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Die Nachtwächter

Die Nachtwächter

Titel: Die Nachtwächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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siehst aus wie ein
    Mann, der sich einige Dollar besorgen kann, und ich werde eine
    Rechnung stel en.«
    »Ich lasse das Geld auf der Frisierkommode zurück«, sagte Mumm.
    Der Schlag ins Gesicht stieß ihn gegen die Mauer.
    »Nimm das als Hinweis darauf, dass ich überhaupt keinen Sinn für
    Humor habe«, sagte Rosie und schüttelte Leben in ihre Hand zurück.
    »Äh… entschuldige bitte«, brachte Mumm hervor, »ich wol te nicht…
    Ich meine… Danke für al es. Im Ernst. Aber dies ist keine gute Nacht.«
    »Das sehe ich.«
    »Sie ist schlimmer, als du vermutest. Glaub mir.«
    »Wir al e haben unsere Probleme. Glaub mir«, sagte Rosie.
    Mumm war froh, dass ihnen die Schmerzlichen Schwestern folgten,
    als sie in die Schatten zurückkehrten. Dies waren die alten Schatten, und Rasen wohnte nur eine Straßenbreite davon entfernt. Die Wache kam
    nie hierher. Die neuen Schatten waren nicht viel besser als die alten,
    aber die Leute hatten wenigstens gelernt, was passierte, wenn man einen
    Wächter angriff. Bei den Schmerzlichen Schwestern sah die Sache
    anders aus. Niemand griff die Schwestern an.
    Ich sollte schlafen, dachte Mumm. Vielleicht ist dies alles nicht
    geschehen, wenn ich morgen früh erwache.
    »Sie war nicht da, oder?«, fragte Rosie nach einer Weile. »Deine Frau?
    Das war Lord Käsedicks Haus. Hast du Ärger mit ihm?«
    »Bin dem Mann nie begegnet«, erwiderte Mumm geistesabwesend.
    »Du kannst von Glück sagen, dass uns jemand gesagt hat, wohin du
    gelaufen bist. Diese Männer… Wahrscheinlich arbeiten sie für irgendein
    hohes Tier. Drüben in Ankh nehmen sie das Gesetz selbst in die Hand.
    Ein verdächtiger Mann, der sich dort herumtreibt, wo er nichts verloren
    hat… Man muss sicherstel en, dass er nichts anstel en kann, und wenn
    man ihn dabei ausraubt – wen kümmert’s?«
    Ja, dachte Mumm. So war das eben. Privileg. Privates Recht. Zwei
    Arten von Personen lachen über das Gesetz: diejenigen, die es brechen,
    und die anderen, die es schaffen. Nun, heute ist das nicht mehr so .
    Aber ich bin hier nicht im Heute. Verdammte Zauberer…
    Die Zauberer. Natürlich! Morgen statte ich ihnen einen Besuch ab
    und erkläre alles. Ganz einfach! Sie verstehen bestimmt. Sicher können
    sie mich dorthin zurückschicken, woher ich gekommen bin! Es gibt
    eine ganze Universität vol er Leute, die sich um diese Angelegenheit kümmern können! Es ist überhaupt nicht mehr mein Problem!
    Erleichterung füllte seinen Leib mit einem warmen, rosaroten Nebel.
    Er brauchte nur die Nacht hinter sich zu bringen…
    Aber warum warten? Die Zauberer hatten rund um die Uhr geöffnet.
    Magie machte nicht einfach zu. Mumm erinnerte sich an Streifengänge
    spät in der Nacht, an das Licht, das er dabei hinter einigen
    Universitätsfenstern gesehen hatte. Er konnte einfach…
    Moment. Der Gedanke eines Polizisten ging ihm durch den Kopf.
    Die Schwestern liefen nicht. Dafür waren sie berühmt. Sie schlossen ganz langsam zu einem auf. Al e »ungezogenen Jungen«, wie sie es nannten,
    schliefen extrem schlecht, weil sie wussten: Die Schwestern kamen
    langsam näher, hielten nur inne, um irgendwo Tee zu trinken oder einen interessanten Wohltätigkeitsbasar zu besuchen. Aber Mumm war
    gelaufen, den ganzen Weg bis zur Teekuchenstraße, im Dunkeln, vorbei
    an Karren und vielen Leuten, die vor dem Abendläuten heimkehren
    wol ten. Niemand hatte auf ihn geachtet, und selbst wenn man ihm
    Aufmerksamkeit geschenkt hätte… Ich kenne hier niemanden, dachte
    er und korrigierte den Gedanken sofort: Niemand kennt mich.
    »Wer hat dir gesagt, wohin ich gelaufen bin?«, fragte er wie beiläufig.
    »Oh, einer der alten Mönche«, sagte Rosie.
    »Welche alten Mönche?«
    »Wer weiß das schon? Ein kleiner, kahlköpfiger Mann mit Umhang
    und Besen. Es gibt immer irgendwelche Mönche, die irgendwo singen
    und betteln. Ich bin ihm in der Fleißigen Straße begegnet.«
    »Und du hast ihn nach mir gefragt?«
    »Was? Nein. Er drehte sich einfach zu mir um und sagte: ›Herr Keel
    ist zur Teekuchenstraße gelaufen.‹ Und dann fegte er weiter.«
    »Er fegte?«
    »Ja. Fegen ist heilig für sie. Ich glaube, sie wollen vermeiden, auf
    Ameisen zu treten. Oder sie fegen ihre Sünden fort. Oder sie mögen es
    einfach nur sauber. Spielt es irgendeine Rol e, was Mönche tun?«
    »Und dir erschien überhaupt nichts seltsam daran?«
    »Warum denn? Ich dachte, du bist viel eicht von Natur aus freundlich
    zu Bettlern!«, erwiderte Rosie scharf. »Mir war es völ

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