Die Nacht wird heiß!: Erotischer Roman (German Edition)
Seine Frisur war sogar genau dieselbe, und er trug auch immer noch den altmodischen Schnurrbart. Oder … vielleicht hatte Jake auch nur Glück gehabt, und der Kerl veränderte seinen Look zyklisch, um für jedes seiner Opfer anders auszusehen. Es konnte durchaus sein, dass er für das neueste Objekt seiner Begierde wieder das Aussehen angenommen hatte, das Jake von damals kannte.
»Officer?«, fragte Larry Downy erneut.
In diesem Moment verwandelte sich Jakes Schock in reine, unverfälschte Wut. Ohne ein Wort zu sagen, riss er die Fahrertür auf, zerrte Downy aus dem Wagen und warf ihn mit dem Gesicht zuerst auf die Motorhaube des Kombis. Mit blitzschnellen Bewegungen packte er die Handgelenke des Mannes und legte ihm Handschellen an. »Was, was soll denn das?«, murmelte Downy. »Ich habe nichts getan!«
Gott, diese Stimme. Sie hatte etwas Schleimiges, Verschlagenes an sich. Vielleicht klang sie auch nur für Jake so wie damals.
»Bei jemandem von deiner Größe bist du schon nicht mehr ganz so mutig, was?«, knurrte Jake seinen früheren Peiniger an.
»W-was?!« Der Mann schaute mit weit aufgerissenen Augen über seine Schulter – Augen, die Jake niemals vergessen würde. »Was reden Sie denn da?!«
Jake hoffte inständig, dass der blanke Zorn auf seinem Gesicht dafür sorgte, dass der Kerl sich vor Angst in die Hose machte. »Ich kenne dich, du verdammter Kerl«, raunte er ihm mit tiefer, drohender Stimme ins Ohr. »Du bist Larry Downy, und ich weiß ganz genau, wer du bist.«
Downy blinzelte. »Aber ich kenne Sie nicht.«
Jakes Blick blieb fest auf seinen Gefangenen gerichtet. Es schien ihm überaus wichtig, sich sofort zu erkennen zu geben. »Das liegt daran, dass ich bei unserer letzten Begegnung erst sieben Jahre alt war«, informierte er ihn durch zusammengebissene Zähne hindurch. » Sieben Jahre, du kranker Mistkerl!«
In diesem Moment schien das Scheusal endlich zu begreifen. Sein Blick bekam etwas Beunruhigtes, und er schüttelte wild den Kopf. »Sie müssen mich mit jemandem verwechseln.«
»Nein«, erwiderte Jake mit Bestimmtheit und voller Zorn in der Stimme. »Wir wissen beide, was du mit kleinen Jungs getan hast – und immer noch tust. Was du gerade heute versucht hast, mit einem kleinen Jungen zu tun.«
»Wie gesagt, ich weiß nicht, wovon Sie …«
»Halt den Mund!«, brüllte Jake ihn an, zog seine Faust zurück und schlug Larry Downy damit auf den Rücken.
Der Mann schrie auf, brach über der Motorhaube zusammen und blieb dort still liegen.
Doch Jakes Zorn bahnte sich erst jetzt seinen Weg und war nicht mehr aufzuhalten. Ohne Vorwarnung drehte er Downy um und schlug ihm mit der Rechten ins Gesicht. »Jetzt ist Schluss!«, rief er. »Du wirst keinem Kind mehr wehtun!« Mit diesen Worten vergrub er seine Linke im Bauch des Mannes. »Du wirst kein weiteres Leben mehr zerstören!« Jake packte den Mann bei den Schultern und warf ihn gegen das Auto. Er wollte ihn töten, wollte ihn wahrhaftig vom Erdboden verschwinden lassen. Aber er musste sich zusammenreißen, damit nicht er es letzten Endes war, der im Gefängnis landete.
Jetzt machte sich auch in Larry Downys Augen ein gewisser Zorn breit. Sein Kopf war nach hinten gekippt, und in seinem Gesicht stand der Schmerz geschrieben, den Jake ihm gerade zugefügt hatte. »Sie haben nichts gegen mich in der Hand, Partner. Ich habe keinem Kind wehgetan. Ich habe nur angeboten, ihn ein Stück mitzunehmen. Das ist alles. Sie haben nichts gegen mich in der Hand. Aber ich habe etwas gegen Sie in der Hand – und das nennt sich polizeilicher Übergriff!«
Jake starrte den Mann einfach nur an, völlig schockiert von derartiger Dreistigkeit. Bring ihn bloß nicht um. Auch wenn du diesem Mistkerl am liebsten den Hals umdrehen willst, bring ihn bloß nicht um.
»Da hast du aber Pech, Kumpel«, teilte Jake ihm mit. »Denn so wie ich das sehe, hast du dich einer Festnahme widersetzt. Mir blieb also gar keine andere Wahl, als mich zu verteidigen.« Jake hatte in seiner Laufbahn noch niemals jemanden ohne Grund verprügelt, und er hatte auch noch nie gelogen. Aber in diesem Fall hatte er das Gefühl, ganz und gar im Recht zu sein. Das hier war etwas Persönliches. Und zwar so persönlich wie es nur ging. »Ich habe alles, was ich brauche, um dich in den Knast zu schicken, Kumpel. Meine eigene Aussage nämlich. Und wahrscheinlich noch ein paar mehr, die ich aus deiner Vergangenheit ausbuddeln könnte.« Jake wusste zwar, dass die Verjährungsfristen
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