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Die Nachtmahr Wunschträume

Die Nachtmahr Wunschträume

Titel: Die Nachtmahr Wunschträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Sarafin
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abgeschlossen?
    Panisch sah ich mich um, doch es war zu spät! Die Arbeiter strömten in die Werkstatt, zum Glück in alter Romero-Zeitlupe. Ohne nachzudenken hetzte ich Richtung Treppe, warf auf meiner Flucht alles um und in den Weg, Kisten, Werkzeuge und Reifentürme, die meine Verfolger aufhalten konnten. Scheiß was auf leise!
    Innerhalb weniger Sekunden war ich die Stahltreppe hinauf auf die Galerie gerannt und blickte mich um. Es gab nichts, womit ich die Treppe blockieren konnte. Dafür standen einige Eisenrohre in einer Nische, so dass ich im Laufen nach einem griff und in den nächsten Raum rannte.
    Noch während die Tür mit einem lauten Knall hinter mir zufiel, benutzte ich das Rohr zum Absperren.
    Erst dann tastete ich nach dem Lichtschalter. Er befand sich zum Glück genau neben mir an der Wand.
    Leider funktionierte die Beleuchtung nicht.
    Ich lauschte. Nichts. Kein Stöhnen, nur Stille.
    Das bedeutete zwar nicht, dass niemand da war, aber immerhin war dieser Raum Zombiefrei. Was man vom Nachbarraum, aus dem das Stöhnen näherkam, nun wahrlich nicht behaupten konnte. Doch obwohl bereits die ersten Hiebe gegen die versperrte Tür zu hören waren, gönnte ich mir einen Augenblick, damit sich meine Augen an die Finsternis gewöhnen konnten. Auch als Nachtmahr benötigte man dafür einige Sekunden – und schließlich gab es andere unangenehme Sachen, in die man hineinlaufen konnte. Nicht nur Zombies.
    Ich atmete tief und leise durch und als ich die Lider wieder öffnete, konnte ich alles erkennen, wenn auch ohne Farben und ausschließlich in Grautönen.
    Und tatsächlich hätte ich in etwas sehr sehr unangenehmes laufen können. Denn ein Schatten, nur wenig dunkler als die anderen, echten Schatten lauerte hinter einem Auto. Selbst mit meiner Nachtsicht waren nur die Umrisse zu erkennen. Trotzdem erkannte ich Klaus.
    Leise, weil ich mir nicht sicher war, ob wir tatsächlich allein waren, schlich ich näher. Und er reagierte!
    Ich blieb stehen, doch langsam, ohne eine sichtbare Bewegung schien er näher zu kommen. Als kenne er meinen Standort allein durch den Luftzug, den ich eventuell verursacht hatte.
    »Nicht die falsche Person angreifen«, flüsterte ich so leise ich konnte.
    »Liz?«
    »Wie viele Halbnachtmahre kennst du noch, die im Dunkeln sehen können?«
    Ich konnte es mehr spüren, als sehen, wie sein Gesichtsausdruck wechselte. Von angriffslustig, zu besorgt und verärgert.
    »Wir sind hier allein im Raum«, behauptete ich.
    »Weiß ich!« Nach einer kurzen Pause fragte mein Stiefonkel: »Wie bist du hergekommen?«
    »Mit Elijahs Motorrad«
    »Er hat dir sein Motorrad geliehen? Ich werde ein ernstes Wörtchen mit dem Jungen reden müssen!«
    »Dazu müsstest du ihnen erst einmal von dem Baum ketten, an den ich ihn gebunden habe.«
    »Was?« Klaus klang entsetzt, was aber mehr an mir als an den Zombies lag, die nun vehement gegen die Tür polterten.
    »Er wollte mich nicht fahren lassen!«, verteidigte ich mich.
    »Der Junge hat doch noch einen Funken Verstand.«
    Klaus’ Hand schloss sich wie ein Schraubstock um meinen Unterarm. Schmerzhaft fest. Dabei hatte ich nicht einmal gemerkt, dass er mir während des Gesprächs näher gekommen war.
    »Du gehst!«, befahl er.
    »Nein.«
    »Es ist zu gefährlich!«
    »Eben!«
    Ohne mich vom Fleck zu bewegen starrte ich Klaus an. Er starrte zurück. Und unheimlicherweise hatte ich das Gefühl, dass er mich genausogut sehen konnte, wie ich ihn.
    »Es gibt nichts, was du tun kannst, um mich davon abzuhalten«, behauptete ich.
    Er versuchte es natürlich trotzdem, doch dieses Mal war ich sowohl auf einen körperlichen als auch auf einen geistigen/magischen Angriff vorbereitet und schaffte es, ihn soweit körperlich zu überrumpeln, dass er mich loslassen musste.
    »Ich lasse dich nicht alleine gehen«, meinte ich. Matter of facts!
    »Und ich lasse nicht zu, dass wieder jemand, den ich liebe, wegen mir stirbt!« Klaus versuchte ein zweites Mal, mich zu überrumpeln und der magische Schlag traf mich – nicht unvorbereitet. Ich tat, als ginge ich in die Knie, nutzte aber mein kurzes Experiment mit Elijah und konterte. Klaus schnappte nach Luft, musste mich aber ein zweites Mal loslassen.
    »Dann sind wir schon zu zweit!«, meinte ich, sehr ruhig und rational.
    Danach verflog jede Rationalität, da das Geräusch der nachgebenden Eisenstange und der sich öffnenden Tür ineinander übergingen. Direkt gefolgt von dem ersten triumphierenden Stöhnen. Die

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