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Die Nachtmahr Wunschträume

Die Nachtmahr Wunschträume

Titel: Die Nachtmahr Wunschträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Sarafin
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Moment spürte ich die Magie. Noch bevor ich die Fäden in der Luft sah. Mein Körper verharrte reglos, wollte oder konnte mir nicht mehr gehorchen, und mein Geist versuchte ganz ohne mein aktives Zutun in einem Traum unterzugehen. In
dem
Traum.
    »So ein schöner, schöner Traum ...« Talbot lächelte. Was ich nur sehen konnte, weil er einen Schritt nach vorne, in mein Gesichtsfeld, machte. »Was hast du gedacht? Das ich zusehe, wie mein Sohn zum dritten Mal die Chance auf die Krone vergibt? Wegen dir?«
    Wegen mir?
    Ich musste die Frage laut gestellt haben, denn mein Schuldirektor schnaubte abfällig.
    »Nadja«, murmelte ich, war aber nicht im Stande, meine Gedanken zu formulieren, oder mehr als ein Wort herauszubekommen.
    »Ja, Liebe! Lächerlich, einseitig. Hätte sie ihn geliebt und ihm vertraut, wäre es ja nie so weit gekommen. Sie würde noch leben und Meg hätte verloren. Aber Meg war immer die stärkere, die besser Wahl.«
    «Was hat Meg getan?«
    Talbot lachte abfällig – dieses Mal galt es seinem Sohn. »Sie hat Nadja eingeredet, er würde fremdgehen. Mit ihr, mit deiner Mutter. Mit praktisch jeder Frau, die er finden konnte.«
    Ich hustete. Immer noch benommen von dem Schlag. Aber das erklärte nun wahrlich vieles. Meg war schuld daran, dass Nadja Klaus nie wirklich vertraut hatte. Und wenn Klaus das wusste ...
    »Aber der Dummkopf hat geglaubt, dass er sie liebt – und dass sie, wenn er sie genug liebt, das eines Tages erwidern würde. Genau wie seinen Schwur und das Vertrauen, was er in sie investiert hat. Eine Schwäche, die sich ein König nicht leisten kann.«
    Liebe, Geliebt
. Ich konzentrierte mich auf diese Gedanken, darauf, dass es wirklich Liebe gab, etwas, für das es sich zu leben lohnte, doch der größte Teil meines Verstandes war in dem Traum gefangen. Einem Traum, in dem ich in diesem Hotel stand und mit Talbot redete. Oder?
    »Es war alles so perfekt, alles deutete auf dich als Wunschträumerin hin – aber natürlich hat sich ausgerechnet mein Sohn geweigert in dir kleinem Unschuldsengel die Täterin zu sehen.«
    Jetzt. Saint Blocks!
Der Traum zerplatzte wie eine Seifenblase, als ich freiwillig in den Traum tauchte, der noch schlimmer war, als das, was Talbot mir an den Verstand geworfen hatte.
    Sekunden später war ich bei ihm. Körperlich und geistig.
    Seine Abwehrbewegung war so schnell, dass ich nicht einmal mehr dazu kam, mit den Zähnen zu knirschen, bevor ich in den nächsten Traum katapultiert wurde. Den schönsten möglichen. Der Traum, der niemanden etwas anging. Ich wusste, dass Talbot ihn auch sah, sich von meinen Emotionen ernährte, den Hoffnungen, die wie Energiewellen von meinem Geist ausgingen – und mich auslachte.
    Der Schlag auf den Solarplexus ließ mich nach hinten fallen, aufs Bett – und ich fiel und fiel und fiel ... Es war heiß, unglaublich heiß. Erotisch. Verführerisch. Dann fühlte ich die Berührungen. Es dauerte einen Moment, bis ich begriff, dass sie kein Wunsch waren, keine heiße Fantasie. Sie waren echt. Ich wurde aufgehoben, fühlte mich einen Augenblick lang himmlisch. Geborgen und befreit. Dann war Klaus mit mir draußen, die frische Luft brannte in meinen Lungen, ließ mich husten, doch das machte es noch schlimmer.
    Sekunden später wurde ich durch die Luft gewirbelt. Zusammen mit Klaus, der von etwas angegriffen wurde, was ich nicht sehen konnte. Aber er ließ mich nicht los. Der Aufprall musste geschmerzt haben, selbst mir tat es weh, dabei war ich erst nach ihm aufgekommen, von seinem Körper aufgefangen. Er ohne Möglichkeit sich abzufedern oder abzurollen. Ich ohne Chance, mich wirklich zu bewegen. Dabei brannte unser Hotel um mich herum lichterloh. Komplett.
    Klaus stand elegant und unverletzt auf und bezog Position vor meinem liegenden Körper. Immerhin ... für kleinere Handbewegungen reichte meine Kraft. Aber noch hielt sich Talbots Magie hartnäckig an mir fest und verhinderte effektiv jede größere Bewegung.
    »Seit wann wusstest du es?« Ich hörte Talbots Stimme, auch wenn ich ihn nicht sehen konnte. Zumindest nicht, ohne den Kopf zu drehen. Eine Unmöglichkeit.
    »Ich habe es immer geahnt ... Vater.«
    »Sei vernünftig!«
    »Bin ich!« Selbst von hinten konnte ich sehen, wie angespannt Klaus war, wie bereit zu kämpfen – und zu vernichten.
    »Du hättest der König werden sollen – oder David.« Talbot machte einen Schritt nach vorne, in den lodernden Schein des Feuers. »David wird es nicht, weil
sie
ihn nicht will«,

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