Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Nachtmahr Wunschträume

Die Nachtmahr Wunschträume

Titel: Die Nachtmahr Wunschträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Sarafin
Vom Netzwerk:
konfrontieren, was du am meisten fürchtest. Die, die durch Furcht töten konnten. Großartig. Waren sicherlich charakterlich auch ganz besonders nette Zeitgenossen!
    Im nächsten Moment hätte ich mich selbst ohrfeigen können. Ich dachte wie ein Tagmahr! Voller Vorurteile. Es gab doch gar keinen Grund, warum die nicht nett sein konnte. War ich doch auch. Und im Grunde genommen war ich auch deren Königin. Also quasi das ultimative Böse. Herrgott noch mal!

Kapitel 8
    Wochenende!
    Toll!
    Dabei wäre es mir ohne Albträume, ohne sinnliche Träume von Elijah und Jonah (die wurden wirklich langsam zur Gewohnheit) und ohne das Wissen um die nur noch verbleibenden sechs Tage bis zu Davids Geburtstag sogar noch wesentlich besser gegangen. Aber hei, man kann nicht alles haben und auch die kleinen Dinge im Leben sollte man genießen.
    Ich drehte mich so um, dass ich in dem einzelnen Sonnenstrahl lag, der in mein Zimmer schien. In der Hoffnung, er würde mich wachkitzeln und mir meine Motivation zurückbringen. Denn im Moment spielte ich ernsthaft mit dem Gedanken, einfach liegenzubleiben. Zumindest so lange, bis mich jemand vermisste – was vermutlich frühestens Montag morgen der Fall sein würde.
    Prüfend bewegte ich einige Gliedmaße, doch mit der Ausrede »Ich habe Muskelkater« konnte ich nicht einmal vor meinem eigenen Gewissen punkten. Leider hatte ich keine andere Ausrede, um heute nicht zu trainieren.
    »Morgen«, murmelte ich nicht sehr überzeugend. »Morgen trainiere ich.« Normalerweise war Sonntag mein Ruhetag, aber tauschen war doch wohl noch erlaubt, oder? Müde quälte ich mich aus dem Bett. Vielleicht würde ja auch im Laufe des Tages mein Elan wieder auftauchen, dann konnte ich immer noch frisch und munter loslegen. Haha…
    Ich tapste ins Bad, putzte die Zähne und wartete, bis die Dusche eine Temperatur erreicht hatte, die annehmbar war. Dann stellte ich mich drunter, wartete, dass das Wasser seinen Job erledigte, trocknete mich ab und tapste schließlich fast noch genauso müde wie zuvor wieder in mein Zimmer zurück. Um wenigstens so zu tun als ob, schmiss ich mich in eine schwarze-weiße Trainingsshorts und zog das dazu passende Oberteil an. Dann warf ich einen Blick in den Spiegel und nickte mir selbst zu. Sollten die Haare, Lippen und Wimpern doch einfach machen, was sie wollten. Solange es gut aussah, sollte es mir recht sein.
    Ein wenig beschwingter und deutlich hungriger als zuvor ging ich die Treppe nach unten. Die Wohnzimmertür war noch zu und auch sonst war niemand zu sehen. Ich warf einen Blick auf die Uhr. 9. Faules Pack!
    Obwohl ich mit Klaus besprochen hatte, dass das Wochenende für mich frei war, war ich so frei, den Tisch für alle zu decken. Nur das Brot musste warten. Mein gestern Abend noch frischgebackenes Brot – Vollkornbrot – sollte sich jeder selbständig frisch aufschneiden. Folglich begnügte ich mich selbst mit einer Scheibe und bestrich sie dick mit Nutella, dazu ein flotter Cafe Latte und ich fühlte mich schon fast einsatzbereit. Zumindest meine Gesichtszüge hatten die Güte aufzuwachen.
    Was auch gut war, denn das Triumvirat, bestehend aus Klaus, Donovan und Forman, bog um die Ecke und wirkte schockiert, mich bereits in der Küche sitzen zu sehen.
    »Oh!« Ich legte meine Nutellaschnitte auf den Teller. »Guten Morgen! Soll ich für zwei mehr decken?«
    »Guten Morgen, Liz!« Donovan tippte sich an einen imaginären Hut. »Ich für meinen Teil bin satt – ich hatte Nachtschicht und gehe gleich schlafen.«
    »Für mich auch nichts, danke!« Forman spähte trotzdem neugierig über Klaus’ Schulter. »Ist das selbstgebackenes Brot?« Er umrundete meinen Stiefonkel und schnitt sich doch ein Stück ab. »Ich sterbe für frischgebackenes Brot!«
    »Ist nicht nötig. Ich rücke es freiwillig raus!« Ich zwinkerte ihm zu und sah dann auffordernd zu Klaus.
    »Ich esse später, Sekunde!« Er verschwand kurz im Flur und kam mit einem verpackten Blumenstrauß zurück, den er mir reichte. »Danke!«
    »Ich habe zu Danken!« Ich befreite die Blumen aus ihrer Verpackung und ignorierte die neugierigen Blicke des Sheriffs und des Feuerwehrmanns. »Wenn ich für jedes Mal Backen Blumen bekomme, höre ich nicht mehr damit auf«, lachte ich.
    »Das war der Plan!« Klaus zwinkerte mir zu, als ich den herrlichen Strauss aus Jasmin und weißen Narzissen bewunderte. Inzwischen war ich in der Sprache der Blumen bewandert genug, um zumindest Jasmin eine Bedeutung zuzuordnen: Du bist

Weitere Kostenlose Bücher