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Die Nacht, in der er zurueckkehrte

Die Nacht, in der er zurueckkehrte

Titel: Die Nacht, in der er zurueckkehrte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
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war, hingen die Wolken nun schwer am Himmel und die Luft roch nach dem angekündigten Unwetter. Sie war froh, dass sie sich eine Jacke übergezogen hatte.
    Das Wetter passte haargenau zu ihrer Stimmung.
    Er war gegangen.
    Sie umklammerte die Zügel fester.
    Sie hatte gespürt, dass es so kommen würde. Seine Umarmung hatte etwas Verzweifeltes gehabt.
    Jack scheuchte ein Rebhuhn auf, das mit lautem Flügelschlag das Weite suchte.
    Als sie an die Weggabelung kam, sehnte sie sich danach, zu ihrem Lieblingsplatz am See hochzureiten. Selbst Jack schien anzunehmen, dass sie diese Richtung anstrebte. Er war schon weit vorausgelaufen, und sie musste ihn zurückpfeifen.
    Es hätte ihr sicher gutgetan, sich an den Erinnerungsplatz für Chance zu setzen und ihren Schmerz herauszuweinen.
    Doch sie weigerte sich, diesem Impuls nachzugeben. Das Leben ging weiter. Die starken Frauen in ihrem Leben hätten auch nicht anders gehandelt.
    Sie ritt zum Fluss, der immer noch drohte, über die Ufer zu treten. Doch die Sandsäcke würden dichthalten, falls es passierte. Vermutlich würde das Hochwasser aber in diesem Jahr ausbleiben.
    Eine Krise weniger in ihrem Leben zu bewältigen. Gegen das Hochwasser konnte man sich schützen, doch nicht gegen den reißenden Schmerz im Herzen.
    Trotz allem war sie froh, dass sie Cisco die Wahrheit gestanden hatte. Über Chance und über ihre Liebe zu ihm. Nun gab es keine Geheimnisse mehr zwischen ihnen. Und auch keine Hoffnung mehr, dass ihre Liebe erwidert wurde.
    Das kurze Aufflackern in seinen Augen allerdings war ihr nicht entgangen. Und er hatte sie so zärtlich geküsst wie ein liebender Mann.
    Sie war sicher, dass sie ihm nicht gleichgültig war, nur waren die Anforderungen, die sein anderes Leben an ihn stellte, stärker. Er war weggegangen, und diesmal hatte sie keine Ahnung, ob sie ihn je wiedersehen würde.
    Doch sie war das Risiko bewusst eingegangen und musste nun mit den Konsequenzen leben. „Oh, Cisco“, murmelte sie, und die Tränen brannten in ihren Augen.
    Gleich darauf richtete sie sich energisch im Sattel auf und pfiff Jack herbei, der irgendwo im Gebüsch verschwunden war.
    Als er nicht gleich erschien, runzelte sie besorgt die Stirn. Er war nirgends zu sehen. Ob er wohl mit einem Stinktier aneinandergeraten war? Das würde gerade noch fehlen.
    Plötzlich entdeckte sie ihn weiter vorne. Er bellte einen Reiter an, der aus der anderen Richtung kam, aber zwischen den Bäumen nicht zu erkennen war.
    Burt konnte es nicht sein, der fuhr lieber mit seinem Geländewagen. Außerdem hätte Jack ihn sicher nicht so enthusiastisch angebellt.
    Sie beschattete die Augen, um besser sehen zu können – und dann tat ihr Herz einen beinahe schmerzhaften Sprung.
    Unmöglich. Das konnte nicht sein.
    Er war doch heute Morgen abgereist.
    Sie hatte doch schon die Trauerphase eingeleitet. Den ganzen Vormittag hatte sie sich mit ihrem Kummer gequält und versucht, ihn zu verarbeiten. Wie um alles in der Welt sollte sie das schaffen, wenn er kam und ging, wie es ihm beliebte?
    Am liebsten wäre sie umgedreht und den Weg zum Fluss zurückgeritten, so schnell sie konnte. Oder wäre vom Pferd gestiegen, hätte sich mitten auf den Weg gesetzt und angefangen zu heulen.
    Stattdessen richtete sie sich kerzengerade auf, atmete tief durch und ritt weiter.
    Wäre doch gelacht, wenn sie damit nicht umgehen könnte. Falls er nur gekommen war, um sich richtig von ihr zu verabschieden, das konnte er haben.
    Irgendwas war allerdings komisch an ihm. Sie konnte ihn immer noch nicht klar erkennen, weil die Sonne sie blendete und er im Schatten der Bäume ritt.
    Als sie sich einander näherten, hörte sie einen gänzlich unerwarteten Ton – ein vergnügtes Glucksen, das ganz bestimmt nicht von Cisco kam.
    Jetzt erkannte sie auch, weshalb Cisco so komisch im Sattel saß.
    Er war nicht allein.
    Russ trug zwei Reiter – Cisco und das Bündel in seinem Arm. Ein süßes kleines Mädchen im rosafarbenen Strampelanzug und mit dunklen Locken.
    Geschockt riss Easton die Zügel an, und Lucky gehorchte sofort. Eine ganze Weile konnte sie nur fassungslos starren, während ihr Herz zum Zerspringen klopfte.
    Was sollte das bedeuten? Wieso hatte er Belle geholt? Nach der stundenlangen Verzweiflung war sie unfähig, zu denken oder etwas zu sagen.
    Langsam kam er auf sie zugeritten, bis Lucky und Russ sich mit den Nüstern beschnüffeln konnten.
    „Belle mag anscheinend Pferde.“ Seine Stimme klang rau. „Sie hat auf dem ganzen

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