Die Nacht Hat Viele Augen -1-
ausfüllte, und ignorierte den kleinen Stich, den ihm sein schlechtes Gewissen versetzte. Jetzt kam das, worauf er sich am meisten freute, und er würde es um nichts in der Welt versäumen.
Sie zog ihre Jacke aus, hängte den Rock auf den Bügel. Mit der unglaublich hohen Auflösung der neuesten Generation von Farbkameras konnte er jede einzelne Abstufung ihres Hauttons erkennen, von cremefarben zu pink zu rosé zu tiefrot. Es war die gewaltige Bandbreite, die das Bildsignal brauchte, allemal wert. Sie hängte das Kostüm weg, und ihre Bluse rutschte hoch und entblößte ein prüdes Baumwollhöschen, das sich eng um ihren runden Hintern spannte. Er kannte den ganzen Ablauf wie den Vorspann einer alten Fernsehshow, und trotzdem genoss er immer wieder jedes Detail. Es faszinierte ihn, wie unsicher sie war. Die meisten gut aussehenden Frauen, die er kannte, posierten ständig vor einer nicht vorhandenen Kamera. Sie warfen einen prüfenden Blick in jede spiegelnde Oberfläche, an der sie vorbeikamen, um sicherzugehen, dass sie immer noch gut aussahen. Und dieses Mädchen mit den verträumten Augen schien das überhaupt nicht wahrzunehmen, oder es war ihm egal.
Sie zog ihre Strumpfhose aus und warf sie in eine Ecke, dann begann sie, ihren allabendlichen, ach so unbeholfenen Striptease. Sie fummelte an ihren Manschetten herum, bis er sie am liebsten angeschrien hätte, sich gefälligst zu beeilen. Dann öffnete sie behutsam die Knöpfe ihrer hochgeschlossenen Bluse und sah dabei in den Spiegel, als würde sich dahinter eine völlig andere Welt befinden.
Er sog scharf die Luft ein, als sie schließlich die Bluse abstreifte. Ihre vollen Brüste wurden von einem weißen Bügel- BH fest umschlossen. Es war keine sexy Unterwäsche, wie sie die Geliebte eines reichen Mannes normalerweise trug. Der BH besaß glatte, breite Träger, war praktisch ohne jede Verzierung – und die Andeutung des Dekolletés, das er umrahmte, war das Erotischste, was Seth je gesehen hatte.
Sie schnupperte vorsichtig an den Achseln ihrer Bluse, und ein grimmiges Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. Es war schwer, sich vorzustellen, dass dieser graziöse, marmorweiße Körper tatsächlich schwitzte, obwohl Seth sicher war, sie dazu bringen zu können. Und wie sie in Schweiß ausbrechen würde, sobald sie erst einmal nackt unter ihm läge und ihre Hüften seinen Stößen entgegenhöbe. Oder wenn sie im Reitersitz auf ihm säße, während diese großen, weichen Titten auf und ab hüpfen und seine Hände ausfüllen würden und er von unten in sie hineinstieße. Er würde diese elfenbeinfarbene Haut mit einem Rosé überziehen, bis die Locken ihrer Haare an ihren Wangen und an ihrem Hals klebten. Er würde sie tropfend nass bekommen. Jeden einzelnen heißen, süßen, feuchten Zentimeter von ihr.
Er drückte seinen zuckenden Schwanz, der nicht mehr genug Platz in der Jeans hatte, zurecht und fuhr sich mit einem Stöhnen durch sein heißes Gesicht. Es stand ihm höchstens zu, beim Anblick von einem von Lazars Mädchen gelegentlich einen Steifen zu bekommen. Mehr nicht. Jeder weiter gehende Gedanke war tödlich dumm, und er musste damit aufhören.
Nur war jetzt ihr Haar an der Reihe. Gott, er liebte diesen Teil.
Eine Haarnadel nach der anderen warf sie auf das Chinatablett auf dem Schminktisch, dann wickelte sie den dicken, blonden Zopf ab, den sie zu einem Knoten aufgesteckt hatte. Sie entwirrte die einzelnen Strähnen und schüttelte das lose Haar, bis es ihr über den Rücken fiel und die glänzenden Spitzen sanft über die Rundung ihres Hinterns strichen. Er stöhnte hörbar auf, als sie nach hinten griff und ihren BH aufhakte. Seine Hände zitterten, während er auf ihre herrlichen vollen Brüste starrte, die von blassen pinkfarbenen Nippeln gekrönt wurden. Er stellte sie sich steif vor, rot und hart zwischen seinen Fingern, unter seinen kreisenden Handflächen, an seinem Gesicht, an seinem hungrigen, saugenden Mund.
Als sie ihr Unterhöschen auszog, begann sein Herz zu hämmern. Sie rollte die Schultern, ließ den Kopf kreisen, drückte den Rücken durch und genoss offensichtlich die Freiheit, nackt und allein zu sein. Unmaskiert. Der Flaum der blonden Locken in ihrem Schritt verbarg kaum die Spalte zwischen ihren wohlgeformten Schenkeln. Er wollte sein Gesicht so gern gegen diese Locken pressen, ihren warmen, weiblichen Duft einatmen und sie dann schmecken, ihre zarten rosa Lippen teilen, an ihnen lecken und saugen, bis sie vor Lust verging.
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