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Die Nacht in mir: Roman (German Edition)

Die Nacht in mir: Roman (German Edition)

Titel: Die Nacht in mir: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Baker
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einen Augenblick lang die Stirn und wischte dann das Problem mit einer knappen Handbewegung fort. Das bedeutete, dass man sie töten musste, entschied Rooke. Für Althea war das die einzige narrensichere Methode, ein Problem aus der Welt zu schaffen.
    »Sie werden ihn zurückholen.« Das war keine Frage.
    »Selbstverständlich. Aber er könnte überall hingegangen sein.«
    »Nein, das könnte er nicht. Er hat keinen Pass. Er hat kein Geld. Er kann nicht fahren. Er wird in die Stadt zurückkehren, weil das der einzige Ort ist, wo er etwas findet, das er kennt.«
    »Toronto ist groß«, begann er vorsichtig und sah ihr dabei zu, wie sie zu dem Fenster zu seiner Linken ging. Sie blieb dort für einen Moment stehen und blickte starr auf etwas hinaus, das er nicht sehen konnte.
    »Er muss töten, um zu überleben. Er wird eine Spur hinterlassen. Sie müssen nur an den richtigen Orten nachsehen.« Rooke hörte die Ungeduld in ihrer Stimme.
    »Ich werde mit unseren Leuten bei der Polizei Verbindung aufnehmen. Sie werden uns Bescheid geben, wenn irgendwelche ungewöhnlichen Todesfälle oder Berichte auftauchen. Und wenn man den richtigen Organisationen eine Belohnung verspricht, dann werden die ihre Leute dazu einsetzen, für uns nach ihm Ausschau zu halten. Ich kann einen Abzug von diesem Film von Roias machen.« Sie nickte, ohne den Blick vom Fenster zu wenden.
    »Holen Sie die restlichen Kopien dieser Filme zurück, wenn Sie sie finden können.«
    »Soll ich sie zurückkaufen?«
    »Was auch immer.« Sie tat die Frage mit einem Achselzucken ab. »Ich möchte, dass die Labore hierher verlegt werden. «
    »Hierher?« Rooke konnte dieses erstaunte Echo nicht vermeiden.
    »Hierher.« Sie sah ihn an. »Sie haben mit Roias einen Fehler gemacht. Und mein Fehler war es, dass ich das zugelassen habe. Sobald Sie ihn gefunden haben, möchte ich ihn an einem Ort wissen, wo ich ihn im Auge behalten kann. Vielleicht hindert das andere Wissenschaftler daran, sich aufzuhängen. « Er hätte wissen müssen, dass das kommen würde, räumte Rooke ein. Wenn seine Fehler jetzt einzeln aufgezählt werden sollten, dann gehörte Goodmans Selbstmord mit dazu. Dass er Havendales Mittel und die internationalen Verbindungen des Unternehmens zur Unterwelt dazu eingesetzt hatte, um mit Hilfe von Geld, Bestechung und Erpressung fünf der führenden Wissenschaftler Nordamerikas zu verpflichten, ohne dass es in der Welt der Wissenschaft zu irgendwelchen Gerüchten gekommen war, war jetzt unwichtig … »Auf der CD im Computer ist eine Datei. Darin ist festgehalten, wie ich den linken Flügel für das Labor umgestaltet haben möchte. Sorgen Sie dafür, dass die Arbeit morgen beginnt.«
    Da sie offensichtlich nicht vorhatte, sich zu bewegen, stand er auf und ging um ihren Schreibtisch herum, um die CD zu entnehmen. Während er sie in die Tasche steckte, blickte er auf und sah an ihr vorbei zum Fenster hinaus. Hinter dem leeren Schwimmbecken und dem zersprungenen Asphalt des Tennisplatzes konnte er vor den Bäumen etwas schwach glitzern sehen.
    »Das Grab meines Vaters«, sagte Althea plötzlich, als könne sie seinen Blick durch ihren Rücken hindurch spüren. »Ich habe ihn dort begraben lassen. Dort draußen.« Das Wort kam von ihrer Zunge, als wäre es in Stacheldraht gewickelt.
    Das schien einer Entlassung gleichzukommen. Rooke ging auf die Tür zu. Ihre Stimme hielt ihn fest. »Holen Sie ihn zurück, Rooke. Dafür, dass ich das Labor hierherbringen muss, hier ins Haus«, sie hielt angewidert inne, »ins Innerste, ziehe ich Ihnen die Kosten für die Umbauarbeiten von Ihrem Gehalt ab.«
    Rooke stieß innerlich eine Verwünschung aus. So wie er ihre Paranoia kannte, konnte dieser Umbau mehr als zweihundert Riesen kosten. Aber er nickte bloß und schloss die Tür hinter sich.
    Die Hausdame wartete, um ihn zum Ausgang zu bringen. Diesmal sah er die Porträts nicht an. Sie verfügten nicht über die Antworten, die er brauchte, es sei denn, eines von ihnen hatte sich auf wundersame Weise in ein Bild von Althea Dales Seele verwandelt. Die war ihm nach wie vor unbegreiflich, ganz gleich, wie sehr er sich auch bemühte, sie zu verstehen. Dabei hätte es leicht sein sollen, sie zu durchschauen, bei all ihren Neurosen und Verspannungen und den vielen Geheimnissen, die hinter jeder verschlossenen Tür lauerten wie krankmachender Pesthauch, der in der Luft hing. Er hätte imstande sein müssen, die Knöpfe zu finden, die man drücken musste, die Schwächen, die er

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