierlings

Titel: Die Nacht des Schierlings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Oelker
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erreichende, in vier oder fünf Etagen übereinandergetürmte Wohnungen
SCHILDPATT (von Niederdtsch. padde für Kröte) Die abgelösten reichgemusterten oder geflammten Hornplatten besonders der im Meer lebenden Karettschildkröte werden seit dem Altertum verarbeitet, sie lassen sich sägen, schleifen, polieren und unter Hitze biegen und zu Besteckgriffen, Brillenfassungen oder Kämmen verarbeiten. Diese Schildkrötenart ist durch rücksichtslose Jagd sehr selten geworden, die Einfuhr nach Deutschland ist verboten.
SCHREIBER In dieser Zeit keine Hilfskraft, sondern «leitender Angestellter» bis in etwa Geschäftsführer
SCHUTE In der Mitte des 18. Jh.s ein flaches, meist offenes Fluss- oder Hafenboot ohne Segel, das gezogen oder geschoben wurde. In den Häfen wurde die Sch. zum Transport der Waren zwischen Schiffen auf Reede und Lagerhäusern oder Märkten an Land eingesetzt. In den Hamburger Fleeten und anderen flachen Gewässern wurden Sch. auch gestakt.
SONNIN, ERNST GEORGE (1713   –   1794) Der geniale Tüftler mechanischer und optischer Geräte begann erst 40-jährig als Baumeister zu arbeiten. Seine aus fundiertem Wissen entwickelten bautechnischen Methoden galten als verwegen, wenn nicht gar teuflisch. Die Michaeliskirche, das Hamburger Wahrzeichen, war sein berühmtestes Werk (mit Baumeister und Steinmetzmeister J. L. Prey, Innendekorationen von S.s Mitarbeiter und Freund seit seiner Jugend C. M. Möller). Er arbeitete häufig im Auftrag der (→) Commerzdeputation, als Bauhofmeister, eine Art städt. Oberbaudirektor, lehnte ihn der Rat ab. Zahlreiche Aufträge erhielt er aus dem Hamb. Umland und Lüneburg. S. gehörte zu den aktiven Kreisen der Aufklärer und zu den Gründern von deren Patriotischer Gesellschaft .
SOUBRETTE Nach provenzalisch soubret = geziert; weibl. Sopran-Rollenfach des munteren, gewitzten Mädchens, der Zofe etc. in Oper, Operette und Singspiel, früher auch im Schauspiel
STADTPHYSIKUS Der bei der Stadt angestellte, von einer Universität promovierte Arzt musste den größeren Teil seines Lebensunterhalts durch Privatpatienten verdienen. Ihm waren ein Subphysikus und ein (nichtakademischer) Chirurg oder ein Bader unterstellt. Zu den Aufgaben gehörte die Aufsicht über die Apotheken und die Wehmütter (Hebammen), auch über ihre Ausbildung, und die «Wegschaffung der Afterärzte und Quacksalber». Im benachbarten, unter dänischer Hoheit stehenden Altona war der Stadtphysikus zugleich Armen- und Hafenarzt, somit auch Quarantänearzt.
STRASSENBELEUCHTUNG Hamburg galt im 18. Jh. als gut beleuchtete Stadt. Die «Leuchten» standen auf sieben Fuß hohen Pfählen. Die Laternen bestanden aus drei in Form einer auf dem Kopf stehenden Pyramide zusammengefügten Glasscheiben, hinter denen eine Art dicker Docht in Rüb- oder Leinöl ziemlich trübfunzelig brannte. In den späten 1780er Jahren gab es in der Stadt, unregelmäßig verteilt, etwa 1500 solche Lichtquellen, dazu an einigen reichen Privathäusern angebrachte Laternen. Die städtischen Laternen wurden von 64 angestellten Männern geputzt, nachgefüllt etc. und nach einem penibel geführten Mond- und Laternenkalender angezündet und gelöscht. Etwa acht bis zehn Tage um Vollmond wurden die Leuchten nicht angezündet, bei bewölktem Himmel blieben die Gassen dann eben dunkel.
TELEMANN, GEORG PHILIPP (1681   –   1767) Einer der bedeutendsten Komponisten des Barock, war von 1721 bis zu seinem Tod 46 Jahre lang Städtischer Musikdirektor in Hamburg, d.   h. Leiter des Musikwesens der fünf Hauptkirchen und der Lateinschule Johanneum, von 1722   –   38 war er auch Leiter der (→) Oper beim Gänsemarkt. Der sehr beliebte Musiker war nicht nur ein unglaublich fleißiger Komponist, er gab auch eine Musikzeitschrift heraus, stand einem privaten collegium musicum vor und trug führend dazu bei, dass sich in Hamburg eine ungewöhnlich rege Konzertszene entwickelte. Heute unterschätzt, gilt er als ein Neuerer in der Musik.
THEOPHRASTUS BOMBAST (PHILIPP AUREOLUS) VON HOHENHEIM , gen. Paracelsus (1493   –   1541) Naturforscher u. Philosoph, Arzt in Salzburg, Straßburg und Basel (hier Stadtarzt und Professor); bekämpfte und reformierte die damalige Schulmedizin, hielt Vorlesungen und schrieb seine Bücher in Deutsch (anstatt in Latein), beförderte die Chemie als Wissenschaft zum Verständnis des Körpers entscheidend.
TRAGANT (oder Dragant ) ist ein auch Wirbelkraut genannter Strauch (mit mehr als hundert Arten), dessen

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