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Die Nacht Hat Viele Augen -1-

Die Nacht Hat Viele Augen -1-

Titel: Die Nacht Hat Viele Augen -1- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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mein Scheiß.«
    Seth fiel keine Antwort auf diese Feststellung ein, die eigentlich nicht beleidigend war. Er hielt den Mund und wartete, wobei er hoffte, dass es dem anderen Mann unbequem wurde oder er sich genug langweilte, damit er wieder ging.
    Aber er hatte kein Glück. Die Sekunden verrannen. Sie wurden zu Minuten. Connor McCloud betrachtete ihn und wartete geduldig.
    Seth seufzte und gab nach. »Wolltest du irgendetwas Bestimmtes?«, fragte er widerwillig.
    Connor hob eine Augenbraue. »Es ist eine Weile her, seit du dich bei mir gemeldet hast. Ich habe mich nur gefragt, was du so treibst. Außer dir einen runterzuholen, während du Lazars neue Geliebte beobachtest, meine ich.«
    »Behalt deine schlauen Sprüche für dich, McCloud.« Seth drückte auf Print und wartete darauf, dass der Drucker Juan Carlos’ E-Mail ausspuckte. Er griff nach der Akte, aber Connor war schneller und schnappte sie sich vom Schreibtisch.
    »Lass mal sehen. Lorraine Cameron, amerikanische Staatsbürgerin, Abschluss in Cornell, summa cum laude, hoho, kluges Köpfchen. Fließend in sechs Sprachen, bla, bla, bla, scheint bei ihrer Bewerbung in Bezug auf ihre berufliche Erfahrung gelogen zu haben. Hm. Wahrscheinlich war Lazar das egal, sobald sie ihm ihre Titten gezeigt hatte. Wie sind ihre Titten übrigens?«
    »Hau ab«, knurrte Seth.
    »Ein bisschen freundlicher, bitte«, erwiderte Connor. »Weißt du, als die Kleine zuerst aufgetaucht ist, dachte ich, es sei vielleicht ganz gut für dich, auch mal an etwas anderes denken zu können als an Jesse. Aber die Sache ist aus dem Ruder gelaufen. Du bist besessen von ihr.«
    »Erspar mir bitte den Psychoscheiß.«
    »Du bist eine tickende Zeitbombe. Nicht, dass es mich interessiert, aber ich möchte nicht, dass du mich und meine Brüder da mit reinreißt.« Connor schob sein zerzaustes blondes Haar zurück und rieb sich die Stirn. Er sah müde aus. »Du stehst unter Hochspannung, Mackey. Ich hab so was schon miterlebt. Man kriegt diesen komischen Gesichtsausdruck, wie du ihn jetzt hast, dann verbockt man alles und stirbt einen ganz erbärmlichen Tod.«
    Seth ließ sein Gesicht wieder zu einer undurchdringlichen Maske erstarren. »Mach dir keine Sorgen«, presste er hervor. »Ich schwöre, ich halte durch, bis wir Novak aus seinem Loch gespült haben. Danach ist sowieso alles egal. Sperr mich in eine Gummizelle, wenn du willst. Das ist mir dann völlig schnurz.«
    Connor verzog schmerzvoll das Gesicht. »Das ist eine sehr, sehr schlechte Einstellung, Mackey.«
    »Die habe ich seit dem Tag meiner Geburt.« Seth entwand Connor die Akte der Blondine und schob die E-Mail von Juan Carlos hinein. »Nimm es nicht persönlich. Und komm mir einfach nicht zu nah.«
    »Sei doch kein Arschloch«, erwiderte Connor. »Du brauchst mich, und das weißt du. Ich habe die Kontakte, die du brauchst, damit die Sache funktioniert.«
    Wütend starrte Seth in Connors kalte, schmale Augen. Er hätte es gern abgestritten, aber es entsprach der Wahrheit. Seth besaß das technische Know-how und das Geld, um ihren privaten Rachefeldzug gegen Lazar und Novak zu starten, aber Connors Jahre bei verschiedenen Polizeibehörden hatten ihm zu einem beeindruckenden Netzwerk von Informanten verholfen. Das Problem war nur, dass Connor und er beide von Natur aus dominant, arrogant und daran gewöhnt waren, das Kommando zu haben: sowohl privat als auch beruflich. In einer Partnerschaft war das schwierig.
    »Da wir gerade von Kontakten sprechen, ich war heute unten in der Höhle«, bemerkte Connor. »Ich habe ein bisschen über mein Bein gejammert. So getan, als wüsste ich nichts mit mir anzufangen, seit ich Versehrtenrente beziehe. Niemand außer Riggs hatte das Herz, mir zu sagen, dass ich jetzt ganz unten bin. Er meinte, ich solle meinen Arsch an irgendeinen tropischen Strand schwingen, ein paar Mai Tais trinken, mir ein paar hübsche Bikinihintern ansehen und mich flachlegen lassen, wenn es geht.«
    »Hast du ihm gesagt, er soll sich zum Teufel scheren?«
    »Nein«, erwiderte Connor milde. »Ich bin nicht so unvorsichtig wie du, wenn es darum geht, alle Brücken hinter mir abzubrechen. Nicht bevor alles erledigt ist.«
    Riggs. Seth versuchte, sich an die Trauerfeier für Jesse zu erinnern. Er hatte mit einer Mini-Videokamera unter seinem Mantel irgendwo im hinteren Bereich gelauert und die Gesichter von Jesses Kollegen gefilmt, während er darüber spekulierte, wer der Bastard gewesen war, der seinen Bruder verkauft hatte. Er

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