Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Nachtmahr Wunschträume

Die Nachtmahr Wunschträume

Titel: Die Nachtmahr Wunschträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Sarafin
Vom Netzwerk:
mich an. »Aber es ist verdammt schwer, eine Frau zu finden, der man treu sein kann.«
    Als er ging war ich erleichtert, verwirrt, verärgert und aufgewühlt. Von jedem ein wenig. Da war er wieder gewesen, der unheimliche Klaus, der, der mehr wusste, als er sollte. Zum Beispiel die Sache mit den drei Jungs und mit der Beinahe-Parallelbeziehung – und trotzdem war das nicht das einzig Unheimliche gewesen …

    Daria sah sich in meinem Zimmer um und pfiff anerkennend. Seit meiner letzten Modernisierungsmaßnahme war sie noch nicht da gewesen.
    »Das rot-schwarz gefällt mir beim Bett besonders gut. Hat was von einem Domina-Puff.«
    »Du mich auch!« Ich warf ihr ein Domina-Kissen an den Kopf und war froh, dass sie es noch rechtzeitig fing, bevor es die Blumenvase treffen konnte. Wasser über dem Laptop hätte ich nur ungerne der Versicherung erklärt.
    »Schick! Das mit den Blumen finde ich auch gut!«
    Sie begutachtete die Pfirsichblüten, die sich beinahe über meinen mobilen Computer ergossen hätten. »Hast du einen heimlichen Verehrer?«
    »Nein, wenn es ein Verehrer wäre, wäre er sehr offensichtlich – aber wir kommunizieren so.« Daria sah mich an, als würde sie erst jetzt bemerken, dass ihre beste Freundin einen Knall hatte.
    »Naja, die Sprache der Blumen erschließt sich halt nicht jedem, du Cretin!«, motzte ich.
    Daria hielt ihr Ohr an die Pfirsichblüten und wirkte dabei erst sehr angestrengt, dann zerknirscht und schließlich verzweifelt. »Oh mein Gott! Du hast Recht! Sie reden nicht mit mir!« Sie drehte sich zu mir. »Muss ich mir Sorgen machen, oder was sagen sie?«
    »Mir sagen die Pfirsichblüten, dass ich bezaubernd bin – dir, dass du doof bist!«
    Mit einem Lachen ließ sich Daria auf das Bett fallen – und versank augenblicklich, so dass sie sich wieder hochkämpfen musste. »Hast du nicht eine neue Matratze gekauft?«
    »Jep«
    Sie sah mich stirnrunzelnd an. »Also erst schenkt dir jemand Blumen, die dir sagen, du bist zauberhaft, flirtet aber nicht mit dir – und dann kaufst du eine Matratze, die genauso Scheiße ist, wie die Alte?«
    »Es war die härteste Matratze, die es für Geld zu kaufen gab und bevor du fragst: Sie haben die richtige geliefert.«
    Immer noch skeptisch prüfte Daria den Untergrund auf dem sie saß.
    »Ich verstehe es auch nicht!« Ich zuckte mit den Achseln. Wahrscheinlich war es Magie – hoffentlich nicht meine eigene. Also wenn
das
mein besonderes Nachtmahr-Talent sein sollte, hoffte ich, dass es jemanden gab, bei dem ich Beschwerde einlegen konnte.
    Ich schob Daria die Unterlagen zu, die ich vorbereitet hatte. Einschließlich der Zeitungsausschnitte, die sich auf die Vorfälle bezogen, die sich zeitgleich zu unserem Urlaub in den verschiedenen Orten ereignet hatten.
    Während sie las, machte ich leise Musik der »Highwayman« an. Jeder einzelne von ihnen war klasse, aber zusammen waren Willie Nelson, Kris Kristoffersen, Waylon Jennings und Johnny Cash grandios.
    »Countrymusik? Du schreckst auch wirklich vor nichts zurück!«, murmelte Daria, war aber schon wieder in die Aufzeichnungen vertieft, bevor mir eine Bemerkung einfiel. Schließlich schloss sie die Kladde.
    »Das sieht nicht gut aus!«
    »Nicht wahr?« Ich lehnte mich zurück und genoss einen Moment das trügerische Gefühl der Sicherheit in meinem Bett und dachte darüber nach, als was ich nach meinem Tod wiederkommen würde – wenn die vier es im gleichnamigen Song als »Highwayman« schafften, würde ich es ja vielleicht als ganz normaler Teenager schaffen?
    »Erde an Liz?!« Daria gab mir einen unsanften Stoß und sah mich besorgt an. Offensichtlich hatte sie mich schon mehrmals angesprochen.
    »Sorry«, murmelte ich und schüttelte das Gefühl der Benommenheit ab. »Wo waren wir?«
    »Ich glaube, dir versucht wieder jemand etwas anzuhängen«, erklärte Daria.
    Ich nickte. Auf diese Idee war ich inzwischen auch gekommen.
    »Die Frage ist: wer?« Sie öffnete die Kladde und schrieb in Großbuchstaben W E R auf eine leere Seite.
    »Rektor Talbot«, platzte aus meinem Mund.
    Daria verdrehte die Augen, schrieb es aber auf.
    »Donovan, Forman …«, überlegte ich.
    »Klaus!«, meinte sie und schrieb es auf, obwohl ich dieses Mal mit den Augen rollte.
    »Na, ganz umsonst wirst du mich ja nicht auf ihn angesetzt haben, oder?«, lachte meine beste Freundin und erinnerte mich an meinen kurzen Verdachtsmoment gegen meinen Stiefonkel, den ich in Dok Slaters Sprechzimmer gehabt hatte.
    Sie kramte in ihrem

Weitere Kostenlose Bücher