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Die Nacht zum Dreizehnten

Die Nacht zum Dreizehnten

Titel: Die Nacht zum Dreizehnten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. Thomas Bruckner
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Krach mit dem Kollegen Wagner gehabt?«
    »Herr Streiber möchte gern in die Privatstation verlegt werden«, berichtete Schwester Ariane.
    »Warum denn das?«
    »Weil ich nicht mit anderen zusammen liegen kann! Ihr Kollege Wagner hat gesagt, daß er mich morgen in ein Fünfbettenzimmer verlegen wird.«
    Dr. Bruckner holte seine Pfeife hervor, stopfte sie und riß ein Streichholz an. »Wir müssen Sie jetzt in ein Mehrbettzimmer verlegen, da bleibt nichts weiter übrig. Das stimmt. Das Einzelzimmer haben wir für nur schwerkranke Fälle. Und das sind Sie ja nun wirklich nicht mehr.«
    »Meinen Sie nicht«, mischte sich Schwester Ariane ein, »daß die anderen Patienten Angst bekommen, wenn Sie Herrn Streiber mit dem geschwollenen Gesicht sehen?«
    Dr. Bruckner trat dicht vor den Patienten hin, faßte ihn bei beiden Schultern und betrachtete sein Gesicht. »Die Schwellung ist doch schon weitgehend zurückgegangen. Man erkennt bereits wieder menschliche Züge. Ich glaube, daß Sie bis morgen fast normal aussehen werden. Aber trösten Sie sich –«, er klopfte ihm auf die Schulter, »man gewöhnt sich daran, mit mehreren Menschen in einem Zimmer zu schlafen. Waren Sie nie beim Militär?«
    Bursoni schüttelte den Kopf. »Nein – niemals. Warum?«
    »Weil Sie da auch in einem Mehrbettenzimmer schlafen müssen. Da haben Sie auch keine Möglichkeit, ein Einzelzimmer zu bekommen. Es sei denn, Sie sind Offizier. Gehen Sie nun wieder in Ihr Zimmer zurück.«
    Dann wandte er sich wieder an Schwester Ariane: »Einen Augenblick, bitte!«
    »Was gibt es?«
    »Ich habe eben von unserer Verwaltung Bescheid bekommen, daß Sie sich noch nicht gemeldet haben. Sie wissen doch, daß Sie Ihre Papiere abgeben müssen.«
    Ariane wurde rot. Sie wußte nicht, was sie sagen sollte. Einen Augenblick lang war sie geneigt, Dr. Bruckner in ihr Geheimnis einzuweihen, aber dann fiel ihr eine Ausrede ein.
    »Ich habe meine Papiere leider noch nicht. Sie werden mir nachgeschickt. Sie wissen doch, daß es manchmal sehr lange dauert, bis man die Post bekommt. Sobald sie da sind, werde ich sie drüben abgeben.«
    »Ich möchte Ihnen trotzdem raten, baldmöglichst bei der Verwaltung vorzusprechen. Man kennt Sie drüben überhaupt noch nicht.«
    »Ich werde –« Ariane Quenstadt überlegte, »mich melden. Vielen Dank.«
    Sie ging zur Tür. Dr. Bruckner folgte ihr. »Erledigen Sie das baldmöglichst, sonst bekomme ich als Ihr zuständiger Oberarzt Ärger, weil ich mich darum nicht gekümmert habe.«
    *
    Dietmar Bursoni stand vor dem Spiegel. Immer wieder betrachtete er sein Gesicht, das normale Konturen anzunehmen begann. Jetzt brauchte er bald nicht mehr länger zu lügen. Sobald er wieder normal aussah, konnte er die Wahrheit sagen und konnte auch Ariane verraten, wer er war.
    Er freute sich auf das Gesicht, das sie machen würde, wenn sie erführe, wer er wirklich war. Es mußte für eine Krankenschwester doch das Erlebnis ihres Lebens sein, wenn sich ein so berühmter Schlagerstar in sie verliebte.
    Die Wunden schmerzten kaum noch. Er wußte nicht, ob es seine gute Konstitution war, die ihn so schnell genesen ließ oder sein Verliebtsein in die Schwester, die für ihn schöner war, als es je eine Frau sein konnte.
    Wenn es mit dem Privatzimmer nicht klappen würde, blieb ihm nichts weiter übrig, als sich auf seine Verantwortung entlassen zu lassen. Dann würde er eben Ariane als Privatschwester engagieren. Auf alle Fälle konnte er ihr mehr zahlen, als ihr hier geboten wurde. Sie hatte ja angedeutet, daß sie die Klinik verlassen würde, aber schließlich konnte man mit Geld viel erreichen.
    Er drückte auf seinem Gesicht herum. Es knisterte kaum noch. Seltsam war nur, daß er darin kein Gefühl mehr hatte. Es war, als ob die Nerven, die unter der Haut lagen, gelähmt wären. Das Gesicht, das er berührte, schien nicht ihm, sondern einem anderen zu gehören.
    Schwester Angelika betrat das Zimmer. Kopfschüttelnd schaute sie auf ihn. »Eitel seid ihr Männer aber wirklich nicht!«
    »Das hat nichts mit Eitelkeit zu tun. Ich versuche nur, mich vom Fortschritt meiner Heilung zu überzeugen.«
    »Sie macht Fortschritte. Ich könnte mir vorstellen, daß Sie ein ganz hübscher Kerl sind, wenn Sie wieder normal aussehen. Übrigens war Ihr Kumpel wieder da, der Sie andauernd besuchen will. Er möchte unbedingt zu Ihnen. Ich habe ihn fortgeschickt und ihm gesagt, er möge in der nächsten Woche wiederkommen. Das ist Ihnen doch recht?«
    »Es ist mir

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